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Aktie der Deutschen Bank erneut deutlich im Minus – „Jeden Kursanstieg zum Verkauf nutzen“

Nach Verkündung der Umbaupläne sinkt die Aktie der Deutschen Bank weiter. Doch Vorstandschef Christian Sewing vertraut den Papieren und setzt ein Zeichen.

Deutschlands größtes Geldhaus hat am Sonntag ein umfangreiches Sanierungsprogramm beschlossen. Foto: dpa
Deutschlands größtes Geldhaus hat am Sonntag ein umfangreiches Sanierungsprogramm beschlossen. Foto: dpa

„Niemand ist so unzufrieden mit dem Aktienkurs wie ich“, sagte Deutsche Bank-Chef Christan Sewing während einer Telefonkonferenz am Montag. Tags darauf dürfte sich seine Laune nicht verbessert haben: Die Aktie der Deutschen Bank verlor am Dienstagvormittag zeitweise erneut mehr als fünf Prozent und gab bis auf 6,382 Euro nach. In dieser Woche hat die Aktie damit mehr als zehn Prozent verloren, das Allzeittief von 5,80 Euro rückt damit wieder näher.

Bereits am Montag hatte der Aktienkurs in Frankfurt 5,4 Prozent nachgegeben. An der Börse in New York fiel das Minus mit 6,1 Prozent sogar noch deutlicher aus.

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Am vergangenen Sonntag hatte Deutschlands größtes Geldhaus ein Sanierungsprogramm beschlossen: Die Bank will sich unter anderem aus dem weltweiten Aktiengeschäft zurückziehen und die Investmentbank verkleinern. Kern des Unternehmens wird stattdessen die Corporate Bank sein, die das Geschäft mit großen Unternehmenskunden übernimmt. Bis 2022 fallen rund 18.000 Stellen weg, schon am Montag gab es die ersten Entlassungen.

Vorab waren die Umbaupläne von den Märkten durchaus positiv begleitet worden. In den zwei Wochen vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung am vergangenen Sonntag legte die Aktie gut 15 Prozent zu.

Doch offensichtlich haben die Umbaupläne Aktionäre und Investoren noch nicht überzeugt. „Der jüngste Restrukturierungsversuch der Deutschen Bank ist radikaler als frühere Bemühungen“, schreibt Analyst Eoin Mullany von der Berenberg Bank in seiner jüngsten Studie. „Aber wir würden jeden Kursanstieg zum Verkauf der Aktie nutzen, weil es bei der Strategie erhebliche Umsetzungsrisiken gibt und beim Kapital wenig Spielraum für Fehler.“

Laut Handelsblatt-Analystencheck empfehlen derzeit 23 Analysten den Verkauf der Aktie, 21 raten, sie zu halten. Nur ein Analyst empfiehlt den Kauf der Aktie.

Auch an der Wall Street waren die Reaktionen auf den Umbau verhalten: Analysten von Goldman Sachs bezeichneten den Umbau als „sehr tiefgreifend“, warnte jedoch vor den Herausforderungen. Die Experten von Citi nannten die Ziele „optimistisch“.

Für Anleger droht die Aktie der Deutschen Bank damit ein Ärgernis zu bleiben. Anfang Juni hatte sie bei 5,80 Euro neues Rekordtief erreicht – 2007 lag der Kurs noch bei knapp 90 Euro. Und auch wenn die Bank ihre Aktionär nicht um eine Kapitalerhöhung bittet, um den Umbau zu finanzieren: Die Dividende wurde für zwei Jahre gestrichen.

Zumindest Sewing selbst scheint aber noch an die Aktie zu glauben und setzt ein Zeichen: Am Montag hatte er angekündigt, einen erheblichen Betrag seines Jahresgehalts in Anteilsscheine der der Deutschen Bank zu investieren – laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters handelt es sich um ein Viertel seines Fixgehalts.