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Geldpolitik

Die Geldpolitik umfasst sämtliche Maßnahmen einer Notenbank, die dazu dienen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu beeinflussen. Die Notenbanken können in der Regel insbesondere Einfluss auf die Refinanzierungsbedingungen der Banken nehmen. Können sich Banken leichter Geld bei der Zentralbank beschaffen, so können sie ihrerseits mehr Kredite an die Realwirtschaft vergeben, was die Konjunktur stützt. Eine solche expansive Geldpolitik ergreifen Notenbanken insbesondere in wirtschaftlichen Schwächephasen. In Boomphasen hingegen wird die Geldversorgung der Banken durch die Notenbank und damit die Geldpolitik restriktiver, um eine übermäßige Inflation zu vermeiden.

Hauptziel der Geldpolitik in der Eurozone durch die EZB ist dabei die Sicherstellung der Preisniveaustabilität, also die Vermeidung einer übermäßigen Inflation. Dabei verfolgt die EZB das Ziel, die Inflationsrate auf mittlere Sicht unter, aber nahe zwei Prozent zu halten. Daneben unterstützt die EZB die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Europäischen Union, soweit dies ohne Beeinträchtigung des Ziels der Preisstabilität möglich ist.

In den USA verfolgt die Fed neben dem Ziel der Preisniveaustabilität auch das Ziel einer angemessenen Beschäftigung.

Hauptinstrument der Geldpolitik ist die Festsetzung des Leitzinses. Der Leitzins bestimmt, zu welchen Kosten sich eine Bank frisches Zentralbankgeld leihen kann. Das Geld fließt dabei im Rahmen sogenannter Repo-Geschäfte (Repurchase agreements) an die Banken. Dabei kaufen die Notenbank von den Geschäftsbanken Wertpapiere für eine kurze Zeitdauer an, wobei beim Abschluss des Geschäfts auch bereits der Wiederverkauf an die Geschäftsbanken (zu einem etwas höheren Preis) festgelegt wird. Die Banken erhalten also gewissermaßen einen Kredit der Notenbank, wofür sie Zinsen zahlen und Wertpapiere als Sicherheiten hinterlegen. Durch die Beeinflussung des Leitzinses können die Notenbanken steuern, zu welchem Zins die Geschäftsbanken frisches Zentralbankgeld leihen können.

Neben dem Leitzins haben Notenbanken weitere geldpolitische Instrumente zur Verfügung. Durch die Festlegung einer Mindestreservequote können sie bestimmen, welche Reserven die Geschäftsbanken bei der Notenbank hinterlegen müssen. Auch dadurch können sie die Versorgung der Geschäftsbanken mit Notenbankgeld restriktiver oder expansiver gestalten. Im Rahmen der Finanzkrise nach 2007 sind viele Notenbanken außerdem dazu übergegangen, Staatsanleihen im Besitz der Geschäftsbanken aufzukaufen, um damit die Geldmenge zu erhöhen und den Banken mehr Liquidität zu verschaffen. Dies wird als Quantitative Easing (geldpolitische Lockerung)bezeichnet.