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Bootshandel von Schleppern - London setzt auf Abmachung mit Türkei

LONDON (dpa-AFX) -Großbritannien will enger mit der Türkei zusammenarbeiten, um Menschen davon abzuhalten, in kleinen Booten über den Ärmelkanal zu kommen. Die Regierung werde ein neues Einsatzzentrum der türkischen Polizei gegen Schleuserkriminalität unterstützen, teilte die konservative Regierung in London am Mittwoch mit. Angedacht ist zudem, mehr Informationen auszutauschen, um die Lieferketten von Booten und Bootszubehör zu unterbrechen.

Einem Bericht der Zeitung "Sunday Times" zufolge geht die britische Kriminalpolizei davon aus, dass die Mehrheit der Schlauchboote in der Türkei hergestellt und mit Motoren aus China ausgestattet werden. Kriminelle würden sie dann in deutschen Lagerhallen aufbewahren und später an die französische oder belgische Küste bringen.

Das Bundeskriminalamt teilte dazu auf Anfrage mit, eine Vielzahl von Schleuserorganisationen nutze Schlauchboote, um Migranten illegal von Frankreich oder Belgien nach Großbritannien zu schleusen. "Mit solchen Versuchen, den Ärmelkanal zu überqueren, sind bekanntermaßen erhebliche Gefahren für das Leben der Migranten verbunden."

"Die Schleuserorganisationen kaufen, soweit bekannt ist, über Mittelsmänner in den angrenzenden EU-Staaten kleine gebrauchte oder neuwertige Boote, Schlauchboote und Bootsmotoren in öffentlich zugänglichen Fachgeschäften oder erwerben diese über Online-Plattformen bei Privatpersonen", schrieb das BKA.

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"Zudem werden zunehmend auch solche Schlauchboote genutzt, die vermutlich eigens für Schleusungszwecke in der Türkei produziert und anschließend nach Europa verbracht werden. Deutschland ist hierbei sowohl Transitland als auch Zwischenlagerungsort. Eine Vielzahl der Schleuser betätigt sich zudem in Camps in Nordfrankreich." Das BKA arbeite eng mit den britischen, französischen, niederländischen und belgischen Behörden sowie mit Europol zusammen.

Die britische Regierung will Migrantinnen und Migranten mit drastischen Gesetzen abschrecken. Sie drohte gerade mit lebenslanger Haft für Anwälte, die Migranten bei der Fälschung von Asylanträgen helfen. Die Zahl irregulär eingereister Menschen war im vergangenen Jahr auf 45 000 gestiegen, obwohl konservative Kräfte angekündigt hatten, mit dem Brexit werde die Migration abnehmen. Allerdings gibt es seitdem kein Rücknahmeabkommen mehr mit der EU.