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Autobauer mit Startproblemen im Quartal: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Wilfried Eckl-Dorna über stotternde Motoren. — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie Sonntags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox.

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Die Geschäftsbelebung muss warten

Der Start ins Jahr war verhagelt, jetzt kann es nur noch besser werden: Diese Botschaft versuchten drei europäische Autoriesen heute unter das Volk zu bringen.

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Bei Europas größtem Autobauer Volkswagen brach das operative Ergebnis im ersten Quartal um ein Fünftel ein, bei Mercedes schrumpfte es um ein Drittel, bei Stellantis gab es um 12% nach.

Erstaunlich ähnlich klang eine Erklärung, die alle drei Hersteller bemühten: Modellwechsel führten zu Verkaufsrückgängen in den ersten drei Monaten, die sich aber in den nächsten Quartalen umkehren sollen. An ihren Jahreszielen halten alle drei Konzerne deshalb unverändert fest — und bekämpfen die aktuelle Flaute mal wieder mit einer Vielzahl neuer Auto-Modelle.

So will Stellantis in diesem Jahr insgesamt 25 neue Fahrzeuge vorstellen. Der Volkswagen-Konzern plant 2024 über 30 neue Modelle in all seinen Marken — auch um seinen Marktanteil in China zu verteidigen, wo den Wolfsburgern lokale Konkurrenten bei Elektroautos mächtig zusetzen. Und Mercedes setzt auf die Neuauflage seines Bestsellers E-Klasse in mehreren Derivaten — sowie den Anlauf der vollelektrischen G-Klasse.

An den Börsen verfangen haben die „Ab jetzt geht’s aufwärts“-Geschichten nicht so recht: Der Mercedes-Aktienkurs gab am Vormittag kräftig nach, auch bei VW und Stellantis ging es abwärts.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Alexander Kell, Verena Sepp und Stephan Kahl: Konjunkturelles Lüftchen, Geldsegen für Banker, gemischte Frühlingsgefühle, im Kern besser, und Vollgehalt ohne Pendeln.

Konjunkturelles Lüftchen

Die deutsche Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten doppelt so stark gegenüber dem Vorquartal gewachsen wie erwartet, was bei einer Rate von 0,2% aber auch kein allzu großes Kunststück ist. Im Schlussquartal war noch ein Einbruch um 0,5% zu verzeichnen. In Frankreich lief es exakt wie in Deutschland, während Spanien die Erwartungen mit einem Quartalswachstum von 0,7% deutlicher übertreffen konnte als seine östlichen Nachbarn. Italien lag mit +0,3% ebenfalls über den Schätzungen. Für den Euroraum, der sich somit aus der Rezession herausgekämpft hat, waren das gute Nachrichten: Das BIP erhöhte sich um 0,3%. Getrübt wird das schöne Bild in Deutschland von der Entwicklung am bislang robusten Arbeitsmarkt. Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl stieg im April um 10.000 und damit stärker als erwartet. Die angemeldete konjunkturelle Kurzarbeit sprang um mehr als ein Viertel gegenüber dem Vormonat. “Dem Arbeitsmarkt fehlt nach wie vor der konjunkturelle Rückenwind”, so BA-Vorstand Daniel Terzenbach. “Somit bleibt die Frühjahrsbelebung schwach.”

Geldsegen für Banker

Der jüngste Vielverdiener-Bericht der Bankenaufsicht EBA zeigt es wieder einmal schwarz auf weiß: die meisten Vergütungsmillionäre innerhalb der Europäischen Union gibt es in Deutschland. Mehr als 600 Beschäftigte bei Kreditinstituten durften sich hier zuletzt über mehr als 1 Million Euro im Jahr freuen. Namen nennt der Bericht, wie üblich, nicht. Viele der Großverdiener kommen aber traditionell aus dem privaten Bankensektor, also etwa von der Deutschen Bank. Doch auch die Spitzeninstitute von Volksbanken und Sparkassen bringen jedes Jahr ein paar Vergütungsmillionäre hervor. So hat etwa die Helaba in ihrem eigenen jüngsten Bericht insgesamt acht solcher Vielverdiener ausgewiesen, während die DZ Bank von 14 Vergütungsmillionären berichtete. Sowohl die Zahlen der EBA als auch die der Banken beziehen sich auf 2022. Etwas mehr Aufschlüsse dazu, wie es für die Banker im vergangenen Jahr finanziell gelaufen ist, dürfte es in den kommenden Wochen geben. Dann wollen mehrere große Häuser ihre Vergütungsberichte für 2023 vorlegen.

Gemischte Frühlingsgefühle

Die Streiks in Deutschland haben bei der Lufthansa deutliche Spuren hinterlassen, und auch die Spannungen im Nahen Osten drücken auf die Buchungen. Die Kranich-Airline kündigte Sparmaßnahmen an, will Projekte einfrieren und Neueinstellungen überprüfen. Im ersten Quartal lag der bereinigte operative Verlust bei 849 Millionen Euro nach minus 273 Millionen Euro im Vorjahr. Anleger scheinen den Sparkurs zu begrüßen, die Aktie legte im Xetra-Handel zeitweise um 1,5% zu. Bei Adidas zeichnet sich nach einem holprigen Jahr ein Turnaround ab, der Sportbekleidungshersteller verkauft wieder mehr Artikel wie den Samba-Turnschuh zu höheren Preisen und konnte seine Lagerbestände in Q1 reduzieren. Um knapp 6% schoss das Vonovia-Papier in die Höhe, nachdem das Immobilienunternehmen seine Prognose bekräftigte und Analysten die positiven Aussichten für das Mietwachstum lobten. Der Zahnimplantate-Hersteller Straumann rutschte aufgrund einer hinkenden Nachfrage in Nordamerika zeitweise um knapp 10,5% ins Minus.

Im Kern besser

Die Inflation in der Eurozone hat sich im April erwartungsgemäß bei 2,4% stabilisiert. Die Kernrate lag aber mit 2,7% niedriger als im Vormonat, ebenso wie die Dienstleistungsinflation mit 3,7%. Das sei es, was die EZB für eine geldpolitische Lockerung brauche, so BI-Ökonom Jamie Rush. Die Rückkehr der Inflation auf das Zielniveau der EZB ist dennoch kein Selbstläufer, wie Notenbank-Vize Luis de Guindos erklärte. “Wir gehen zwar davon aus, dass die Inflation im nächsten Jahr zu unserem Ziel von 2% zurückkehren wird, doch die Aussichten sind mit erheblichen Risiken behaftet”, sagte der Spanier gestern. “Die geopolitische Lage, insbesondere im Nahen Osten, stellt ein besonderes Aufwärtsrisiko für die Teuerung dar.” Abwärtsrisiken gebe es auch. Angesichts der Unsicherheit müsse die EZB nach der wahrscheinlichen ersten Zinssenkung im Juni vorsichtig vorgehen, meint Ratsmitglied Klaas Knot. Es sei „zu früh“, sich über den Pfad nach dieser Sitzung zu äußern, sagte er gegenüber Nikkei. Auf niedrigere Zinsen warten die Regierungen der hochverschuldeten Euro-Staaten händeringend, um nicht zwischen den Forderungen ihrer Wähler und den Bonitätswächtern zerrieben zu werden.

Vollgehalt ohne Pendeln

Londons Arbeitgeber lassen immer mehr Mitarbeiter komplett von zu Hause aus arbeiten. Laut einer Umfrage des Personalvermittlers Hays ist der Anteil der Angestellten, die ausschließlich im Homeoffice sind, von 18% auf 22% gestiegen. Hinter der Großzügigkeit der Firmen steht Bewerbermangel in Bereichen wie Technologie und Compliance. Zudem sind sogar in Londons Außenbezirken die Mietpreise zweistellig gestiegen. “Wenn Arbeitgeber eine Stelle mit ihrer üblichen Hybridarbeit nicht besetzen können, ziehen sie mit der Zeit auch Remote-Verträge in Betracht”, sagt Hays-Expertin Lorraine Twist. „Das ist für die Bewerber natürlich attraktiv. Sie bekommen ein Londoner Gehalt ohne Pendeln und hohe Immobilienpreise.” In den USA hingegen hat Macy’s den Angestellten gestern die Ansage gemacht: entweder mindestens zwei Tage pro Woche ins Büro oder disziplinarische Maßnahmen. Die Richtlinie tritt am 13. Mai in Kraft und betrifft ein Drittel der Belegschaft.

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