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B.1.617: Was wir über die neue Corona-Variante aus Indien wissen, die jetzt auch Europa erreicht

In Indien leben fast 1,4 Milliarden Menschen. Mit mehr als 200.000 Fällen innerhalb 24 Stunden hat das Land nun einen neuen Corona-Höchststand verzeichnet. Offenbar breitet sich die neu entdeckte Virus-Variante B.1.617 rasant schnell aus. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie schon 14,2 Millionen indische Bürgerinnen und Bürger mit dem Coronavirus infiziert. Damit liegt das Land nun weltweit an zweiter Stelle, Platz Eins belegen die USA.

Untersuchungen aus dem indischen Bundesstaat Maharashtra zeigen, dass bei 60 Prozent der Tests die neuartige B.1.617-Variante gefunden wurde, wie der „Indian Express“ berichtet. Diese Variante trägt zwei Mutationen: E484Q und L452R. Beide wurden schon separat voneinander in anderen Corona-Varianten gefunden, zum Beispiel in den britischen oder südafrikanischen Varianten sowie den sich schnell ausbreitenden Varianten aus Kalifornien. Nun wurden die Mutationen zum erstmal zusammen in einer Variante entdeckt, nämlich in B.1.617.

Auch in Europa wurde diese neue Variante bereits nachgewiesen

Der Virologe Aris Katzourakis aus Oxford schrieb am Donnerstag auf Twitter, man müsse ein genaues Auge auf B.1.617 haben – denn in Großbritannien wurden schon 77 Fälle der indischen Variante nachgewiesen.

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https://twitter.com/ArisKatzourakis/status/1382773729076383753?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1382773729076383753%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fde.euronews.com%2F2021%2F04%2F17%2Findische-doppel-mutante-b-1-617-was-wir-wissen

Der britische Mediziner Paul Hunter von der University of East Anglia sagte dem „Guardian“: "Diese beiden neuen Mutationen, die zusammen wirken, könnten viel problematischer sein als die südafrikanischen und brasilianischen Varianten, die jeweils nur eine Mutation haben." Es könnte sogar sein, dass Impfstoffe nicht so gut bei ihnen wirken, meint der Experte. Man müsse aber weitere Untersuchungen durchführen, um sicher zu sein.

Deutsche Virologen wollen noch keine Bewertung zu der B.1.617 abgeben. Jörg Timm, Direktor des Instituts für Virologie der Universität Düsseldorf, sagte dem „Spiegel“: „Die Mutationen im Spike-Protein von B.1.617 sind bereits von anderen Varianten bekannt.“ Er gehe von einem vergleichbaren Effekt wie von den Südafrika- und Brasilien-Varianten aus. Sie schaffe es, die Immunabwehr von Antikörpern zu umgehen. Das heißt: Wer nur einmal geimpft ist oder nur eine leichte Corona-Infektion hinter sich hat, könnte sich noch einmal mit der neuen Variante infizieren. Schwere Verläufe seien aber unwahrscheinlich, sagte Timm dem „Spiegel“.

hr/mit Material von dpa