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Abschied von großen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Ob Norbert Blüm, Wolfgang Clement, Ruth Bader Ginsburg, Valéry Giscard D’Estaing oder Thomas Oppermann: Sie alle hinterlassen ein großes Erbe. Wer 2020 von uns ging.

 Foto: dpa
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Norbert Blüm: Das soziale Gewissen der Ära Kohl

Er war „der Rüsselsheimer Bub“, „der Aufrechte“, „der kleine Stier“: Für Norbert „Nobbi“ Blüm gab es etliche Zuschreibungen, die ihm in seinem langen politischen Leben zuteilwurden. Kein Minister diente länger unter Kanzler Helmut Kohl (CDU). Die gesamte Ära, 16 Regierungsjahre an der Zahl, prägte Blüm als Arbeits- und Sozialminister die deutsche Sozialpolitik.

Der klein gewachsene, kräftige Mann führte – da sich der Familienverband zunehmend auflöste – die Pflegeversicherung ein, wobei er selbst ein Familienmensch war und das Zusammensein mit seiner Frau (sie waren 55 Jahre miteinander verheiratet), den drei Kindern und den Enkelkindern genoss. Jedem Enkel schenkte er übrigens zur Einschulung eine Patenschaft der Kindernothilfe.

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Der leidenschaftliche Kämpfer bleibt ebenso verbunden mit dem Ausspruch: „Die Rente ist sicher.“ Ein entsprechendes Plakat klebte er einst auf eine Litfaßsäule auf dem Bonner Marktplatz. Den Satz nahm er ernst und kündigte sogar Zeitungsabonnements, wenn er darin Plädoyers für die private und gegen die gesetzliche Altersvorsorge las.

1935 in der Opel-Stadt Rüsselsheim geboren, geprägt von Krieg, Zerstörung und Wiederaufbau, lernte Blüm das Miteinander als Pfadfinder, war Messdiener und arbeitete beim Autobauer als Werkzeugmacher. Über den zweiten Bildungsweg kam er zum Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und Theologie. Zeit seines 84 Jahre währenden Lebens war er der IG Metall verbunden und lebte bis zuletzt in einem Gründerzeithaus in der Bonner Südstadt.

1950 trat er in die CDU ein. In der NRW-CDU führte er früh Schlachten für das Soziale und gegen jene, die den Sozialstaat als schleichendes Gift der individuellen Freiheit begriffen. Der selbst ernannte „Rummelboxer“ war mit seinem hessischen Singsang und hochroten Kopf unverwechselbar, was das Publikum 28 Jahre im Bundestag beobachten konnte. Blüm war der prominenteste Vertreter der katholischen Soziallehre.

Ende des Jahrtausends legte er in der Parteispendenaffäre Helmut Kohl den Rücktritt vom Ehrenvorsitz der CDU nahe. Beide sprachen kein Wort mehr miteinander. 2018, nach Kohls Tod sagte Blüm, er bedauere, „dass wir so auseinandergegangen sind“. Kohl sei „ein großer Staatsmann“ gewesen. Er habe die historische Sekunde genutzt und die deutsche Einheit ermöglicht.

Der Sozialpolitiker Blüm kämpfte bis zuletzt für seine Überzeugungen, hielt Vorlesungen, schrieb Bücher und mischte sich in programmatische Debatten der CDU ein. Er prangerte den Finanzkapitalismus an und bezeichnete Vermögensverwalter wie Blackrock, bei denen Friedrich Merz Aufsichtsratschef war, als „Finanzmonstrum“, das „mit Billionen die Politik an der Nase herumführt“. 2018 warb er daher für Annegret Kramp-Karrenbauer als Nachfolgerin von Angela Merkel als Parteichefin.

Die Kanzlerin kannte Blüm nur zu gut: 2003 hatte er den „Neoliberalismus“ in der CDU angeprangert, als sie versuchte, mit der Kopfpauschale im Gesundheitswesen beim Wähler zu punkten. An Kohls Kabinettstisch hatten beide noch zusammen gesessen. Dort habe Blüm ihre Arbeit „stark geprägt“, wie sie selbst später sagte. In der Flüchtlingskrise hatte Merkel Blüm wieder auf ihrer Seite. Den Streit um die richtige Flüchtlingspolitik zwischen CDU und CSU nannte er „ für eine christliche Partei eine Schande“ und kritisierte damit CSU-Chef Horst Seehofer.

Blüm war bis ins hohe Alter gern gesehener Gast in TV-Talkshows, vor allem bei „Stern TV“. Mit dem Sender fuhr er 2016 in ein griechisches Flüchtlingslager, in dem er selbst kampierte, um auf die Lage der Menschen aufmerksam zu machen.

Eine Woche vor dem „Tag der Arbeit“ verstarb Norbert Blüm in Bonn. Wenige Wochen zuvor hatte er seine Krankheit öffentlich gemacht, eine Lähmung von der Schulter abwärts infolge einer Blutvergiftung. Sie habe ihm gezeigt, wie wertvoll das Selbstverständliche ist, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist. Daniel Delhaes

Hans-Jochen Vogel: Im Dienste der Demokratie

In seiner aktiven Zeit hafteten Hans-Jochen Vogel viele Etikette an. Der SPD-Politiker galt als harter Arbeiter, als Pedant, als „Juso-Fresser“. Aber am Ende seines Lebens bleibt etwas viel Größeres vom ehemaligen SPD-Vorsitzenden als diese Attribute: Hans-Jochen Vogel war ein großer Kämpfer für die Demokratie, sein Leben lang.

Vogel galt als schneller Denker. Wie blitzgescheit er war, wurde schon im Studium deutlich. Der Spross aus einer Professorenfamilie schloss sein Jura-Studium mit Einser-Examen ab. Auch in der SPD machte Vogel nach seinem Eintritt 1950 schnell Karriere. 1960 wurde er mit nur 34 Jahren Oberbürgermeister in München. Nach zwölf Jahren im Amt zog es Vogel in die Bundespolitik, zuerst als Bau-, später als Justizminister, wobei ihn besonders die Frage nach bezahlbarem Wohnraum nie wieder losließ.

Als Nothelfer übernahm Vogel 1981 kurzzeitig auch noch das Amt des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. An der Spitze gleich zweier Millionenstädte gestanden zu haben war genauso einzigartig wie das politische Gespann, das er mit seinem Bruder Bernhard bildete, der zweimal Ministerpräsident wurde, allerdings für die CDU.

1982 wurde Hans-Jochen Vogel SPD-Kanzlerkandidat. Doch er zog in eine aussichtslose Schlacht, nachdem die FDP zuvor von der SPD zur CDU gewechselt war. Nach der Wahl übernahm Vogel den Fraktionsvorsitz, 1987 auch den Parteivorsitz. Es war eine undankbare Aufgabe, Vogel musste zwischen dem einheitsskeptischen Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine und Einheitsbefürwortern in seiner Partei vermitteln. Und 1990 die SPD um zweiten Mal in einen Wahlkampf gegen Helmut Kohl führen, den sie nicht gewinnen konnte.

1991 zog sich Vogel mit 65 Jahren überraschend von Partei- und Fraktionsvorsitz zurück. Ihm gelang damit etwas, was kaum einem Politiker gelingt: ein selbstbestimmter Rückzug. Als Politiker unfreiwillig gehen zu müssen werfe „einen Schatten auf den nächsten Lebensabschnitt“, sagte Vogel später. Genauso selbstbestimmt plante Vogel seinen Lebensabend. Noch vor seinem 80. Geburtstag zog er mit seiner Frau Liselotte in ein Münchener Altenheim, trennte sich von seinem geliebten Golf und nahm fortan die U-Bahn, die er als Münchener Bürgermeister selbst erbaut hatte.

Während seines Ruhestands war Vogel ein gefragter Berater; Bundeskanzler Gerhard Schröder schaute regelmäßig bei ihm vorbei. Zudem engagierte sich Vogel als Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“, noch bevor der Siegeszug der Populisten begann. Sein Engagement bis ins hohe Alter zeigt: Demokratie war für Vogel, der während des Zweiten Weltkriegs Wehrdienst leisten musste, eben nie eine Selbstverständlichkeit. Martin Greive

Thomas Oppermann: Ein Stützpfeiler der Großen Koalition

Bei der Trauerfeier für Thomas Oppermann im Plenarsaal des Bundestages fand Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble die richtigen Worte: „Streitbar in der Sache, doch kompromissfähig, wenn es galt, pragmatische Lösungen zu finden. Pointiert und schlagfertig in der politischen Auseinandersetzung und herzlich im zwischenmenschlichen Umgang“, charakterisierte Schäuble den allseits geschätzten SPD-Politiker. Oppermann sei klar und loyal in seiner sozialdemokratischen Haltung, aber nie ideologisch gewesen.

Oppermann, seit 2017 Vizepräsident des Bundestages, war eine der prominentesten Stützen der Großen Koalition. Das Zustandekommen der dritten Auflage des schwarz-roten Bündnisses Anfang 2018 war nicht zuletzt seinem Engagement zu verdanken. Als die Bemühungen gescheitert waren, ein schwarz-gelb-grünes Bündnis zu schmieden, ging Oppermann in die Offensive. Er hatte wesentlichen Anteil daran, die damals zweifelnden Genossen für ein erneutes Bündnis mit CDU und CSU zu gewinnen.

Oppermann war für eine Dekade ein entscheidender Kopf der SPD-Bundestagsfraktion. Von 2007 bis 2013 zunächst als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion, von 2013 bis 2017 als ihr Vorsitzender. Zudem machte sich der gelernte Jurist stets für die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA stark und gehörte der Atlantik-Brücke an.

2014 war er im Zusammenhang mit der Edathy-Affäre in den Fokus geraten. Gegen den SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy war wegen des Verdachts ermittelt worden, er habe sich kinderpornografisches Material beschafft. Es wurde der Verdacht laut, Oppermann habe seine Kenntnisse über den Stand der Ermittlungen genutzt, um Edathy warnen zu lassen. Oppermann jedoch bestritt dies stets.

Oppermann war Ende Oktober kurz vor einem TV-Interview zusammengebrochen und starb kurze Zeit später im Alter von 66 Jahren im Krankenhaus in Göttingen. Klaus Stratmann

Ruth Bader Ginsburg: Vertreterin pointierter Gegenmeinungen

Ein paar Tage vor ihrem Tod, als sie merkte, dass ihre Kräfte schwanden, diktierte Ruth Bader Ginsburg ihrer Enkelin ein Statement, das sie nach ihrem Tod veröffentlichen sollte: „Es ist mein dringendster Wunsch, dass ich nicht ersetzt werde, bis ein neuer Präsident eingeführt wird.“

Es war ein letzter Giftpfeil, den die amerikanische Verfassungsrichterin, die ewige Kämpferin, an US-Präsident Donald Trump adressierte. Doch schnell war klar, dass dieser Wunsch unerfüllt bleiben wird. Trump wollte sich diese seltene Chance nicht entgehen lassen, die konservative Mehrheit im Obersten Gerichtshof auf sechs zu drei auszubauen.

Bader Ginsburg, die im Alter von 87 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung starb, war erst die zweite Richterin in der Geschichte des Supreme Court. Ihr Leben lang hatte sie für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen gekämpft und wegweisende Veränderungen bewirkt. Als Anwältin der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union vertrat sie in den 70er-Jahren sechs Diskriminierungsfälle vor dem Supreme Court, von denen sie fünf gewann.

Die zierliche Frau, gerade mal 1,55 Meter groß, hatte in ihrem Leben selbst unzählige Male Diskriminierung erfahren. „Man muss für die Dinge kämpfen, die einem wichtig sind, aber auf eine Art und Weise, in der man andere zum Mitmachen bewegt“, lautete ihre Devise.

1980 wechselte Bader Ginsburg auf die Richterbank. Der demokratische Präsident Bill Clinton berief sie 1993 an den Obersten Gerichtshof, wo sie inhaltlich mit ihren pointierten Gegenmeinungen zu konservativen Urteilen auffiel – und optisch mit ihren dekorativen Kragen, die sie über der schwarzen Robe trug und mit denen sie ihre Gemütslage signalisierte. Astrid Dörner

Jack Welch: Umstrittene Legende

Kaum ein anderer stand so für den US-Konzern General Electric (GE) wie Jack Welch. Zwei Jahrzehnte lang hatte er als Chef das Konglomerat mit seinem sehr eigenen Führungsstil geleitet, bevor er 2001 in Rente ging. Im März ist Welch im Alter von 84 Jahren verstorben.

1935 in Peabody im Staat Massachusetts in einfachen Verhältnissen geboren, fing Welch 1960 bei GE an und wurde 1981 zum Vorstandschef ernannt. Mit massiven Zukäufen baute er GE zu einer der wertvollsten US-Aktiengesellschaften auf. Der Börsenwert stieg unter ihm von 15 Milliarden auf 400 Milliarden Dollar.

Sein Abgang vor knapp 20 Jahren war jedoch bereits von Kritik begleitet. Grund dafür waren nicht nur die 417 Millionen Dollar schwere Abfindung und die misslungene Übernahme von Honeywell. Damals kam auch heraus, dass er dem steten Gewinnwachstum von GE bilanztechnisch nachgeholfen hatte.

Dennoch galt GE unter seiner Führung als Kaderschmiede. „Wir werden sein Erbe weiter ehren, indem wir das tun, was Jack von uns gewollt hätte: gewinnen“, sagte der aktuelle GE-Chef Larry Culp. Viele seiner Grundsätze der Unternehmensführung gelten heute jedoch als überholt: Das gilt für die absolute Fokussierung auf den Shareholder-Value ebenso wie für seine Personalpolitik, zum Ende des Jahres die schwächsten zehn Prozent der Mitarbeiter zu entlassen.

Unter den Mitarbeitern hatte sich der Anhänger des „Six Sigma“-Programms wegen seiner Entlassungspolitik den Spitznamen „Neutronen-Jack“ eingehandelt – in Anlehnung an die verheerende Wirkung einer Neutronen-Bombe. Katharina Kort

Wolfgang Clement: Mahner und Realist

In einem seiner letzten Gastkommentare für das Handelsblatt, veröffentlicht im Oktober 2018, kritisierte Wolfgang Clement den Rodungsstopp im Hambacher Forst, beschlossen vom Oberverwaltungsgericht Münster, als „grünen Opportunismus“.
Keine Frage, Clement selbst war kein Opportunist. Der gebürtige Bochumer, Jahrgang 1940, bleibt als hartnäckiger, wortmächtiger und nicht zu übermäßiger Konzilianz neigender Politiker in Erinnerung.

Die politische Karriere Clements, seit 1970 SPD-Mitglied, ist untrennbar mit zwei Namen verbunden: Johannes Rau und Gerhard Schröder.

Clement, studierter Jurist und ausgebildeter Journalist, war der ewige Kronprinz des langjährigen NRW-Ministerpräsidenten Rau. Für Rau erledigte Clement die schwierigen Fälle, zunächst als Staatskanzleichef, später als Wirtschaftsminister. In dieser Zeit erwarb sich Clement das Image des „Machers“. Lange galt er als Raus „Kronprinz“, wurde dann 1998 dessen Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten.

Die rot-grüne Koalition in NRW war damals nicht die Wunschkonstellation des Ministerpräsidenten Clement. Seine Auseinandersetzungen mit dem Koalitionspartner, insbesondere mit NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn, sind Legende. Schon damals entzündeten sich die Streitereien zwischen Grünen und SPD an der Zukunft der Braunkohle. Beständig wurde kolportiert, das Verhältnis von Clement und Höhn sei von gegenseitiger Abneigung geprägt.

Für Clement dürfte es wie ein Befreiungsschlag gewirkt haben, als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ihn 2002 ins Bundeskabinett holte und zum „Superminister“ für Wirtschaft und Arbeit machte. Clement wurde damit zum Hauptakteur bei der Umsetzung der Agenda 2010. Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum „Arbeitslosengeld II“ löste heftige Kritik aus, der man mit viel Fingerspitzengefühl hätte begegnen müssen.

Doch Clement provozierte. Er unterstellte beim Arbeitslosengeld II eine Missbrauchsquote von zehn oder gar 20 Prozent. Für diese Zahlen lieferte er keine Belege, was ihm heftige Kritik eintrug. Außerdem übte er heftige Kritik an den „Montagsdemonstrationen“ gegen die Hartz-Reformen.

In der Bundesregierung setzte Clement seine Streitereien mit den Grünen fort. Sein Kontrahent wurde der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne). Clement blieb bis zum Ende von Schröders rot-grüner Koalition im Oktober 2005 im Amt.

Gegen Ende seines Lebens war Clement fertig mit den Sozialdemokraten – und sie mit ihm. Die fortwährende Kritik großer Teile der Partei an den Hartz-Reformen, eine seiner Meinung nach zu starke Annäherung an die Grünen in der Energiepolitik und mangelnde Abgrenzung von den Linken in der Sozialpolitik – das alles wollte Clement nicht mehr akzeptieren.

Clement arbeitete sich an der SPD ab. Seine wachsende Distanz gipfelte Anfang 2008 in seiner Empfehlung, bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Hessen das Kreuz nicht bei der SPD zu machen. Clement begründete diese maximale Abgrenzung von der eigenen Partei mit der Energiepolitik der damaligen hessischen SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti. Deren Pläne seien eine Gefahr für die „industrielle Substanz“ des Landes.

Ypsilanti hatte angekündigt, sie wolle in Hessen weder Atomkraftwerke noch neue große Kohlekraftwerke akzeptieren. Clement gehörte zu diesem Zeitpunkt bereits seit knapp zwei Jahren dem Aufsichtsrat der RWE-Tochtergesellschaft an, in der die Kraftwerksaktivitäten gebündelt sind.

Die Warnung vor der eigenen Partei trug Clement ein Parteiausschlussverfahren ein. Ende 2008 erteilte ihm das Parteischiedsgericht eine Rüge, schloss ihn aber nicht aus der Partei aus. Einen Tag darauf erklärte er selbst den Austritt. Er begründete ihn mit dem Hinweis, die Wirtschaftspolitik der SPD laufe auf eine Deindustrialisierung des Landes hinaus.

Clement war Mahner und Realist, durchsetzungsstark und klar in seiner Haltung. Ein SPD-Politiker mit einem großen Herzen für die Wirtschaft. Eine seltene Kombination. Clement, Vater von fünf Töchtern, starb Ende September 2020. Klaus Stratmann

Valéry Giscard D’Estaing: Ein großer Europäer

Die politische Hinterlassenschaft von Valéry Giscard d’Estaing ragt in die Gegenwart hinein. Vor fast 50 Jahren legalisierte er als französischer Staatspräsident mit seiner Gesundheitsministerin Simone Veil den Schwangerschaftsabbruch. Während Polens katholische Konservative heute die Rechte der Frauen wieder zurückdrehen, zeigte Giscard eine moderne Auffassung vom Glauben: „Ich bin Katholik als Privatmann, nicht als Staatspräsident.“

Die heutige EU und den Euro würde es ohne Giscards Einsatz nicht geben, bei dem er stets gemeinsam mit seinem Freund Helmut Schmidt vorgegangen ist. Dabei war ein freundschaftliches Verhältnis zu Deutschland Giscard nicht in die Wiege gelegt. Während des Zweiten Weltkriegs war er zunächst in der Résistance, dann in der Armee. „Den ersten Deutschen habe ich durch das Zielfernrohr eines Panzers gesehen“, sagte er im Oktober 2019, als er eine Gruppe europäischer Journalisten – auch vom Handelsblatt – zu einem Gespräch empfing.

Mit Helmut Schmidt schuf er die Grundlagen des Europäischen Währungssystems, Fundament der Wirtschafts- und Währungsunion, und des Ecu (European Currency Unit), Vorfahr des Euros. Die regelmäßigen Treffen der EU-Staats- und -Regierungschefs sind einer Initiative der beiden zu verdanken, genau wie das Treffen der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrieländer, der G6, das später zur G7 wurde.

2003/2004 leitete er den Konvent für die Erarbeitung einer Europäischen Verfassung. Der große Wurf scheiterte 2005 – Ironie der Geschichte – an seinen eigenen Landsleuten und an den Niederländern. Beide lehnten die Verfassung in Referenden ab. Die meisten Bestimmungen des Entwurfs sind später durch den Vertrag von Lissabon jedoch Teil des EU-Rechts geworden. Darunter auch ein Artikel, ohne den es den Brexit wohl nicht gegeben hätte: die Ausstiegsklausel.

Nicht nur an den nächsten Tweet, die nächste Wahl oder an das heimische Publikum zu denken, bei der Bestimmung der eigenen Positionen auch die Handlungsmöglichkeiten und -zwänge des Gegenübers miteinzubeziehen, das war für Giscard Routine. Noch im hohen Alter war Europa für ihn kein vergrößertes Frankreich, schätzte er die Möglichkeiten seines Landes doch realistisch, fast skeptisch ein.

Man muss nicht das extreme Gegenbeispiel Donald Trump wählen, um zu sehen, dass diese Haltung heute Seltenheitswert hat. Doch gerade sie ist es, die Giscard dazu befähigt hat, große Linien zu ziehen, Dinge über das eigene Land hinaus in Bewegung zu bringen – was ihm letzten Endes den Platz in den Geschichtsbüchern sichert.

Giscard D’Estaing starb Anfang Dezember im Alter von 94 Jahren an den Folgen einer Covid-Erkrankung. Thomas Hanke

Mario Ohoven: Er konnte Eskimos Kühlschränke verkaufen

Mario Ohoven hielt mit seiner Meinung nie hinter dem Berg. Einer seiner einprägenden Sätze war: „Wenn der Mittelstand sich nicht wehrt, wird er weggekehrt.“ Darum musste man sich bei dem Präsidenten des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft keine Sorgen machen. Er galt als Gesicht und Stimme des Verbands, und ab 1998 kehrte der Verbandschef in der Politik selbst mit.

Noch kurz vor seinem Tod wetterte er gegen den Entwurf zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und bezeichnete es als Frontalangriff auf den Mittelstand. Der gebürtige Rheinländer sprach sich auch als einer der Ersten aus der Wirtschaft gegen das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) aus. Den gelernten Banker störte vor allem die Rolle der Schiedsgerichte.

Er scheute auch nicht vor unbequemen Ansichten zurück. Mitten in der Flüchtlingskrise, im Jahr 2016, trat Ohoven für Grenzkontrollen ein. Er wolle „Kriegsflüchtlinge, nicht aber Wirtschaftsflüchtlinge“ aufnehmen.

Als am 31. Oktober bekannt wurde, dass der 74-Jährige bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war, gab es viele betroffene Reaktionen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schrieb auf Twitter: „Die Nachricht vom plötzlichen Unfalltod des Mittelstandspräsidenten Mario Ohoven erschüttert mich sehr.“ Er habe den Verbandschef, der „Großes für die mittelständische Wirtschaft geleistet“ habe, „sehr geschätzt“. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak bekundete ebenfalls sein Beileid via Twitter. Ohoven sei „ein leidenschaftlicher Kämpfer für den Mittelstand und die deutsche Wirtschaft“ gewesen.

Dem begnadeten Netzwerker wurden zahlreiche Ehrungen zuteil: 1999 erhielt er den Europa-Preis des Europäischen Wirtschaftsinstituts (EWI). Zudem wurde er mit dem „Oscar des deutschen Mittelstandes“ und mit dem Preis „Kustos des mittelständischen Unternehmertums“ geehrt. Für sein Lebenswerk erhielt Ohoven 2019 den Mittelstandspreis der Medien. Seit 2003 war er Vorsitzender des Kuratoriums der Forschungsstelle mittelständische Wirtschaft der Uni Marburg.

Sein Verkaufstalent umschrieb seine Frau Ute Ohoven einmal mit den Worten, ihr Mann könne „Eskimos Kühlschränke verkaufen“. Ohoven und seine Familie zeigten sich gern auch auf den roten Show-Teppichen der Republik. Das schmeckte nicht jedem der Verbandsmitglieder. Die Familie förderte aber auch viele wohltätige Projekte.

Und noch ein Thema war ihm wichtig: „Wirtschaft in der Schule“. Lehrer sollten Praktika in Betrieben machen und Unternehmer in Schulen aus dem Alltag erzählen. Ohovens Ziel war es, die beiden Welten miteinander zu verbinden. Thomas Sigmund

Lee Kun-hee: Macher eines Weltkonzerns

Im Oktober 2020 ging bei Südkoreas größtem Konzern Samsung Electronics endgültig eine Ära zu Ende. Der Verwaltungsratsvorsitzende Lee Kun-hee, der den Konzern vom Zulieferer zur Weltmarke aufgebaut hat, starb nach sechsjährigem Leiden im Samsung Medical Center im Süden von Seoul im Alter von 78 Jahren.

Sein Aufstieg begann 1987, als er als dritter Sohn des Gründers die Führung des riesigen Konglomerats begann. Um seine Ambitionen im Konzern durchzusetzen, musste allerdings auch der Erbe hart durchgreifen.

1993 lud er führende Manager nach Deutschland ein und startete seine „neue Management-Initiative“, um die Wende zum Weltkonzern einzuleiten. Sein Befehl: „Ändert alles außer Euren Frauen und Kindern.“

1995 ließ er dann frustriert über Qualitätsmängel 150.000 fehlerhafte Mobiltelefone auf dem Gelände einer Fabrik aufschichten, abfackeln und von Bulldozern zermalmen. Der Rest ist Geschichte: Samsung wurde zum größten Speicherchip- und Smartphonehersteller der Welt.

Zwar wurde Lee 1996 und 2008 wegen Korruption und Steuerhinterziehung verurteilt und später begnadigt. Aber wie unangefochten sein Ruf im Unternehmen blieb, zeigte zuletzt sein Titel: Obwohl er seit einer Herzattacke im Jahr 2014 im Krankenbett dahinvegetierte, blieb er offiziell der Konzernvorsitzende. Die Geschäfte führte seither bereits sein Sohn Lee Jae-yong als Vizechef. Martin Kölling

George Floyd: Symbolfigur einer Bewegung

George Floyds gewaltsamer Tod machte ihn weltbekannt. Am Abend des 25. Mai nahmen Polizisten den Afroamerikaner in Gewahrsam, nachdem ein Ladenbesitzer in Minneapolis angegeben hatte, Floyd habe mit Falschgeld für seine Zigaretten bezahlen wollen.

Die Festnahme war schwierig, Floyd wehrte sich in Handschellen, der Kampf endete tödlich. Zwei Polizisten hielten ihn auf dem Boden, ein dritter drückte sein Knie auf Floyds Hals. Videoaufnahmen eines Passanten zeigen, wie Floyd minutenlang „I can’t breathe” („Ich kann nicht atmen”) hervorpresst. Dann ruft er nach seiner Mutter. In der Klinik wird Floyd für tot erklärt.

Der Mord löste eine Debatte über Polizeigewalt gegen Schwarze aus, in mehr als 150 Städten wurde protestiert, angeführt von der „Black Lives Matter”-Bewegung. Schnell wurden Vergleiche mit dem Fall von Eric Garner gezogen, einem Schwarzen, der 2014 im Würgegriff eines New Yorker Polizisten starb. Wann ändert sich endlich etwas? Das prangerten die Demonstranten an; ihre Wut prägte auch den Präsidentschaftswahlkampf.

Floyds Leben erzählt von der sozialen Schere in den USA. Er wuchs im texanischen Houston auf, in der High School und im College spielte er leidenschaftlich Fußball und Basketball. Doch als junger Mann rutschte er in die Kriminalität ab. Achtmal wurde er angeklagt, unter anderem wegen Drogenbesitzes, Diebstahl und Betrug.

Fünf Kinder hatte Floyd aus verschiedenen Beziehungen. Nach seinem Umzug nach Minnesota schien er sein Leben in den Griff kriegen zu wollen. Floyd arbeitete als Lkw-Fahrer und Türsteher, er kümmerte sich in seiner lokalen Kirche als Mentor um Jugendliche.

Der Prozess um seinen Tod, der im Frühjahr beginnen soll, dürfte zur Gutachten-Schlacht geraten. Derek Chauvin, der Floyd die Luft abdrückte, ist wegen Totschlags und Mordes angeklagt. Ihm drohen im Fall einer Verurteilung 40 Jahre Haft. Annett Meiritz

Lili Gutmann

17.7.1919 – 29.1.2020: Erst in den vergangenen Jahren hatte Lili Gutmann, deren Eltern im KZ ermordet wurden, das Schweigen über die Gräueltaten der Nazis gebrochen. Ihr Großvater Eugen hatte 1872 die Dresdner Bank mitgegründet; ihr Großonkel war der Commerzbank-Bankier und AEG-Mitgründer Eugen Landau. Sie selbst war als Journalistin erfolgreich und lange Präsidentin der Auslandspresse in Mailand.

Husni Mubarak

4.5.1928 – 25.2.2020: Fast 30 Jahre stand er an der Spitze des bevölkerungsreichsten Landes der arabischen Welt. 2011 brachen im Zuge der arabischen Aufstände tagelange Massenproteste aus, Husni Mubarak trat zurück. Gegen den Ex-Präsidenten liefen in der Folge mehrere Prozesse, in denen er teilweise zu Haftstrafen verurteilt wurde. Für den Westen war er vor allem durch seine Vermittlungsbemühungen im Nahostkonflikt ein wichtiger Partner.

Frank Wössner

29.3.1941 – 3.3.2020: Es war ein Leben für die Literatur: Von 1985 bis zur Rente 2001 war Frank Wössner bei Bertelsmann. Viele Jahre prägte er als Konzernvorstand die Buchverlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die Buchclubs. Der Umsatz mit Büchern verdreifachte sich in seiner Amtszeit. Zudem gründete er das Münchener Literaturhaus mit und war Vorsitzender der Stiftung Lesen.

Thomas Schäfer

22.2.1966 – 28.3.2020: Zwei Tage zuvor hatte er noch den Corona-Schutzschirm seines Landes vorgestellt – so, wie ihn die Menschen kannten: zupackend, umsichtig, sich selbst nicht zu sehr in den Mittelpunkt stellend. Umso fassungsloser reagierte die Politik auf seinen Tod. Thomas Schäfer war zu diesem Zeitpunkt der dienstälteste Finanzminister der Republik und galt als Kronprinz von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier.

Ulrich Kienzle

9.5.1936 – 16.4.2020: Er war der Liberale im kongenialen Moderatorenduo, das bis Ende 2000 durch das Fernsehmagazin „Frontal“ führte. Mit über 290 Ausgaben war es eines der erfolgreichsten politischen Magazine in der ZDF-Geschichte. Ulrich Kienzle gegenüber saß der konservative Bodo H. Hauser. Ihre konträren Ansätze trugen sie offen aus. So sollten sie für ausgewogene Berichterstattung sorgen.

John Lewis

21.2.1940 – 17.7.2020: Er war einer der Vorkämpfer gegen die Rassendiskriminierung in den USA und führte in den 1960ern mehrere historische Protestmärsche an. Der Bürgerrechtler und Kongressabgeordnete John Lewis mischte sich auch später immer wieder politisch ein. Er galt als Kritiker von Präsident Donald Trump. Zuvor schon hatte er sich gegen George W. Bush gestellt, den er als nicht „echt gewählten Präsidenten“ bezeichnete.

Michael Spreng

10.7.1948 – 28.7.2020: Er formulierte pointiert, mit leichter Süffisanz, lange Zeit war er Chefredakteur bei „Express“ und „Bild am Sonntag“. Michael Spreng sezierte die deutsche Politik präzise und unbarmherzig, schließlich war er auch erfolgreicher Politikberater und half dem CSU-Doyen Edmund Stoiber oder dem CDU-Politiker Jürgen Rüttgers bei ihren Wahlkämpfen. Später textete er den Blog „Sprengsatz“ und war am Medienmagazin „DWDL“ beteiligt.

Christoph Kohlbecker

19.3.1935-20.8.2020: Er zählt zu den Pionieren der Industriearchitektur Deutschlands. Bis Anfang der 2000er-Jahre baute Christoph Kohlbecker fast alle Produktionsanlagen des Autokonzerns Daimler. Der Unternehmer und Architekt errichtete aber auch Anlagen für Audi, IBM oder Heidelberger Druckmaschinen. Zudem leitete er die Planung und Ausführungen des Potsdamer Platzes in Berlin.

Cesare Romiti

24.6.1923 – 18.8.2020: Er ist einer der einflussreichsten Manager der italienischen Wirtschaftsgeschichte. Der gebürtige Römer Cesare Romiti war ein Vierteljahrhundert bei Fiat – ab 1976 als Vorstandschef, von 1996 bis 1998 dann als Vorsitzender des Verwaltungsrats. In Italien wurde er nur „die rechte Hand des Advokaten“ genannt – er genoss das volle Vertrauen des 2003 verstorbenen Fiat-Patriarchen Agnelli.

Klaus Schäfer

10.6.1967 – 26.8.2020: Als Eon 2016 die Kohle- und Gaskraftwerke und den Energiehandel abspaltete und sich auf das Geschäft mit der Energiewende konzentrierte, übernahm Klaus Schäfer, zuvor Finanzvorstand bei Eon, die Führung des neuen Unternehmens: Uniper, damals als „Resterampe“ beschimpft. Doch Schäfer gelang der Turnaround. Uniper positionierte sich als Garant für Versorgungssicherheit und wurde an der Börse gut angenommen.

Hermann-Hinrich Reemtsma

30.4.1935 – 29.9.2020: Nach der Ausbildung hatte Hermann-Hinrich Reemtsma in der Geschäftsführung des gleichnamigen Zigarettenunternehmens der Familie gearbeitet und blieb bis in die 1990er-Jahre Gesellschafter und Mitglied des Aufsichtsrats. Ab 1988 kümmerte er sich aber vorwiegend um die nach seinem Vater Hermann Reemtsma benannte Stiftung und unterstützte kulturelle und soziale Vorhaben in Hamburg, Nord- und Ostdeutschland.

Anneliese Friedmann

30.5.1927 – 7.11.2020: Die legendäre Herrin der Münchener ‚Abendzeitung‘ bestand dort darauf, ‚der Verleger‘ genannt zu werden. Als ‚Sibylle‘ verfasste sie kecke Kolumnen gegen Franz Josef Strauß und für das Recht auf Abtreibung, im ‚Stern‘ und der ‚Süddeutschen Zeitung‘. Dort hatte sie volontiert, 1951 den Chefredakteur und Gesellschafter Werner Friedmann geheiratet und bis zum Schluss Anteile gehalten.

Harald Ringstorff

25.9.1939 – 19.11.2020: Er war so lange Regierungschef wie kein anderer in der Geschichte des Landes Mecklenburg-Vorpommern: Harald Ringstorff war von 1998 bis 2008 dort Ministerpräsident. Bundesweite Aufmerksamkeit erlangte der SPD-Politiker 1998 mit der Bildung der ersten rot-roten Koalition mit der damaligen PDS – heute „Die Linke“ – in einem Bundesland. 1990 hatte er der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR angehört.

Joseph Safra

1.9.1938-10.12.2020: Er war der letzte einer Generation von brasilianischen Bankiers, die über Jahrzehnte den Finanzsektor des Landes aufgebaut und kontrolliert haben. Mit einem Besitz von 23,3 Milliarden Dollar war Joseph Safra der reichste Brasilianer und stand weltweit auf Platz 37 der Forbes-Liste der Milliardäre. In der Schweiz kaufte er 2012 die Privatbank Sarasin, die heute als J. Safra Sarasin dort eine der größten Privatbanken ist.

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