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Aktien Frankfurt: Dax nach Schwarzem Montag wieder über 11 000 Punkte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Hoffnungen auf ein Hilfspaket in den USA gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise haben am Dienstag auch dem deutschen Aktienmarkt Auftrieb gegeben. Dem Dax <DE0008469008> gelang nach dem schwarzen Montag bis zur Mittagszeit sogar wieder der Sprung über die Marke von 11 000 Punkte.

Nach dem sehr schwachen Wochenstart, an dem der deutsche Leitindex um fast 8 Prozent abgesackt war, ging es nun wieder um 3,71 Prozent auf 11 019,32 Punkte aufwärts. Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Börsentitel rückte um 3,84 Prozent auf 23 977,58 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 <EU0009658145>, der Leitindex der Eurozone, gewann 4,22 Prozent.

Tags zuvor hatte das deutsche Börsenbarometer einen der schwärzesten Tage seiner mehr als 30 Jahre alten Geschichte erlebt. Wegen wachsender, durch das Virus ausgelöster Rezessionssorgen und der zusätzlichen Gefahr eines Ölpreiskrieges stießen Anleger panikartig Aktien ab. Sie flüchteten in sicherere Häfen wie Staatsanleihen und Währungen. Der deutsche Leitindex erlitt den größten prozentualen Tagesverlust seit den Terroranschlägen am 11. September 2001. Die Gewinne des vergangenen Jahres hatten sich nahezu aufgelöst.

"Trump gibt den Börsen die Unterstützung, auf die alle gewartet haben", sagte nun Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Analyst Pierre Veyret des britischen Maklers ActivTrades sprach vom "erneut erwachten Vertrauen in das Finanzsystem", was Donald Trump zu verdanken sei. Der US-Präsident hat für diesen Tag eine Pressekonferenz angekündigt. Mögliche Lohnsteuer-Erleichterungen sowie Kredite für Kleinunternehmen werden erwogen. Im Gespräch seien auch Hilfen für jene, die nach Stundenlohn bezahlt werden, da sie bei einem krankheitsbedingten Arbeitsausfall besonders schwer betroffen sind.

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Zudem begrüßen die Investoren das zweite milliardenschwere Konjunkturpaket der japanischen Regierung, ergänzte Veyret. Auch habe es "gute Neuigkeiten" seitens der Ölförderer gegeben. So soll es etwa nicht später als im Mai oder Juni ein neues Opec+-Treffen geben. Außerdem habe der russische Energieminister Alexander Nowak seinen Ton wieder etwas gemildert. Tags zuvor noch waren am Ölmarkt die Preise zeitweise um etwas mehr als 30 Prozent eingebrochen und damit so stark wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Gescheiterte Verhandlungen über eine Drosselung der Fördermenge zur Stabilisierung der Ölpreise waren der Grund gewesen.

Mit Blick auf die Virus-Krise indes wurde inzwischen ganz Italien wegen des neuartigen Coronavirus von der Regierung zur Sperrzone erklärt worden. Schulen, Universitäten und Kindergärten im ganzen Land bleiben bis mindestens 3. April geschlossen. Auch Sportveranstaltungen werden ausgesetzt. Für internationale Zug- und Flugverbindungen sowie den öffentlichen Nahverkehr gibt es indes keine Beschränkungen.

Am deutschen Aktienmarkt zeigte sich die große Mehrheit der Dax-Familie wieder im Plus. Die Papiere der Deutschen Bank <DE0005140008> erholten sich mit plus 6,6 Prozent etwas, nachdem sie tags zuvor auf ein Rekordtief gesackt war. Die Aktien der Deutschen Post <DE0005552004> gewannen 6,3 Prozent, nach allerdings fast minus 9 Prozent am Montag. Der Logistikkonzern verdiente 2019 unterm Strich mehr und hob nun die Dividende an.

Die Anteile des Chipherstellers Infineon <DE0006231004> gewannen 5,6 Prozent. Die Münchener haben für ihre geplante rund neun Milliarden Euro schwere Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductor <US2328061096> eine wichtige Hürde in den USA genommen.

Mit Ausnahme der Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co <DE000KC01000> erholten sich an diesem Tag auch alle weiteren Unternehmen, die ihre Geschäftsberichte vorlegten. Im MDax stiegen Symrise <DE000SYM9999> um 6,5 Prozent und Uniper <DE000UNSE018> um 1,8 Prozent.

Der Duftstoff- und Aromenhersteller Symrise schaut wie gewohnt vorsichtig auf das neue Jahr. Durch die Coronavirus-Epidemie sieht der Konzern aktuell keine größeren Belastungen. Uniper profitierte 2019 unter anderem von gestiegenen Strompreisen und höheren Produktionsmengen und rechnet 2020 mit stabilen Ergebnissen.

Im SDax <DE0009653386> gewannen Schaeffler <DE000SHA0159> 14,2 Prozent. Der Vorstandschef des Industrie- und Autozulieferers Klaus Rosenfeld hatte zur Zahlenvorlage mitgeteilt, dass alle chinesischen Fabriken wieder laufen und die Kapazitätsauslastung in China bei 80 Prozent liegt. Ein Händler verwies zudem darauf, dass der Dividendenvorschlag von 0,45 Euro je Aktie über den Erwartungen liegt. Die Erholung der Aktie relativiert sich aber mit Blick auf die heftige, virusbedingte Talfahrt seit Mitte Februar: Da hatte das Papier bereits rund 24 Prozent eingebüßt und war am Montag nochmals um weitere 12 Prozent eingebrochen.

Die Titel des Stahlhändlers KlöCo <DE000KC01000> indes sackten nach der für 2019 gestrichenen Dividende zeitweise auf ein Rekordtief bei 4,088 Euro. Zuletzt legten sie um moderate 0,3 Prozent zu./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---