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„Stikeez“-Engpass bei Lidl: Shitstorm wegen Sammelfiguren

Seit Wochen sind Kinder vom „Stikeez“-Sammelfieber befallen. Die kleinen Figuren bekommen sie bei Lidl an der Kasse, wenn die Eltern für mindestens 15 Euro einkaufen. Allerdings ist der Andrang auf das Spielzeug so groß, dass dem Discounter die Give-away-Vorräte ausgehen. Das macht die Kinder traurig und die Eltern wütend. Auf der Facebook-Seite des Unternehmens häufen sich die Beschwerden. Trotz der Engpässe läuft die Werbung für die Sammelaktion weiter.

Lidl lockt Kunden aktuell mit einer Sammelaktion (Bild: ddp images)
Lidl lockt Kunden aktuell mit einer Sammelaktion (Bild: ddp images)

Piccy, Fido, Cloo-Cloo oder Bunny – sie lassen Kinderherzen höher schlagen. Die Tier- und Monsterfigürchen sind wenige Zentimeter groß, mit einem Saugnapf ausgestattet und laden "zum Sammeln, zum Tauschen und zum Ploppen“ ein, bewirbt Lidl seine aktuelle Marketingaktion. Für jeden Einkauf im Wert von 15 Euro bei dem Discounter gibt’s einen der kleinen Kerle dazu.

Wie „Spiegel Online“ berichtet, ist ein regelrechter Run auf die Figuren ausgebrochen. Der Nachwuchs liegt Mama und Papa so lange in den Ohren, bis die endlich zu Lidl gehen und so viel in den Einkaufswagen packen, dass es am Ende für ein neues „Stikeez“-Mitglied reicht. Ein gelungener Schachzug. „Die Familie mit Kindern ist im Lebensmittel-Einzelhandel die mit Abstand begehrteste Zielgruppe", erklärte Andreas Bauer, Handelsexperte von Roland Berger, gegenüber dem Nachrichtenportal. „Wenn es Handelsketten gelingt, Familien mit Kindern anzusprechen, noch dazu relativ günstig und ohne Rabatte in Form von Geld, dann ist das eine geniale Leistung."  

Es gibt verschiedene Methoden, Kunden in den Laden zu locken – beispielsweise über Rabatte oder Gutscheine. Oder man visiert eben gezielt die Kleinen an. Rewe etwa startete zur Weltmeisterschaft 2010 eine Fußball-Sammelkarten-Aktion, Real setzte Anfang des Jahres auf Asterix- und Obelix-Murmeln. Springen die Kleinen auf die Köder an, meckern sie so lange, bis die Eltern nachgeben und dorthin einkaufen gehen, wo’s die begehrten Kassenmagneten gibt. Als „Pester Power“ bezeichnen Werbefachleute dieses Phänomen, zu Deutsch etwa „Die Kraft bzw. Macht des Quengelns“.    

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Im Fall von Lidl ist das Geschrei bei den Kindern momentan besonders groß, denn: Dem Discounter gehen die „Stikeez“ aus. Obwohl die Eltern für 15 Euro und mehr eingekauft haben, gibt’s oft keine Figuren mehr an der Kasse und das dazugehörige Sammelalbum, das man zusätzlich erwerben kann, kriegt kein neues Futter. Dabei läuft die Sammelaktion noch bis zum 1. Juni.


Die Eltern sind genervt und machen ihrem Ärger auf der Facebook-Seite des Unternehmens Luft. „Ich finde es eine absolute Schweinerei von Lidl, dass Werbung für diese dummen Stikeez gemacht werden, die Kinder sich extra diesen Koffer dafür kaufen und dann hat kein Lidl mehr welche davon“, schreibt eine Userin. „Wenn man schon dafür sogar im TV Werbung macht, dann sollte man auch bis zum letzten Tag ausreichend von den Dingern da haben.“

Auch ein anderer Nutzer ist sauer: "Ich habe hier gerade eine heulende Achtjährige, die von Lidl sehr enttäuscht ist!", schrieb er auf Facebook. Ein weiterer Kritiker beschreibt: „Seit ca. 14 Tagen kaufen wir hier bei Lidl. Wir bekommen keine Figuren, obwohl unsere Einkäufe weit über 15 Euro liegen. Diese Filiale bekommt angeblich keine Figuren mehr!“ Lidls Antwort auf die Beschwerde bei Facebook lautete zunächst: „Wir bedauern, dass es aufgrund der großen Nachfrage keine Stikeez-Figuren mehr gibt. Eine Nachlieferung wird es leider nicht mehr geben“.

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Mittlerweile hat man dieses Vorgehen jedoch noch einmal überdacht: „Lidl hat entschieden, dass schnellstmöglich (voraussichtlich Ende Juli) nochmals ‚Stikeez‘ in allen Filialen verkauft werden - diesmal in transparenten Beuteln, damit alle ‚Stikeez‘-Fans die Möglichkeit haben, ihre Sammlung gezielt zu vervollständigen“, erklärte Lidl-Sprecherin Petra Trabert gegenüber Yahoo!. Seit Beginn der Aktion am 29. April seien mehr als 50 Millionen „Stikeez“ an die Kunden verteilt worden. In vielen Filialen seien die Figuren noch erhältlich, jedoch könne man dies nicht mehr in allen Filialen gewährleisten.