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Gefährliche Weichmacher sind auch in Lebensmitteln

Durch Plastikverpackungen gelangen giftige Weichmacher in Lebensmittel wie Käse, Wurst oder Pesto. Wie die Recherche eines Fernsehteams ergab, ist die Belastung teilweise alarmierend hoch. Die Chemikalien können unter anderem Männer unfruchtbar machen.

Weichmacher sollen Gummi, Kunststoff oder Farben elastischer machen. Sie gehören zu den  am häufigsten verkauften Chemikalien und finden sich fast überall: in Verpackungen, in Spielzeug, in Sportgeräten. Und auch im Essen. Das haben Recherchen eines NDR-Teams für die Sendung „Der große Küchencheck“ ergeben. Das Fernsehteam nahm Stichproben von Weichkäsen wie Géramont und Saint Albray und überprüfte sie auf den Weichmacher DEHP. Die Abkürzung steht für Diethylhexylphthalat. Die Chemikalie ist vor allem in Fußbodenbelägen zu finden, wurde aber auch schon in Olivenöl nachgewiesen.

Dabei darf sie eigentlich nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Denn in Tierversuchen verursachte DEHP Schäden an Hoden, Nieren und Leber. Trotzdem entdeckte das NDR-Team, dass Géramont Weichkäse mit 80 Mikrogramm, Bertolli Pesto mit 240 Mikrogramm und Kerrygold Butter mit 520 Mikrogramm pro Kilogramm belastet waren. Saint Albray Käse enthält mit 910 Mikrogramm pro Kilogramm am meisten DEHP.

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Weichmacher können über die Verarbeitung, Verpackung oder über die Umwelt in die Nahrung kommen, heißt es bei der Verbraucherzentrale Berlin. Betroffen seien besonders fetthaltige Lebensmittel wie Öl, Käse, Wurst oder Pesto. Über Speichel oder Schweiß können Weichmacher auch aus anderen Kunststoffen wie Spielzeug herausgelöst werden. Besonders von dem oft eingesetzten Weichmacher DEHP wird befürchtet, dass er die Fortpflanzungsfähigkeit bei Männern beeinträchtigt.

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Auch wenn die NDR-Stichproben unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen, befürchtet das Umweltbundesamt Schäden für die Verbraucher. Die Grenzwerte basierten nämlich auf der Annahme, dass der Verbraucher nur eine bestimmte Menge der Lebensmittel esse. Sie könnten leicht überschritten werden, wenn jemand besonders viel Weichkäse oder Pesto schlemmt. Die Toxikologin Marike Kolossa vom Umweltbundesamt sagte gegenüber dem NDR: „Wir finden diese Stoffe in allen Menschen in Deutschland, und einige sind so hoch belastet, dass wir Entwicklungsschäden und gesundheitliche Schäden befürchten müssen.“ Laut einer neuen Studie des Umweltbundesamtes ist bereits die Hälfte der Männer zwischen 18 und 23 Jahren in Deutschland nur noch eingeschränkt fruchtbar – ein Umstand, der auch der hohen Belastung durch Weichmacher geschuldet sein könnte.

Die Verbrauchzentrale Berlin rät, fetthaltige Lebensmittel wie Käse nach dem Einkauf aus der Kunststoffverpackung zu nehmen und in Glas- oder feste Kunststoffbehältnisse umzufüllen. Auch Frischhaltefolie sei weniger bedenklich als industrielle Verpackungen. Von den Unternehmen fordert die Organisation, besonders für fetthaltige Lebensmittel ausschließlich weichmacherfreie und toxikologisch unbedenkliche Materialien zu verwenden. Die Hersteller von Bertolli Pesto und Kerrygold Butter wollen als Reaktion auf den NDR-Bericht  alle Optionen prüfen, um die Ursache der chemischen Belastung auszumachen. Der Produzent der Weichkäsemarken Géramont und Saint Albray wiegelte ab: Er erfülle die Normen des Lebensmittelrechts.




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