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26-Jährige verdient bis zu 50.000 Euro pro Monat auf Erotik-Plattformen wie Onlyfans: "Die eigene Chefin zu sein, fühlt sich gut an"

Bonny Lang veröffentlicht seit rund zwei Jahren Erotik-Bilder auf der Plattform Onlyfans.  - Copyright: Bonny Lang / Getty Images / 	yulyao / alexsl / SOPA Images / Collage: Dominik Schmitt
Bonny Lang veröffentlicht seit rund zwei Jahren Erotik-Bilder auf der Plattform Onlyfans. - Copyright: Bonny Lang / Getty Images / yulyao / alexsl / SOPA Images / Collage: Dominik Schmitt

Früher arbeitete Bonny Lang als Zerspanungsmechanikerin, heute verkauft sie erotische Fotos auf Online-Plattformen wie Onlyfans und 4based – und verdient damit rund 20-Mal so viel wie in ihrem alten Job. In der Branche zählt die 26-Jährige zu den größten Content-Erstellern in Deutschland.

Ihre Karriere als Erotik-Model begann jedoch auf einer anderen Plattform: Instagram. Ohne jeglichen Hintergrund postete sie damals Fotos von sich im „sehr freizügigen Kleidungsstil“, wie sie im Gespräch mit Business Insider erzählt. In kurzer Zeit wuchs ihre Followerschaft auf 120.000 Menschen – doch die Bilder reichten den Nutzern nicht. „Abonnenten haben mir geschrieben, dass sie doch gerne mehr von mir sehen wollen“, erinnert sich Lang. Damit hatte sie kein Problem, doch kostenlos wollte sie diesen Service nicht anbieten – und die Erotik-Plattform Onlyfans habe für sie genau die Möglichkeit geboten, die sie für die Umsetzung benötigte.

2021 haben Nutzer 4,8 Milliarden Euro auf Onlyfans ausgegeben

Auf Onlyfans können Creator ihren eigenen Content online verkaufen. Das können neben Erotik-Inhalten auch Fitness-Tipps oder Coaching-Seminare sein. Doch der Großteil der Content-Ersteller arbeitet im freizügigen Bereich.

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So funktioniert das Geschäft: Nutzer schließen für ihren jeweiligen Lieblings-Darsteller oder -Darstellerin ein Abo ab und zahlen jeden Monat einen Betrag, um die jeweiligen Inhalte zu sehen. 20 Prozent der Einnahmen geben die Content-Ersteller an die Plattform ab, die restlichen 80 Prozent dürfen die Erotik-Darsteller behalten. Das Geschäft läuft erfolgreich, im Jahr 2021 haben Nutzer 4,8 Milliarden Euro auf Onlyfans ausgegeben. Laut dem jüngsten Jahresabschluss des Unternehmens ist der Gewinn vor Steuern in den zwölf Monaten bis September 2021 um 615 Prozent auf 432 Millionen US-Dollar (umgerechnet circa 437 Millionen Euro) gestiegen.

Rund 75 Prozent ihrer Einnahmen verdiene Lang mit privaten Nachrichten

Neben Onlyfans veröffentlicht Lang auch Bilder auf der Schweizer Plattform 4based – ein direkter Konkurrent des Erotik-Riesen aus England. Während Nutzer auf Onlyfans mit Kreditkarte zahlen müssen, können bei 4based die Rechnungen mit Paypal beglichen werden – ein Vorteil für vor allem deutsche Kunden, die nicht an Kreditkarten gewöhnt sind, erklärt Lang.

Wer Lang auf Onlyfans folgen will, muss zehn Euro im Monat zahlen. Dann können Nutzer die Bilder sehen, die sie gepostet hat. Darüber hinaus spiele sich aber das Meiste in der Nachrichten-Funktion ab. Rund 75 Prozent ihrer Einnahmen verdiene sie mit den privaten Nachrichten, deutlich mehr als mit Abos, erklärt die junge Frau.

Dadurch, dass Nutzer das Abo abgeschlossen haben, können sie Lang jederzeit schreiben, ohne dass damit Kosten verbunden sind. Sie hat dagegen die Möglichkeit, einer Nachricht ein Preisschild zu geben, wenn sie sie rausschickt: Die Nachricht könne ein Bild, Text oder eine Sprachnachricht sein. Im Schnitt koste solch eine Nachricht rund 13 Euro. Es könne aber auch viel mehr sein. Da komme es darauf an, wie speziell die Wünsche des Nutzers seien, die Lang erfüllt.

Ist heute ihre eigene Chefin: Onlyfans-Star Bonny Lang. - Copyright: Bonny Lang
Ist heute ihre eigene Chefin: Onlyfans-Star Bonny Lang. - Copyright: Bonny Lang

Auf beiden Plattformen zusammen verdient Lang eigenen Angaben zufolge insgesamt bis zu 50.000 Euro im Monat. 55 Prozent der Einnahmen lege sie für die Steuern zurück. Zusätzlich teile sie ihr Gehalt zur Hälfte mit ihrem Management, erzählt sie. „Mein Manager kümmert sich um alles, was im Hintergrund passiert. Er macht Termine, kümmert sich um E-Mails, Telefonate und um die Steuer“, sagt Lang.

Zudem arbeiten zwei Mitarbeiter für die 26-Jährige. Diese kümmern sich um kostenfreie Social-Media-Kanäle wie Instagram. Dort posten sie Bilder, kommentieren und beantworten Nachrichtenanfragen: „Ich will mich nur um meine kostenpflichtigen Follower kümmern, mit ihnen schreiben und ihre Wünsche wahr werden lassen“, sagt Lang. Am Ende bleiben für Lang selbst bis zu 10.000 Euro netto im Monat übrig.

Carlos Link-Arad
Carlos Link-Arad

Das Teuerste, was sie sich gegönnt habe: eine Rolex für 18.000 Euro

Im Schnitt arbeitet Bonny Lang rund fünf Stunden pro Tag. Meistens beginne der Arbeitstag erst spät und gehe bis tief in die Nacht. „Abends geht die meiste Action ab“, formuliert es Lang. Da sei sie zu „100 Prozent“ für ihre Abonnenten verfügbar. Wie sie ihren Tag gestalte, bestimme sie selbst – „purer Luxus“, wie sie sagt. „Die eigene Chefin zu sein, fühlt sich gut an“, so die Erotik-Darstellerin.

Das hohe Gehalt macht ihr Leben „sorgenfreier“, sagt Lang. „Ich brauche mir keine Gedanken mehr zu machen, ob ich Rechnungen nicht zahlen oder ob ich meine Freunde einladen kann.“ Das Teuerste, was sie sich gegönnt habe, sei eine Rolex für 18.000 Euro, erzählt sie. „Ich fand es schön, etwas zu haben, was ich tragen kann, was nicht jeder hat, was aber auch gleichzeitig eine sehr gute Investition ist.“

Ein konkretes finanzielles Ziel habe sie nicht, aber ihre Familie wolle sie unterstützen. „Ich würde gerne so gut verdienen, dass ich meine Eltern ablösen kann in ihrem Job. So dass auch sie sorgenfrei leben können“, sagt Lang.

Neben dem hohen Einkommen habe ihr die neue Arbeit auch psychisch geholfen. Auf Onlyfans bekomme sie sehr viel positiven Zuspruch für ihren Körper. Es habe ihr sehr viel gegeben, Komplimente für Körperstellen zu bekommen, mit denen sie selbst nicht so zufrieden gewesen sei. „Ich würde nicht sagen, dass ich meinen kompletten Selbstwert von Onlyfans beziehe, aber es ist auf jeden Fall ein schöner Push und so konnte ich ein bisschen über mich hinauswachsen“, sagt Lang.