Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.693,37
    +2,07 (+0,01%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.035,41
    -2,19 (-0,04%)
     
  • Dow Jones 30

    39.069,59
    +4,29 (+0,01%)
     
  • Gold

    2.335,20
    +0,70 (+0,03%)
     
  • EUR/USD

    1,0851
    +0,0033 (+0,30%)
     
  • Bitcoin EUR

    63.457,48
    -281,30 (-0,44%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.491,35
    +23,25 (+1,58%)
     
  • Öl (Brent)

    77,80
    +0,08 (+0,10%)
     
  • MDAX

    27.124,24
    -69,56 (-0,26%)
     
  • TecDAX

    3.437,37
    -12,59 (-0,36%)
     
  • SDAX

    15.168,44
    +66,14 (+0,44%)
     
  • Nikkei 225

    38.646,11
    -457,09 (-1,17%)
     
  • FTSE 100

    8.317,59
    -21,64 (-0,26%)
     
  • CAC 40

    8.094,97
    -7,36 (-0,09%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.920,79
    +184,79 (+1,10%)
     

Nach Selbstmorden: Werbekunden boykottieren ask.fm

Der Freitod eines 14-jährigen britischen Mädchens, der als Reaktion auf Cybermobbing gehandelt wird, löst nicht nur in seinem Heimatland Entrüstungsstürme aus. Als Reaktion auf die Tragödie, der bereits vier ähnliche Fälle vorausgingen, beenden nun diverse Werbekunden ihre Zusammenarbeit mit dem betreffenden Portal ask.fm – ein soziales Netzwerk, auf dem mit oder ohne Namensangabe öffentlich Fragen gestellt werden können. Der britische Premierminister David Cameron hat zudem die Öffentlichkeit zum Boykott der Seite aufgefordert.

Im vergangenen Jahr nahmen sich fünf Jugendliche aus Irland, Großbritannien und den USA aus dem vermeintlich selben Grund das Leben: Sie waren zuvor auf dem Portal ask.com von sogenannten „Trollen“ – Internet-Provokateuren – gemobbt, beschimpft und beleidigt worden. Die Anfeindungen waren so massiv geworden, dass sie nur noch in ihrem Selbstmord einen Ausweg sahen.

Der aktuellste Fall liegt erst eine Woche zurück: Die 14-jährige Hannah Smith erhängte sich. Sie war wie die vier anderen Teenager Mitglied von ask.fm, einem sozialen Netzwerk mit Sitz in Lettland, auf dem Nutzer anderen Nutzern Fragen stellen können, auf Wunsch auch anonym. Aktuell gibt es rund 30 Millionen registrierte User. Hannah Smiths Vater bat den britischen Premier David Cameron darum, eine bessere Überwachung solcher Onlineportale anzuordnen.

Lesen Sie auch: Studie: Jugendliche sind viel sparsamer als Erwachsene

Cameron reagierte, indem er versprach, dass sich die Regierung des Problems annehmen und nach Wegen suchen werde, um Internet-Nutzer besser zu schützen. Er forderte die Gründer von ask.fm dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen. So lange dies nicht der Fall sei „müssen wir als Öffentlichkeit damit aufhören, diese bestimmten Seiten zu nutzen und sie boykottieren“, zitiert die „International Business Times“ Cameron.

Nun geben auch die Werbekunden ein deutliches Statement ab – und zwar mit einem Anzeigenboykott von ask.fm. Vodafone, die Kinderrechtsorganisation Save the Children und der Optiker-Online-Shop Specsavers machten den Anfang, die britische Boulevardzeitung „The Sun“, eBay, das britische Telekommunikationsunternehmen BT und weitere Unternehmen wie Durex, Laura Ashley und EDF Energy zogen innerhalb der vergangenen zwei Tage nach. „Für uns steht das Wohlbefinden von Kindern an erster Stelle“, ließ Save the Children über einen Sprecher mitteilen, „und als Reaktion auf den tragischen Fall von Hannah Smith werben wir nicht mehr länger auf ask.fm.“

Lesen Sie auch: Gefragte Jobs in Deutschland

Die Gründer von ask.fm, Mark und Ilja Terebin, haben mittlerweile ein Schreiben als Reaktion auf Hannah Smiths Suizid und die anschließende Kritik an ihrem Portal veröffentlicht. „Wir versichern hiermit allen Nutzern und den Eltern von Nutzern: Wir werden dafür sorgen, dass unsere Website eine sichere Umgebung wird“, heißt es darin. „Wir dulden kein Mobbing jeglicher Art oder irgendeine andere Form des unangemessenen Gebrauchs unserer Seite. Wir haben während der vergangenen Monate verschiedene Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Nutzer-Sicherheit vorgenommen.“ Mobbing sei ein altes Problem und die Weiterentwicklung im Internet verstörend, „aber es existiert definitiv nicht nur auf unserem Portal.“

Sehen Sie auch: