Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 8 Stunden 58 Minuten
  • Nikkei 225

    38.835,10
    +599,03 (+1,57%)
     
  • Dow Jones 30

    38.884,26
    +31,99 (+0,08%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.634,80
    -450,23 (-0,76%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.308,29
    -56,83 (-4,16%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.332,56
    -16,69 (-0,10%)
     
  • S&P 500

    5.187,70
    +6,96 (+0,13%)
     

Aktien Frankfurt: Dax folgt neuem Erholungsversuch an der Wall Street

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax <DE0008469008> hat sich am Freitag mit Rückenwind der US-Börsen von seinem neuerlichen Zweijahrestief erholt. Mit zuletzt 10 565,39 Punkten baute der deutsche Leitindex sein Plus zur Mittagszeit deutlich auf 1,77 Prozent aus. Am Vortag war er noch bis auf 10 279 Punkte und damit auf sein tiefstes Niveau seit November 2016 abgesackt.

Rückenwind kam zu Wochenschluss von der Wall Street, wo das Ping-Pong-Spiel der vergangenen Tage kein Ende findet. Eine rasante Erholung im späten Handel hievte den Dow Jones Industrial <US2605661048> am Vorabend noch ins Plus. Am Freitag wird das weltweit viel beachtete US-Kursbarometer nun nochmals freundlich erwartet.

Vor diesem Hintergrund kletterte auch der Index der mittelgroßen Werte MDax <DE0008467416> am Freitag um 1,42 Prozent auf 21 602,77 Punkte, während der EuroStoxx 50 <EU0009658145> als Leitindex der Eurozone um 1,72 Prozent auf 2987,81 Punkte stieg.

Kurz vor Jahresschluss scheint es so, als ob sich der Dax in letzter Minute doch noch ein Stück weit aufraffen kann. Viel Zeit, seinen Jahresverlust zu reduzieren, bleibt ihm allerdings nicht mehr: Am letzten Handelstag des Jahres endet der Xetra-Handel in Frankfurt bereits mit der Schlussauktion um 14 Uhr.

WERBUNG

Im Vorjahresvergleich bleibt die Bilanz für den deutschen Leitindex tiefrot: Mit einem Abschlag von derzeit gut 18 Prozent wird das Jahr 2018 wohl zum ersten Verlustjahr seit 2011. Nach einem Rekordstand von 13 596 Punkten im Januar haben Zinsangst, politische Krisen und Konjunktursorgen dem Dax vor allem in der zweiten Jahreshälfte deutlich zugesetzt. Im internationalen Vergleich schneidet er schlechter ab als die meisten anderen großen Börsen.

Mit dem Anstieg am Freitag könnte der Dax nun aber Signale für eine vorläufige Entspannung senden. Die Chartexperten der UBS sehen die Bären unterhalb von 10 550 Punkten zwar weiterhin im Vorteil, sie sprachen aber zugleich von einem "Bullenkonter". Sollte der Dax diese Marke als wichtige Unterstützung zurückerobern, was am Freitag zur Mittagszeit knapp der Fall ist, sehen sie vorerst etwas Luft nach oben.

In dem erholten Umfeld kam der Dax am Freitag fast ohne Verlierer aus. Lediglich die Aktie von Fresenius Medical Care (FMC) <DE0005785802> gab um 0,9 Prozent nach - und setzte ihre Talfahrt so ungebrochen fort. Weil der Dialysekonzern mit Gewinnwarnungen bei den Anlegern viel Kredit verloren hatte, notieren die Aktien derzeit auf dem tiefsten Niveau seit Ende 2014.

Die Meisterschaft im deutschen Leitindex geht in diesem Jahr wohl an den Indexneuling Wirecard <DE0007472060>. Der Kurs des Bezahldienstleisters sackte zwar seit der Dax-Aufnahme im September deutlich ab, auf Jahressicht steht aber noch immer auf ein satter 42-prozentiger Gewinn zu Buche. Am Freitag baute die Aktie diesen mit einem Anstieg wieder um 4 Prozent aus. Als Treiber dafür galt, dass Ex-Aufsichtsratschef Klaus Rehnig eine baldige Übernahme durch einen internationalen Konzern für möglich hält.

Die rote Laterne in der ersten deutschen Börsenliga wird vermutlich die Deutsche Bank <DE0005140008> halten, auch wenn die Papiere am Freitag um 3 Prozent steigen. In einem rabenschwarzen, vom Konzernumbau geprägten Börsenjahr steuern sie derzeit auf ein Minus von 56 Prozent zu. Im MDax droht der Commerzbank <DE000CBK1001> mit einem ähnlich deutlichen Jahresverlust das gleiche Schicksal wie dem Konkurrenten.

Die Favoritenrolle im MDax spielt in diesem Jahr mit Sartorius <DE0007165631> und Carl Zeiss Meditec <DE0005313704> die Medizintechnik: Im Index mittelgroßer Werte haben die beiden Indexneulinge mit Aufschlägen von 38,5 beziehungsweise 32,5 Prozent ihre Nase vorn./tih/ag

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---