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3 Aktienkörbe für die US-Wahl

Corona hat die Finanzmärkte beschäftigt und die Vorphase der US-Wahlen überschattet. Das ändert sich in den Wahlkampfmonaten, wenn sich Anleger der Auswirkungen des Wahlausgangs auf ihre Portfolios bewusst werden.

 Foto: dpa
Foto: dpa

Die politischen Prozesse in den USA haben einen außergewöhnlichen Einfluss auf die globalen Märkte. Die USA sind im MSCI All Country World Index mit 54 Prozent gewichtet, Deutschland dagegen nur mit 2,6 Prozent. Die meisten Anleger sind in gewissem Maße im US-Markt engagiert – oder sollten dies zumindest sein. Die US-Wahlen sind also nicht nur für US-Bürger von Interesse.

2016 hatte der Wahlausgang erheblichen Einfluss auf die Märkte. Nach dem überraschenden Sieg von Donald Trump stiegen die Aktien- und Anleihenkurse und der US-Dollar wertete auf, da die Anleger eine Kombination aus niedrigeren Steuern, schwächeren Regulierungen und höheren Staatsausgaben erwarteten. Zu Beginn des Jahres sah es so aus, als könnte Präsident Donald Trump die Wahl nur verlieren, falls er einen gravierenden Fehler macht. Zudem konnte er seinen Wahlkampf auf einer robusten Wirtschaft und einem 50-Jahrestief der Arbeitslosenquote stützen. Durch die wirtschaftlichen Probleme infolge der Coronavirus-Pandemie hat sich dies verändert: Die Zustimmungsquote des Präsidenten ist stark gesunken, sodass er jetzt in den Umfragen hinter dem demokratischen Kandidaten Joe Biden zurückliegt.

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In der letzten Woche kündigte Biden einen „Buy American"-Plan an. Dieser sieht vor, dass die Regierung in den USA hergestellte Güter im Wert von 400 Milliarden Dollar kauft und 300 Milliarden in US-Technologien wie 5G und Elektromobilität investiert. Mit diesen Vorschlägen versucht er zwar, die zentralen Themen von Präsident Trump – Wirtschaft und Nationalismus – zu adressieren. Doch insgesamt besteht nach wie vor ein starker Kontrast zwischen den Programmen der beiden Kandidaten. Daher sollten sich die Anleger erneut auf Volatilität und möglicherweise bedeutende Marktbewegungen einstellen.

Beide Präsidentschaftskandidaten betonen die Notwendigkeit höherer Infrastrukturausgaben, aber damit enden die Gemeinsamkeiten fast auch schon. US-Präsident Trump will sich auf Deregulierung, einen „America First"-Ansatz in der internationalen Handelspolitik und Steuersenkungen konzentrieren. Biden beabsichtigt hingegen, die Ausgaben für die Bekämpfung des Klimawandels zu erhöhen, den Zugang zu staatlich finanzierter Gesundheitsversorgung zu erweitern und die Steuern für Unternehmen und Besserverdienende zu erhöhen.

Die politischen Programme haben erhebliche Auswirkungen für die US-Sektoren. Ich habe drei spezielle Aktienkörbe für die Wahlen entwickelt, die Anlegern Orientierungshilfen bieten:

1. Eine „blaue Welle“: Die Demokratische Partei sichert sich sowohl die Präsidentschaft als auch die Mehrheit im Kongress: Wenn ein Präsident Biden eine „grüne“ Agenda umsetzt, erwarte ich eine Outperformance von Unternehmen, die in den Bereichen Energieeffizienz, Smart Mobility und erneuerbare Energien tätig sind. Außerdem setze ich dann auf Unternehmen, die stärker von einer Erhöhung der Körperschaftssteuern abgeschirmt sind oder vom Nachlassen der Handelsspannungen profitieren könnten. Im Gesundheitswesen fokussiere ich auf Unternehmen, die von einer Ausweitung der Gesundheitsversorgung profitieren werden.

2. Eine „rote Welle“: Die Republikanische Partei sichert sich sowohl die Präsidentschaft als auch die Mehrheit im Kongress: Bestimmte Energie- und Finanzunternehmen könnten von einer Erleichterungsrally profitieren, wenn die von einer Regierung Biden zu erwartenden strengeren regulatorischen Vorschriften vermieden werden. Die Regierung Trump förderte die Weiterentwicklung von Raumfahrttechnologien. Verteidigungsunternehmen könnten in einer zweiten Amtszeit von Trump ebenfalls Unterstützung erhalten. Im Gesundheitswesen fokussiere ich meine Auswahl auf Managed-Care-Anbieter, um das Risiko allfälliger Änderungen am Krankenversicherungssystem bei einem Wahlsieg Bidens zu umgehen.
3. „Campaign Warriors“ oder Aktien für den Wahlkampf: Bis zu den Wahlen in etwa vier Monaten kann sich in der US-Politik noch viel ändern und vielen Anlegern mag eher daran gelegen sein, die Politik aus ihren Portfolios herauszuhalten. Daher zeigen ich auch eine Reihe von Aktien auf, die stärker von Wahlkampfthemen abgeschirmt sind. Dazu gehören Anbieter von Kommunikationsdiensten, Unternehmen mit vielfältigen Ertragsströmen oder diversifizierten Inhalten, Konsumgüter und Teile des IT-Sektors, die nicht im Fokus der Aufsichtsbehörden stehen.

Mehr Details über die möglichen Auswirkungen der US-Wahlen auf die Märkte lesen Sie in dem UBS „ElectionWatch"-Bericht „Investment implications of the 2020 US elections“.

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In ihrer Kolumne analysieren und kommentieren Jürgen Callies und Mark Haefele die konjunkturelle Entwicklung und Wirtschaftspolitik. Hier finden Sie ihre Kolumnen-Übersicht.