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„Rich Kids“: Reiche Reality-Stars aus Beverly Hills spalten die USA

Wenn Geld kein Problem ist: Die "Rich Kids posieren vorm Privatjet. (Bild: Screenshot)

Sie sind jung, schön und werfen mit Geld nur so um sich: Fünf reiche Mittzwanziger aus Los Angeles geben in der TV-Show „#RichKids of Beverly Hills“ einen Einblick in ihr Luxusleben. Das ruft herbe Kritik hervor. Bei ihren Altersgenossen im Rest der USA ist die Arbeitslosigkeit seit Jahren ungebrochen hoch. Doch die „Rich Kids“ verteidigen sich und ihren Lebensstil.

Zu einem Zeitpunkt, wo die Kluft zwischen Reichen und Armen in den USA immer größer wird, sorgt eine neue Realityshow auf dem US-amerikanischen Fernsehsender „E! Entertainment Television“ für ordentlich Zündstoff. Fünf reiche Twens aus dem Nobelstadtteil Beverly Hills nehmen die Zuschauer mit in eine Welt voller Luxus. Darin lümmeln sie auf einem Bett inmitten von Designer-Handtaschen herum und düsen mit einem Privatjet durch die Gegend, öffnen Champagnerflaschen in einem sündhaft teuren Penthouse und knipsen Handy-Schnappschüsse, während sie von einem Stylingprofi für das abendliche Ausgehen hergerichtet werden.

Zu viel Geprotze: Amerikaner kritisieren „Rich Kids“

Die Show, die von dem Tumblr-Blog „Rich Kids of Instagram“ inspiriert wurde,  ist am Sonntag erfolgreich mit mehr als 5,5 Millionen Zuschauern und 37.000 Erwähnungen auf Twitter gestartet. Das ausschweifende Leben der fünf zusammen gecasteten, jungen Erwachsenen interessiert und empört die Massen zugleich. Im Internet und in TV-Sendungen hinterfragen die Menschen die Werte, welche die Show vermittelt, kritisieren den zur Schau gestellten Materialismus und werfen den Hauptdarstellern vor, den Reichtum nicht selbst verdient zu haben.

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Für die fünf kommt die Kritik nicht unerwartet. „Wenn man sich und sein wohlhabendes Leben in den Mittelpunkt stellt, verstimmt das die Menschen wohl“, erklärte Teilnehmerin Morgan Stewart (26) gegenüber Yahoo US. „Ich bin sehr zufrieden damit, wie die Sendung gestartet ist. Je häufiger die Menschen zugucken, desto mehr werden sich ihre negative Einstellungen legen“, glaubt sie. Und sowieso: Allzu ernst sollten die Zuschauer die Sendung doch bitte nicht nehmen.

Rich Kids: "Wir haben Ziele und wollen arbeiten"

Die Rick Kids wollen die Amerikaner nun davon überzeugen, dass sie mehr sind als das, wovon sie von dem Fernsehsender beworben werden, nämlich als ein Haufen verzogener Mittzwanziger, die das Geld ihrer Eltern in Los Angeles auf den Kopf hauen. „Wir sind nicht fünf Typen, die keine Ziele haben und nichts, wofür wir arbeiten möchten“, meint Stewart. Ihre Mitstreiter sind ihr Freund Brendan Fitzpatrick (25), der sein Geld mit Immobilien macht; die selbst ernannte „persische Prinzessin“ Roxy Sowlaty (25), die als Innenarchitektin durchstarten will; Songschreiber Johnny Drubel (25) und Dorothy Wang (25), Tochter des milliardenschweren Einzelhandelsmagnaten Roger Wang.

Von der Studienabbrecherin zur Lifestyle-Bloggerin

Stewart ist die einzige, die neben der Show keinen Job hat und wird am meisten zu beweisen haben. Sie brach ihr Studium ab und zog wieder bei den Eltern ein, probierte sich erst als Veranstaltungsplanerin und persönliche Assistentin und startete dann einen Lifestyle-Blog, in dem sie über ihr Leben in Beverly Hills schreibt. „#RichKids“ soll ihr Sprungbrett für eine Fernsehkarriere sein. Solche Sorgen kennt ihr Freund Fitzpatrick nicht. Er verkaufte bereits mit 19 Jahren sein erstes Haus für 15 Millionen Dollar. Seinen Ehrgeiz verdanke er dem Erfolg seiner Eltern. „Wenn man selten ein ‚Nein‘ hört, motiviert das einen, zehn Mal härter zu arbeiten, um den Lebensstandrad zu erhalten“, behauptete er in einem Telefongespräch.

Einkaufen für 500.000 Dollar

Roxy Sowlaty ließ in der Premierensendung 500.000 Dollar in einem  Kaufhaus so selbstverständlich liegen, so wie andere Menschen einen Hamburger bestellen. Was der Zuschauer nicht wusste: Innenarchitektin Sowlaty kaufte im Auftrag eines Kunden ein. Der studierten Designerin haben die Eltern nach dem Studium den Geldhahn zugedreht, wie sie sagt. In Beverly Hills bedeutet das: Sie darf noch Zuhause wohnen und ihren Range Rover behalten, streicht aber monatlich „nur noch“ 1.200 Dollar Taschengeld ein. „Ich will mich selbst beweisen. Ich werde mich nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufrieden geben“, polterte Sowlaty.

Überhaupt nicht rich: Hohe Arbeitslosigkeit bei jungen Amerikanern

Während Stewart, Wang und der Rest der reichen Truppe das nicht vorhandene Limit ihrer Kreditkarten ausnutzen und über belanglose Dinge quatschen, geht es hunderttausenden gleichaltrigen Amerikanern nicht einmal annähernd so gut. Die Arbeitslosigkeit bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren liegt seit beinahe sechs Jahren im zweistelligen Prozentbereich, wie einem aktuellen Bericht des Interessenverbandes „Young Invinciles“ zu entnehmen ist. Manche Amerikaner müssten drei Jobs annehmen, nur um die Studienkredite zurückzahlen zu können, heißt es darin.

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Der Psychologieprofessor Jean Twenge von der San Diego State University kritisiert, dass Fernsehsendungen wie „#RichKids“ einen neuen amerikanischen Traum vorstellen würden. „Diese Sendungen lassen Selbstverliebtheit ganz normal, erstrebenswert und glanzvoll aussehen“, so Twenge. Es gehe nur um Wohlstand und materiellen Besitz. Die „Rich Kids“ werden dies vermutlich nicht widerlegen können.