Kreuzfahrt: Achtung, Kostenfalle!

Kreuzfahrten werden als Pauschalreisen angeboten. Doch Urlauber sollten beim Buchen genau hinschauen, rät Finanztest. Denn wer sparen will, kann die Anreise zum Schiff auch auf eigene Faust organisieren. Die Experten geben zu bedenken: „Sind Sie nicht rechtzeitig da, haben Sie keinen Anspruch auf Entschädigung. Kreuzfahrt und Anreise zusammen zu buchen, ist die sicherere Variante.“

Für diejenigen, die nicht auf die Regelung von Trinkgeldern an Bord geachtet haben, kann eine vermeintliche Schnäppchenreise schnell teuer werden. Denn auf vielen Schiffen ist es üblich, dass Trinkgelder automatisch vom Bordkonto abgebucht werden. Meist sind mehr als zehn Euro pro Tag und Reisendem fällig – auch für mitreisende Kinder. Dazu gab es im vergangenen Jahr ein Urteil vom Bundesgerichtshof: Anbieter dürfen die zusätzlichen Servicegebühren nur kassieren, wenn sie schon im Endpreis des Angebots aufgeführt sind. „Sofern Trinkgelder nur in den Fußnoten oder den allgemeinen Geschäftsbedingungen Ihrer Buchungsbestätigung erwähnt werden, können Sie sich gegen eine automatische Abbuchung wehren. Die prozentualen Servicegebühren auf den Rechnungen der Bordbar müssen Sie jedoch zahlen“, erklärt Finanztest dazu.

Telefonieren an Bord kann richtig teuer werden – auch innerhalb der EU. Denn die üblichen Roaming-Gebühren sind hinfällig, da Satellitennetze auf dem Schiff aktiv sind. Oft müssten Passagiere Telefonminutenpreise von 6,50 Euro bezahlen, auch für das Surfen seien mitunter horrende Preise fällig, so die Verbraucherschützer. Sie raten dazu, die „automatische Netzwahl“ am Handy abzuschalten, um das Netz selbst zu wählen und die Einstellung „mobile Daten“ zu deaktivieren.

Der sogenannte Sicherungsschein schützt bei Reiseausfällen. Die Veranstalter seien verpflichtet, den Schein bei der Buchung auszuhändigen, so das Verbrauchermagazin. Allerdings habe es vereinzelt Fälle gegeben, bei denen Unternehmen gefälschte Scheine an die Kunden ausgegeben haben. Deshalb raten die Experten bei Reisen mit eher unbekannten Unternehmen, den Schein auf seine Echtheit zu prüfen, indem sie bei dem darauf angegebenen Versicherungsunternehmen nachfragen, ob der Anbieter dort tatsächlich versichert ist.

Wer eine Kreditkarte an Bord nutzen will, sollte sich vorher über eventuelle Kosten schlau machen, raten die Experten. Denn manche Veranstalter berechnen für die Nutzung bis zu drei Prozent Aufschlag. Das sind Kosten, die die Reisekasse unnötig belasten können.

Ist an Bord etwas nicht so, wie es sollte, haben Reisende in vielen Fällen Anspruch auf Entschädigung. Zu den typischen Reisemängeln gehören zum Beispiel ein schlechtes Buffet, geänderte Routen (außer bei Unwetter) oder Kabinen, die nicht der Buchung entsprechen (Meerblick fehlt). Mängel sollten Reisende an Bord sofort dem Veranstalter melden, raten die Finanztester. „Fordern Sie Abhilfe. Werden Mängel nicht behoben haben Sie unter Umständen Anspruch auf Entschädigung.“