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Knöterich zerstört Immobilie

Der japanische Knöterich ist ein wahres Teufelskraut. Bis zu 30 Zentimeter wächst die Pflanze am Tag und erreicht Rekordhöhen von drei bis vier Metern. Im 19. Jahrhundert wurde die aus Asien stammende Knöterich-Art nach Europa eingeschleppt, um als Zierpflanze die heimischen Gärten zu verschönern. Ein blanker Hohn für viele Hausbesitzer, die mit dem wild wuchernden Kraut zu kämpfen haben.

300.000 Pfund bezahlten Matthew Jones und seine Verlobte Sue Banks für ihr Anwesen in der Grafschaft Herfordshire nördlich von London – eine scheinbar gute Investition. Die Rechnung hatte das Paar allerdings ohne den japanischen Knöterich gemacht, der von einem nahegelegenen Ödland zunächst ihren Garten und dann über die Wände und Fußbodenleisten auch ihr Haus eroberte. Davon berichtete die „Daily Mail“. Gutachter schätzten den Wert des Grundstücks nach dem Befall nur noch auf 50.000 Pfund. Um das Stück Land überhaupt auf den Markt bringen zu können, musste das Paar das Haus komplett abreißen und den Knöterich flächendeckend bekämpfen. Aber auch Pflanzengifte konnten ihm nichts anhaben, er kehrte immer wieder auf das Grundstück zurück.

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Der Knöterich hat vor allem bei Haus- und Grundbesitzern einen schlechten Ruf. Zu Recht, denn er ist unkontrollierbar und kaum zu bändigen. Als Matthew Jones und Sue Banks 2009 in ihr Haus in Hertfordshire einzogen, war von der Pflanze noch nichts zu sehen. Das ist typisch, denn der robuste und anspruchsvolle Knöterich kommt plötzlich und zunächst oft unbemerkt – und er bleibt lange. Um die verhasste Pflanze, die vor allem feuchte Böden liebt, zu rehabilitieren, hat der „Bund deutscher Staudengärtner“ die Knötericharten Persicaria, Bistorta, Fallopia und Aconogonon im Jahre 2012 zur „Staude des Jahres“ erkoren. Denn nicht jede Pflanze der Gattung Knöterich ist zu verteufeln. Der Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis) wird beispielsweise nur bis zu 150 cm hoch, hat hübsche herzförmige Blätter und schmückt Gärten mit seinen Blüten in Rot und Weiß.

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Wirklich Vorsicht sollten Hausbesitzer vor allem bei dem Sachalin-Knöterich und dem japanischen Staudenknöterich walten lassen. Sie wuchern hoch und im Rekordtempo. Zwar schlägt der Wildkräuter-Experte Peter Becker aus Wiesbaden auf seiner Homepage vor, der Knöterich-Epidemie mit einem gesunden Hunger beizukommen, z.B. durch den Verzehr einer Marmelade aus japanischem Staudenknöterich, im Zweifelsfalle hilft aber meist nur die aggressive Bekämpfung mit Breitbandherbiziden.

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