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Bonds schwenken auf EZB-Botschaft ein - Kommt 3%-Bundrendite?

(Bloomberg) -- Die Botschaft der Europäischen Zentralbank, dass die Zinsen länger hoch bleiben werden, kommt nun auch am Anleihemarkt an.

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Zehnjährige Bundesanleihen werden in diesem Monat so energisch abgestoßen wie seit Februar nicht mehr. Die Rendite der deutschen Langläufer hat inzwischen den höchsten Stand seit 2011 erreicht.

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Der Abverkauf verdeutlicht die Probleme der EZB, die Inflation wieder auf 2% zu drücken, ohne eine Rezession auszulösen.

Der Pessimismus in Bezug auf die Konjunkturaussichten in Deutschland hat laut den heutigen Ifo-Daten zwar leicht abgenommen. Die Unternehmen waren jedoch erneut weniger zufrieden mit ihren Geschäften. Im Bauhauptgewerbe fiel der Geschäftsklimaindikator auf den niedrigsten Wert seit Januar 2009.

Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau warnte am Montag bei einer Rede davor, das magere Wirtschaftswachstum in der Eurozone durch eine übermäßige Straffung abzuwürgen. Die Währungshüter sollten sich erst einmal darauf konzentrieren, die Geldpolitik konstant zu halten.

Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen ist zum Start der neuen Handelswoche zeitweise über die Marke von 2,8% geklettert. In diesem Monat hat sie mehr als 30 Basispunkte zugelegt.

Indessen befindet sich der Euro seit mehr als zwei Monaten in einer Abwärtsspirale, belastet durch zunehmende Stagflationsängste. Heute werden für den Euro 1,0635 Dollar gezahlt, womit er so schwach ist wie seit Mai nicht mehr.

Fondsmanagerin Isabelle Vic-Philippe von Amundi SA geht davon aus, dass die Zentralbanker das restriktivere Umfeld länger beibehalten könnten, als die Märkte derzeit erwarten. Vor diesem Hintergrund vermeidet sie, das Zinsrisiko in ihrem Portfolio ausufern zu lassen.

“Die Inflation verlangsamt sich zwar, ist aber noch immer recht hoch”, so Vic-Philippe. “Diese Verlangsamung ist in den USA bereits eingetreten, und die Zinsen sind derweil gestiegen.”

Zum Teil basiert der Marktumschwung in Europa auf US-Daten, die vergangene Woche zeigten, dass die Konjunktur nach der aggressiven Zinserhöhungskampagne der US-Notenbank weiterhin weitaus stärker ist als von vielen erwartet.

Die Renditen von US-Langläufern haben am Montag neue Multi-Jahres-Hochs erreicht. Bei 10j US-Treasuries lag sie zeitweise bei 4,509% und damit auf dem höchsten Stand seit Oktober 2007. Bereits am Freitag war die Marke von 4,5% überwunden worden. Papiere mit 30 Jahren Laufzeit rentierten im Tagesvergleich bis zu 9 Basispunkte höher bei 4,612%, dem höchsten Stand seit April 2011.

Bei zehnjährigen Bunds beginnen Strategen, über die Möglichkeit eines Renditeanstiegs auf 3% nachzudenken.

“Wenn man sich ansieht, wie Anleihen am langen Ende weltweit gehandelt werden, wird immer deutlicher, dass eine dramatischere Verschlechterung der Makrodaten erforderlich sein könnte, um eine nachhaltige Wende bei den Renditen herbeizuführen”, so Rohan Khanna, Zinsstratege bei Barclays.

Überschrift des Artikels im Original:Bund Market Is Starting to Believe ECB Higher-for-Longer Pledge

©2023 Bloomberg L.P.