Guter Verkehrsrechtsschutz für wenig Geld
Wenn es auf der Straße kracht, kann es schnell sehr teuer werden. Ist die Schuldfrage nicht eindeutig geklärt, folgt oft ein langwieriger Rechtsstreit. Wer eine Verkehrsrechtsschutzversicherung hat, ist dann klar im Vorteil. Im Januar haben die Versicherer ihre Tarife geändert. Stiftung Warentest hat die neuen Bedingungen überprüft und erklärt, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Rund 2,4 Millionen Verkehrsunfälle erfasste die Polizei im Jahr 2014. Bei mehr als 300.000 wurden Personen verletzt. Gibt es nach einem Unfall Streit, kann das schnell zu erheblichen Kosten führen. Wohl dem, der dann eine Rechtsschutzversicherung hat, die alle Unannehmlichkeiten regelt.
Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung hilft bei Unfällen mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuß und der Schutz gilt in vielen Fällen auch für Familienmitglieder. Finanztest hat 105 Tarife von 27 Rechtsschutzversicherern und drei Verkehrsklubs nach den aktuellen Preiserhöhungen überprüft. „Das Ergebnis ist erfreulich: 20 Tarife sind ,sehr gut‘, 70 sind ,gut‘. Auch die ,guten‘ Tarife sind empfehlenswert und teilweise günstiger als die ,sehr guten‘“, heißt es im Testbericht.
Welche Versicherung für wen die richtige ist, hängt von der Lebenssituation ab. Die Experten haben Tarife für Familien mit einem oder mehreren Fahrzeugen und Tarife für Alleinstehende mit und ohne Fahrzeug geprüft. Letztere sind etwa für Nutzer von Carsharing interessant.
Eine „sehr gute“ Versicherung für Alleinstehende ohne Fahrzeug fanden die Experten für 36 Euro pro Jahr bei der Deurag – die war sogar von allen Angeboten die günstigste im gesamten Test. Für Familien mit mehreren Fahrzeugen bietet die DEVK „Premium erweitert“ mit 150 Euro Selbstbehalt für 93 Euro im Jahr den günstigsten „sehr guten“ Schutz.
„Sehr gut“ in allen Bereichen schnitten im Test auch die Advocard, die Allrecht/Deurag, die Arag („Premium“), die Auxilia, die Deurag und die DEVK („Premium“ und „Premium erweitert“). Allerdings fanden die Warentester bei der DEVK auch wenig empfehlenswerte Angebote. Die Tarife „Aktiv“ und „Aktiv erweitert“ wurden nur mit „Ausreichend“ bewertet.
Günstiger geht es noch mit den als „gut“ beurteilten Tarifen. Für Familien gibt es die ab rund 65 Euro ohne Selbstbehalt, beispielsweise bei der WGV und der wgv-himmelblau. Auch Alleinstehende mit Fahrzeug finden bei der wgv-himmelblau für 44 Euro pro Jahr einen „guten“ Schutz oder auch bei der DirectLine für 46 Euro.
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Grundsätzlich sollten Familien darauf achten, dass beim Tarif alle Familienmitglieder in sämtlichen Situationen versichert sind und nicht nur als Insasse des Fahrzeugs, raten die Warentester. Außerdem müsse ein Tarif entsprechend angepasst werden, wenn Kinder selbst Auto fahren oder die Mitversicherung endet, weil Kinder heiraten.
Wer sich für eine Verkehrsrechtschutzversicherung entscheidet, sollte die möglichst bis zum Oktober des laufenden Jahres abschließen. Denn dann stehen weitere Tarifänderungen der Versicherer an und es könnte teurer werden.
Den vollständigen Testbericht von Stiftung Warentest zum Thema „Verkehrsrechtsschutz“ finden Sie hier (kostenpflichtig).
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