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H&M: 10 erstaunliche Fakten zum schwedischen Mode-Imperium

Eine Filiale des schwedischen Moderiesens in Berlin
Eine Filiale des schwedischen Moderiesens in Berlin

Es läuft einfach beim schwedischen Moderiesen: Diese Woche legte H&M neue Quartalszahlen vor, die erneut überzeugten. Die Erlöse schossen zweistellig in die Höhe, die Gewinne sprudeln ungebrochen, die Aktie befindet sich auf Allzeithochs. Doch wie wurde H&M eigentlich zum nach Umsätzen zweitgrößten Modekonzern der Welt?

1. Gründung: 4. Oktober 1947

Es begann vor 68 Jahren in der schwedischen Kleinstadt Västerås. Der Unternehmer Erling Persson eröffnete am 4. Oktober 1947 am Tag der Geburt seines Sohnes Stefan in seiner Heimatstadt das Geschäft, das damals nur den Namen „Hennes" trug. Der Name war Programm: „Hennes“ bedeutet auf schwedisch schließlich „für sie“.

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2. Name: Von Hennes zu Hennes & Mauritz

Der erste „Hennes“-Shop war folgerichtig ein Bekleidungsgeschäft für Damen. Der damals schon 40-jährige Unternehmer hatte die Idee eines Einzelhändlers nur für Frauen von einer USA-Reise im Vorjahr mitgebracht. Über zwei Jahrzehnte wuchs Hennes – dann expandierte Persson: 1968 wurde der Jagdbekleidungshändler Mauritz Widforss übernommen, der Männer- und Kinderbekleidung führte – Hennes & Mauritz (H&M) war geboren. In den vergangenen zwei Jahrzehnten bürgerte sich dieser Name nicht zuletzt durch das neue Logo ein.

3. H&M ist eine Familiendynastie

35 Jahre lang führte Gründer Erling Persson H&M, dann übergab er 1982 die Geschäfte an seinen Sohn Stefan, der wiederum 15 Jahre als Vorstandschef agierte und 1997 in den Aufsichtsrat wechselte. Nach unruhigen Jahren unter dem jungen CEO Fabian Månsson (1998 bis 2000) und Konzernveteran Rolf Eriksen (2000 bis 2009) folgte 2009 schließlich Stefan Perssons Sohn Karl-Johan an die Konzernspitze. Damit wird H&M in der 68-jährigen Konzerngeschichte bereits in der dritten Generation von einem Persson geführt.

4. Erfolgsrezept: „Mode und Qualität zum besten Preis“

Was macht H&M nun so erfolgreich? „Das Geschäftskonzept von H&M ist, Mode und Qualität zum besten Preis anzubieten“, erklärt der Kleidungshersteller noch heute sein Erfolgsrezept, das Persson in den 40er-Jahren aus den USA importierte und stark an einen anderen Einzelhandelsriesen aus Schweden erinnert – Ikea.

5. Globale Expansion: Schon mehr als 3000 Filialen weltweit

H&M hat eine bemerkenswerte Expansion hinter sich. Erst 17 Jahre nach der Gründung folgte 1964 die Eröffnung der ersten Filiale außerhalb Schwedens – im Nachbarland Norwegen. 1976 wagte sich Konzernpatriarch Persson erstmals aus Skandinavien und expandierte nach Großbritannien. Vier Jahre später folgte die Eröffnung des ersten H&M-Geschäfts in Deutschland – in Hamburg.

In den 90er-Jahren expandiert H&M aggressiv in Europa – u.a. mit Plakatwerbung von weltberühmten Models und später Popstars wie Madonna, Kylie Minogue oder Beyoncé. 2000 wird endlich der erste Laden in den USA eröffnet – prestigeträchtig auf der Fifth Avenue in New York. Sieben Jahre später folgt der Einstieg in den asiatischen Markt mit Filialen in Hongkong und Shanghai. Das Ausschwärmen in die Schwellenländer geht 2009 in Russland weiter, Südkorea und die Türkei folgen ein Jahr später. 2013 eröffnet das erste H&M-Geschäft auf der Südhalbkugel in Chile.

Per Ende 2014 existierten 3511 Filialen in 55 Ländern, davon in Deutschland allein über 400 Geschäfte. Insgesamt werden etwa rund 132.000 Mitarbeiter beschäftigt (Stand 2014). Dieses Jahr sollen weltweit 400 neue Filialen hinzukommen. Geplant ist die Expansion nach Indien, Südafrika, Peru, Taiwan und Macau.

6. Geschäftsentwicklung: Über zwei Milliarden Euro verdient

H&M ist eine betriebswirtschaftliche Erfolgsstory, die nach immer neuen Superlativen sucht. Kein Wunder, dass Unternehmenschef Karl-Johan Persson Anfang des Jahres feststellte: „2014 war ein sehr gutes Jahr für H&M“. Im vorgegangenen Geschäftsjahr fuhren die Schweden satte 16,25 Milliarden Euro ein und verdienten dabei 2,15 Milliarden Euro. Deutschland ist für H&M der weltweit wichtigste Absatzmarkt: Rund ein Fünftel des Umsatzes wird hierzulande generiert – allein 935 Millionen Euro wurden im ersten Quartal umgesetzt.

7. H&M vs. Inditex: Zara-Mutter hat Nase leicht vorn

H&M liefert sich nach Umsätzen und Gewinnen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem spanischen Rivalen Inditex (Zara) um die Krone des weltweit größten Modekonzerns. Im vergangenen Geschäftsjahr hatten die Spanier mit Umsätzen von 18,1 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 2,5 Milliarden Euro leicht die Nase vorn.

8. Die Produktpalette wächst, neue Marken entstehen

Im Laufe der Jahrzehnte hat H&M sein Produktportfolio kontinuierlich erweitert: Auf Damenmode folgte in den 60er- und 70er-Jahren Bekleidung und Accessoires für Herren und Kinder. In den folgenden Jahrzehnten spezialisierte H&M sein Angebot durch die Einführung von Unterlabels wie L.O.G.G. (Freizeitmode), Divided (Teenagermode) oder etwa &denim (Jeans).

2005 wurde die jugendliche Modemarke Monki eingeführt, die inzwischen auch außerhalb Skandinaviens in eigenen Geschäften vertrieben wird – u.a. in Deutschland, Frankreich, China und Russland. Zwei Jahre später wagte das Management mit der neuen Marke Cos, die ebenfalls in separaten Filialen verkauft wird, den Angriff auf ein gehobenes Preissegment.

9. Designer-Kollektionen seit 2004: Von Karl Lagerfeld bis zu Versace

Um das Image weiter aufzuwerten, präsentiert H&M seit über einem Jahrzehnt Kooperationskollektionen mit international bekannten Modedesignern. Den Anfang machte im November 2004 Karl Lagerfeld, gefolgt von Stella McCartney (2005), Roberto Cavalli (2007), Sonia Rykiel (2009), Versace (2011) oder Alexander Wang (2014). Die Designer-Kollektionen liegen preislich etwas über dem regulären Angebot, sind aber in der Menge stark limitiert.

10. Soziales Engagement vs. anhaltende Kritik wegen Produktion in Billiglohnländern

Weil H&M seine Bekleidung in Billiglohnländern in Asien – allen voran China, Kambodscha, Indonesien, Südkorea, Taiwan, Thailand und Vietnam – produzieren lässt, ist der schwedische Modemulti immer wieder Zielscheibe von Globalisierungskritikern. Erst Ende vergangenen Jahres geriet H&M unter Druck, als eine ZDF-Reportage enthüllte, dass der wertvollste börsengelistete Konzern Schwedens in den ostasiatischen Produktionsländern keine Steuern zahlte. Auch die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken wurden zuletzt in zahlreichen Dokumentationen immer wieder kritisiert.

Demgegenüber steht das zahlreiche soziale Engagement H&Ms. So kooperiert der Moderiese etwa mit Unicef, hat sich verpflichtet, auf Kinderarbeit zu verzichten und ist seit 2006 Mitglied der Fair Labor Association. H&M arbeitet zudem nicht mit Models zusammen, die nachweislich Drogen konsumiert haben – und löste deswegen etwa 2006 schlagzeilenträchtig ein Engagement mit Kate Moss auf.

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