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LinkedIn: Die Macht der Vernetzung

LinkedIn: Die Macht der Vernetzung

Es ist der heimliche Star unter den boomenden US-Internet-Unternehmen: das Business-Netzwerk LinkedIn, das älter als Facebook und doppelt so wertvoll wie die Deutsche Lufthansa ist. Nachdem sich LinkedIn in der westlichen Welt längst als führendes Online-Netzwerk für Berufstätige etabliert hat, wagt CEO Jeff Weiner jetzt den nächsten Coup – das Wachstum soll in China weitergehen…

Reid Hoffmann ist einer der großen Strippenzieher des Silicon Valley. Der 46-Jährige ist bei den Tech- und Online-Pionieren ein- und ausgegangen: In früheren Jahren war er Produktmanager bei Fujitsu und Apple World, wo er das soziale Network eWorld aufbaute, das später an AOL verkauft wurde, ehe Hoffmann sich als Unternehmer versuchte.

Zunächst mit der Dating-Plattform SocialNet, dann im Vorstand von PayPal. Er habe „auf jedem Stuhl am Tisch bereits Platz genommen“, heißt es über Hoffmann. Das gilt wohl sogar als Gastgeber: Hoffmann war es nämlich, der das erste Treffen zwischen dem jungen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und seinem ersten Kapitalgeber Peter Thiele arrangierte.

Gründer und Wegbereiter Reid Hoffmann: Der Netzwerker

Man kann sagen, Reid Hoffmann kennt die Macht der Netzwerke – im Silicon Valley und im Internet im Allgemeinen. Mit SocialNet verfolgte Hoffmann bereits 1997 ???? das Ziel, „Menschen mit ähnlichen Interessen, wie beispielsweise Golfer, die auf der Suche nach einem Partner in ihrer Umgebung sind, zusammenzuführen“.

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Das Erfolgsprinzip der Vernetzung beschrieb Hoffmann Jahre später im Wall Street Journal so: "Sie funktionieren am besten, wenn sie sich einer der sieben biblischen (Tod-) Sünden bedienen.“ Die Todsünden? Bei Facebook wäre das fraglos die Eitelkeit, bei einem anderen Netzwerk die Gier, wie Hoffmann einräumte.

LinkedIn bereits ein Jahr vor Facebook gegründet

Damit meinte er sein eigenes Netzwerk, das inzwischen nach Facebook zur größten Erfolgsstory unter den Social Networks avanciert: Das Online-Business-Netzwerk LinkedIn! Hoffmann gründete LinkedIn bereits im Dezember 2002 – und damit mehr als ein Jahr früher als Mark Zuckerberg Facebook! – mit zwei ehemaligen Kollegen von SocialNet.

Die Grundidee ist die aller erfolgreicher Netzwerke: Kontakte nutzen, Kontakte knüpfen, Kontakte ausbauen. Das Karriereportal hob in Dimensionen ab, die sich wohl nicht mal Hoffmann erträumt hatte: Ein Jahr nach dem Launch waren eine Million Berufstätige vernetzt, nach 5 Jahren waren es schon 20 Millionen. Nach zehn: unglaubliche 200 Millionen! Heute kommt LinkedIn sogar schon auf 277 Millionen Mitglieder - und damit sogar auf mehr als Twitter!

Verblüffendes Umsatzwachstum

Für die Internationalisierung sorgte unterdessen der frühere Yahoo-Manager Jeff Weiner, der Ende 2008 anheuerte und LinkedIn straff auf Börsenkurs trimmte. Das IPO folgte im Mai 2011 begleitet mit einiger Skepsis: LinkedIn wuchs zwar rasant, verlor aber weiter Geld.

Doch Weiner konnte der Wall Street etwas bieten, was noch mehr zählte als schnelle Gewinne: anhaltend hohes Umsatzwachstum. Bis 2012 zogen LinkedIns Erlöse, die das US-Internet-Unternehmen maßgeblich durch Abonnementgebühren und Stellenanzeigen erzielt, um mehr als 100 Prozent an.

Die Wall Street liebt LinkedIns Wachstumsstory

Das Wachstum hat sich mit dem 12. Jahr des Bestehens inzwischen sichtbar verlangsamt, liegt aber immer noch im deutlich zweistelligen Bereich: Im Weihnachtsquartal konnte LinkedIn satte 447 Millionen Dollar erlösen – das entsprach einem abermaligen Zuwachs von 48 Prozent. Erlöse in Höhe von mehr als 2 Milliarden Dollar sollen 2014 sogar schon in die Kassen gespült werden.

Auch echtes Geld verdient das kalifornische Business- Netzwerk inzwischen: 12 Millionen Dollar blieben zwischen Oktober und Dezember unterm Strich hängen; vor Steuern und Abschreibungen wären es sogar schon 48 Millionen Dollar gewesen.

Schon doppelt so viel wert wie die Deutsche Lufthansa

So nachhaltig die Wachstumsentwicklung auch ist, so sportlich erscheint doch die Börsenbewertung inzwischen. Bis auf enorme 30 Milliarden Dollar war LinkedIns Bewertung im vergangenen Jahr angeschwollen, als die Aktie des Business-Netzwerks bei Kursen über 250 Dollar auf Allzeithochs notierte.

Aktuell bewilligt die Wall Street bei rund 200 Dollar je Anteilsschein immer noch eine Marktkapitalisierung von über 25 Milliarden Dollar – die in etwa das Doppelte der Deutschen Lufthansa ausmacht.

140 Millionen neue Mitglieder in China im Visier

Aktionäre, die zum Börsengang vor drei Jahren auf LinkedIns Wachstumsstory gesetzt hätten, wären bis heute reich belohnt worden: das Business-Netzwerk debütierte seinerzeit für gerade mal 45 Dollar je Anteilsschein. Mit anderen Worten: Es wäre eine Wertsteigerung von mehr als 500 Prozent in nicht mal drei Jahren drin gewesen. Welche Internetaktie kann eine solche Performance schon vorweisen?

Unterdessen arbeitet Jeff Weiner an der nächsten Stufe der Expansion: Nach der westlichen Welt will LinkedIn nun China erobern! Mehr als 600 Millionen Nutzer sind im asiatischen Riesenreich bereits online – das Potenzial von 140 Millionen neuen Mitgliedern sieht Weiner, das entspräche einem Zuwachs von noch mal 50 Prozent! Damit würde dem Online-Business-Netzwerk etwas gelingen, was selbst Facebook und Google bislang verwehrt blieb: als US-Unternehmen die einheimische Konkurrenz auszustechen.