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Bankaktien verharren im Tal der Tränen: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Eine echte Bankenkrise, sofern sie überhaupt je ein realistisches Szenario war, ist mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS vorerst vom Tisch. Dennoch sind fast alle Aktien europäischer Institute weit davon entfernt, die Verluste der letzten zwei Wochen wieder aufzuholen.

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Im Stoxx 600 Banken-Index notiert derzeit nur eine einzige Aktie über dem Niveau vom 8. März, während die überwiegende Mehrheit weiterhin Kursverluste im zweistellingen Prozentbereich aufweist. Trotz der jüngsten Zusicherung der EZB, dass sich die heimische Bankenlandschaft in einem soliden Zustand befinde, und dem Festhalten an weiteren Zinserhöhungen, die allen Zinsbüchern zugute kommen sollten, sind Investoren nicht bereit, die Bankenrally sofort wieder aufleben zu lassen. Zu groß ist die Sorge vor einer möglichen konjunkturellen Abschwächung, die sich im Laufe der kommenden Quartale in die Ertragslage der Kreditinstitute fressen könnte.

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Da wirkt es fast ein wenig komisch, dass ausgerechnet der Chef-Vermögensverwalter der UBS, Mark Haefele, skeptische Worte in Richtung Bankaktien austeilt. “Aus Sicht der Aktienmärkte sind wir der Meinung, dass Anleger mit einem übermäßigen Engagement in Bankaktien in anderen Sektoren diversifizieren sollten,” schrieb Haefele am Dienstag. Zustimmung auch von der Citigroup-Strategin Beata Manthey, die annimmt, dass sich der Fokus der Anleger von den Vorteilen steigender Zinsen auf die Auswirkungen eines schwächeren Wirtschaftswachstums verlagern wird. Darüber hinaus habe sich die Positionierung in europäischen Banken gerade erst neutralisiert, was den Sektor anfällig für zusätzlichen Verkaufsdruck mache, so Manthey.

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Die Oldenburgische Landesbank hat die Arbeit an ihrem geplanten Börsengang, der bereits ab Mai stattfinden sollte, dem Vernehmen nach auf Eis gelegt.

  • TUI hat eine Kapitalerhöhung über 1,8 Mrd. Euro angekündigt. Ziel sind die Rückführung der Stabilisierungsmaßnahmen des WSF und die Reduzierung der KfW-Kreditlinie zwecks Stärkung der Konzernbilanz.

  • Credit Suisse und UBS sind informierten Kreisen zufolge in den Fokus von Russland-Untersuchungen der US-Justiz geraten. Im Fokus steht die Frage, ob Banker Oligarchen bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben.

  • Um im Zuge der Übernahme der Credit Suisse einen weiteren Exodus der dortigen Spitzenkräfte abzuwenden, schwärmen Manager der UBS in Asien aus und versprechen Halteprämien.

  • Die rasche Ausbreitung der Vertrauenskrisen bei Credit Suisse und Silicon Valley Bank lässt die europäische Bankenaufsicht über ihren Umgang mit Liquiditätsrisiken nachdenken.

ANALYSEN:

  • Mit Blick auf die vollständige Abschreibung der Addtional-Tier-1-Anleihen der Credit Suisse Group konstatiert Fitch keinen Regulatorikwandel.

  • Die rapiden Erhöhungen der Leitzinsen sind für die Immobilienwirtschaft zum Problem geworden. Selbst für die Beleihung der besten Gebäude haben sich die Kreditkosten binnen Jahresfrist in etwa verdoppelt.

  • Die Zementpreise indessen, sind laut Chris Bryant nun die neue Bauholz-Inflation.

AKTIENMÄRKTE | Nach zwei Tagen deutlicher Gewinne tritt der MSCI Asien Pazifik am Freitag auf der Stelle. Ein Index asiatischer Finanzwerte fiel um bis zu 0,9%. Die Erklärung von US-Finanzministerin Janet Yellen, dass bei Bedarf weitere Maßnahmen zum Schutz des Bankensystems ergriffen werden könnten, zerstreuten Besorgnis zum Sektor nicht vollständig. Die Wall Street schloss am Donnerstag etwas fester, wobei Kursanstiege bei Tech-Werten wie Netflix und dem Speicherchip-Riesen Micron stützten. Für Europa signalisieren die Futures einen leichteren Handelsstart.

RENTENMÄRKTE | Nach den jüngsten Verlusten schalteten die europäischen Staatsanleihemärkte am Donnerstag in den Erholungsmodus. Nach der Zinsentscheidung der Fed nahmen Geldmarktwetten zu, dass die EZB ihren Zinserhöhungszyklus in den kommenden Monaten beenden wird. Die deutsche Finanzagentur bestätigte für das Q2 ein Bondauktionsvolumen von €126 Milliarden. Heute stehen die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und den Euroraum im Fokus. Der Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs geht zu Ende.

ROHSTOFFMÄRKTE | Der Ölmarkt geht am Freitag seitwärts, nachdem es am Donnerstag zu einer Korrektur nach der jüngsten Rally kam. Am Markt gibt es weiter Bedenken zu den Problemen im Bankensektor. Die USA indessen haben signalisiert, dass die Wiederfüllung der strategischen Ölreserven länger brauchen dürfte als bisher gedacht. Gold konsolidiert den zweitägigen Preisanstieg, der am Donnerstag kurzzeitig über die Marke von $2.000 je Unze geführt hatte.

TERMINE AM FREITAG

  • Quartalszahlen/Geschäftsberichte Deutschland: Freenet, Indus, NordLB

  • Einkaufsmanagerindex/PMI Frankreich (09:15), Deutschland (09:30), EU (10:00), Großbritannien (10:30), USA (14:45)

  • 10:30 Bundesbankpräsident Nagel hält Rede in Edinburgh

  • 15:00 Bayer Pharma Media Day

  • Abschluss des EU-Gipfels der Staats- und Regierungschefs

  • Ratingüberprüfung für Albanien (S&P); Deutschland (S&P); Estland (Moody’s); Malta (Fitch); Polen (Moody’s); Rumänien (Fitch)

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