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AKTIE IM FOKUS: Lufthansa erholt sich etwas - Beobachter loben Krisenmanagement

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das entschlossene Krisenmanagement der Lufthansa <DE0008232125> hat deren Aktie am Donnerstag zu einem weiteren Erholungsversuch verholfen. Hinzu komme, dass sich der Einstieg des Münchner Investors Heinz Hermann Thiele bei der Fluggesellschaft herumgesprochen habe, sagte ein Händler. Die vorgelegten endgültigen Jahreszahlen sowie die wegen der Coronakrise ausgebliebene Jahresprognose hätten indes nicht überrascht.

Am Nachmittag legte das Lufthansa-Papier als einer der größten Gewinner im Dax <DE0008469008> um 5,5 Prozent auf 8,708 Euro zu. Der Leitindex selbst gab um 0,6 Prozent nach. Seit dem Jahreswechsel hat die Aktie allerdings immer noch fast die Hälfte an Wert eingebüßt. Mit einem Börsenwert von zuletzt rund vier Milliarden Euro ist die Lufthansa insgesamt so billig zu haben wie kein anderer Dax-Konzern.

"Es hilft, wie das Management die Krise angeht, das Unternehmen derzeit noch keine Staatshilfen benötigt und auch Entlassungen nicht ausschließt", sagte ein Börsianer. Auch die Aussagen, dass bereits mit der bundeseigenen Förderbank KfW über die Möglichkeiten von Krediten gesprochen wurde, um durch die Krise zu kommen, stütze. "Der Vorteil der Lufthansa ist auch, dass sie ihre Maschinen gekauft hat." Wenn die Flugzeuge nun am Boden blieben, fielen für den Konzern vor allem noch Personalkosten an.

Nach all der Bekanntgaben zur Krisen-Planung und Zukunft des Konzerns durch das Management "ist die Katze aus dem Sack", sagte zudem Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.

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Ein Händler verwies für die Erholung der Aktie außerdem auf den Einstieg von Thiele. Der Münchner Unternehmer hält nach umfangreichen Aktienkäufen im März nun gut 5 Prozent an der Lufthansa.

Zudem wurde auf den Großen Verfall am Freitag verwiesen. Der findet vier Mal jährlich am dritten Freitag im letzten Monat eines jeden Quartals statt. Unter anderem laufen dann auch Optionen auf Einzelaktien aus, weshalb der Aktienkurs ohne Nachrichten in die eine oder andere Richtung ausschlagen kann. Mit Optionen können Anleger auf eine Kurssteigerung der Aktie spekulieren oder auf fallende Kurse.

Die Lufthansa hatte im Tagesverlauf angesichts der Coronakrise ein beispielloses Sparprogramm bekannt gegeben. Sie legt nahezu die gesamte Flotte still, schickt Zehntausende Mitarbeiter in Kurzarbeit und wirbt um milliardenschwere Staatshilfen. Das Unternehmen sei im "Ausnahmezustand", hieß es. So gab es weder für die Hauptreisezeit im Sommer noch für das gesamte Jahr eine Prognose.

Um die Fixkosten zu senken, ist Kurzarbeit geplant - mit möglichst geringen Beträgen oberhalb der Sozialleistungen. Je weniger Geld dort fließe, desto mehr Beschäftigte könnten an Bord bleiben, sagte Vorstandschef Spohr. Zudem sollen die Aktionäre auf die Dividende verzichten. Die Lufthansa hat sich außerdem neue Kredite gesichert. Und für den Extremfall sei bereits mit der KfW gesprochen worden. Wie lange der Konzern die Krise durchhalten könnte, wollte der Vorstand dennoch nicht prognostizieren. "Wir wissen nur, dass wir es länger durchhalten als andere", sagte Spohr.