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1% der Anleihe-Fondsmanager haben Fehler ihrer Rivalen vermieden

(Bloomberg) -- Der Rentenmarkt hat 2022 selbst die Besten und Klügsten der Wall Street gedemütigt. In Unkenntnis dessen, was vor ihnen lag — die aggressivsten Zinserhöhungen seit Jahrzehnten — musste ein Rentenfondsmanager nach dem anderen schwere Verluste hinnehmen.

Nicht so Scott Solomon und William Eigen.

Von den 198 Rentenfonds in den USA, die aktiv mindestens 1 Milliarde Dollar verwalten, sind die Verwalter des T. Rowe Price Dynamic Global Bond Fund und des JPMorgan Strategic Income Opportunities Fund die einzigen, die in diesem Jahr Gewinne verzeichneten.

Ihre Erfolgsrezepte waren ähnlich. Beide Männer erkannten frühzeitig die Schwachstellen des Arguments “Inflation ist vorübergehend”, das lange von den Notenbanken verfochten und auf dem Börsenparkett die Runde machte. Damit schafften sie es, ihre Portfolios vor der vollen Wucht des Straffungszyklus der Federal Reserve zu schützen.

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Solomon, der den T. Rowe-Fonds gemeinsam mit Arif Husain in London verwaltet, setzte Derivate ein, die Geld einbrachten und das Portfolio schützten, als die Zinsen stiegen. Eigen entledigte sich riskanter Anleihen und steckte den Erlös in Cash.

Genau wie Ende letzten Jahres gehen beide Anleihemanager auch jetzt davon aus, dass ihre Konkurrenten einen entscheidenden Fehler begangen haben. Diesmal, so sagen sie, wird die Abkühlung der Inflation als Zeichen dafür gewertet, dass die Fed nach einer Gelegenheit Ausschau halten wird, die Zinsen zu senken, kurz nachdem sie sie angehoben hat, um eine tiefe Rezession abzuwenden. Diese Einschätzung war ein maßgeblicher Faktor für die Treasury-Erholung Anfang November.

Diese Haltung wird von Jim Caron von Morgan Stanley geteilt, der meint, die Märkte seien nicht darauf vorbereitet, wie weit die US-Notenbanker zu gehen bereit sind, um die stärkste Inflation seit einer Generation einzudämmen. “Die Menschen erwarten, dass die Zinsen sinken, und ich denke, wir sollten auf die Aussagen der Zentralbanker und ihre Inflationssorgen hören”, so Caron, Chefstratege für festverzinsliche Wertpapiere bei der Investmentbank.

Da die Kerninflation immer noch bei 6% und damit dreimal so hoch wie das Ziel der Fed liegt, glauben Solomon und Eigen, dass die US-Notenbank es nicht eilig haben wird, die Zinsen zu senken. Fed-Chef Jerome Powell sagte auch genau dies letzte Woche und wandte sich damit gegen die Positionierung der Märkte, die eine rasche Kehrtwende der Fed erwarten, nachdem er das Gremium bei der siebten Sitzung in Folge zu einer Anhebung der Kreditkosten geführt hatte.

“Die Fed hat den Inflationsgeist aus der Flasche gelassen”, sagte Eigen. “Ihn wieder einzufangen, ist sehr schwierig.”

Defensive Strategie

Solomon drückt es folgendermaßen aus: “Für die Fed ist das schlimmste denkbare Szenario ein Inflationspfad, der die Talsohle erreicht und wieder ansteigt, weshalb wir glauben, dass sie nur langsam deutliche Zinssenkungen signalisieren wird. Ein Großteil des Marktes ist nicht bereit, dieses Risiko zu erkennen.”

Beide Fondsmanager bleiben, zumindest vorläufig, bei ihren defensiven Strategien, die sie Ende letzten Jahres festgelegt hatten. Bislang hat sich ihre Haltung auf jeden Fall bewährt, wie der Vergleich ihrer Fonds mit der Gesamtbranche zeigt.

Die 198 Milliarden-Anleihefonds im den USA kamen laut von Bloomberg und Morningstar Direct zusammengestellten Daten in diesem Jahr per 16. Dezember auf einen durchschnittlichen Verlust von 11,5%. Der 4,5 Milliarden Dollar schwere T. Rowe-Fonds dagegen gewann 3,4% und der 9,2 Milliarden Dollar schwere Fonds von JPMorgan kam auf immerhin 0,3%.

In den letzten fünf Jahren erzielte der T. Rowe-Fonds eine jährliche Rendite von 2,7% und übertraf damit rund 98% der vergleichbaren Fonds, wie aus von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht. Der JPMorgan-Fonds hingegen erzielte 1,6% und übertraf damit rund 84%. Im Vergleich dazu erzielte der Bloomberg USAgg Index einen durchschnittlichen jährlichen Gewinn von 0,3%.

Überschrift des Artikels im Original:Just 1% of Bond Investors Dodged Mistakes That Sank Rivals (2)

--Mit Hilfe von Garfield Reynolds und Nicholas Reynolds.

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