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Aktien Frankfurt: Anleger sind nach Kurssprung verhalten optimistisch

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach deutlichen Vortagesgewinnen hat dem deutschen Aktienmarkt am Mittwoch die Kraft für größere Sprünge gefehlt. Der Dax <DE0008469008> rückte gegen Mittag um 0,19 Prozent auf 10 749,56 Punkte vor. Für den MDax <DE0008467416> ging es um 0,14 Prozent auf 23 149,11 Punkte nach oben.

Händler und Marktbeobachter sprachen von einer "erstaunlichen Robustheit". Ungeachtet extrem negativer Wirtschafts- und Stimmungsdaten halte sich der Dax recht konstant im Bereich um die 10 700 Punkte, sagte etwa Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. "Der Fokus vieler Investoren liegt nun vollends auf einer schnellen Beendigung des Lock-Downs und einer noch schnelleren Rückkehr zum Normalzustand." Doch die neue Normalität werde nicht mehr die altgewohnte sein, warnt er und auch Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. "Es gibt ein sehr reales Risiko, dass die längerfristigen Konsequenzen der Veränderungen unterschätzt werden", sagte Hewson.

Wie trüb das konjunkturelle Umfeld aussieht, zeigten neue Daten: So brachen in Deutschland im März die Auftragseingänge aus der Industrie weitaus kräftiger als erwartet ein. Auch die Umsätze im Einzelhandel der Eurozone sackten im März stärker als erwartet ab. Zudem fiel die Stimmung der Dienstleister in der Eurozone, die durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Krise besonders hart getroffen sind, im April auf einen historischen Tiefstand. Und auch die Prognose der EU-Kommission ist düster: Wegen der Virus-Krise dürfte die Wirtschaft der Eurozone in diesem Jahr um 7,7 Prozent schrumpfen und sich auch im nächsten Jahr nicht vollständig erholen.

Unternehmensseitig geht die Berichtssaison weiter und dies schlug sich deutlich sichtbar im Dax nieder. Dort nahmen die Aktien von BMW mit minus 3,3 Prozent den letzten Platz ein, während die des Krankenhaus- und Medizintechnikunternehmens Fresenius samt der Dialyse-Tochter FMC zu den gefragtesten Werten zählten. Sie legten jeweils um die 2,5 Prozent zu.

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Der Autobauer BMW <DE0005190003> litt im ersten Quartal spürbar unter den Folgen der Corona-Krise und kappte daher seine Gewinnprognose für 2020. Gut kam dagegen mit Blick auf Fresenius <DE0005785604> an, dass der Konzern an seinen Wachstumszielen vorerst festhält, allerdings ohne Corona-Folgen einzubeziehen. Eine Aktualisierung mitsamt Covid-19-Effekten ist zur Halbjahresbilanz geplant. Zudem starteten die Bad Homburger trotz erster Belastungen durch die Corona-Krise mit Zuwächsen bei Umsatz und Konzernergebnis in das Jahr. Die von FMC <DE0005785802> gemeldeten Zahlen fielen zugleich etwas besser aus als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Zudem bestätigte auch der Dialyse-Spezialist seine Jahresziele.

An die Dax-Spitze setzte sich unterdessen das Infineon-Papier <DE0006231004> mit plus 3,5 Prozent. Es profitierte von einer positiven Studie der Schweizer Bank UBS, die für die Aktie des Chipherstellers noch deutliches Aufwärtspotenzial sieht.

Aus der zweiten Reihe zog unter anderem Fraport <DE0005773303> die Blicke auf sich. Die Aktie gab am Ende des Index für die mittelgroßen Werte um 4,8 Prozent nach. Der weitgehende Stopp der Passagierflüge infolge der Corona-Pandemie riss den Frankfurter Flughafenbetreiber im ersten Quartal in die roten Zahlen. Auch für das Gesamtjahr wird unter den Strich mit Verlusten gerechnet.

Quartalsberichte - vorläufige oder auch endgültige - legten auch der Spezialchemiekonzern Lanxess <DE0005470405>, der Rückversicherer Hannover <DE0008402215> sowie der Halbleiterkonzern Dialog Semiconductor <GB0059822006> oder auch der Autozulieferer Schaeffler <DE000SHA0159> vor, die allesamt zulegten. Besonders deutlich ging es für Dialog mit 8,6 Prozent nach oben, die als britische Aktie inzwischen nur noch im CDax zu finden ist. Schaeffler stiegen im SDax ebenfalls besonders kräftig um 8,8 Prozent.

Bekannt wurde zudem, dass infolge der Übernahme des Spezialmaschinenbauers Isra Vision <DE0005488100> durch Atlas Copco, das Unternehmen nun den SDax <DE0009653386> verlassen muss. Von Freitag an wird Isras Platz der Online-Lotto-Anbieter Zeal Network <GB00BHD66J44> einnehmen. Zeal Network reagierte darauf allerdings nicht. Die Aktie gab um 1,6 Prozent nach./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---