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Warum die überraschend guten GE-Zahlen die Anleger nicht überzeugen

General Electric macht mehr Gewinn und Umsatz als erwartet. Doch das schwache Kraftwerksgeschäft bereitet Sorge. Probleme dort überdecken die sonst gute Performance.

Die Aktie von General Electric tat etwas Ungewohntes: Sie sprang nach oben. Ganze 2,5 Prozent lag sie am heutigen Freitag vorbörslich im Plus, als das Konglomerat seine Ergebnisse für das zweite Quartal 2018 veröffentlichte.

Eine erfreuliche Abwechslung nach den vielen Einbrüchen im vergangenen Jahr. Aber schon schnell ging es für die GE-Aktie wieder bergab. Während der Gesamtmarkt in den grünen Bereich kletterte, brach sie um mehr als fünf Prozent ein.

Dabei können sich die Zahlen sehen lassen. GE übertraf mit einem Umsatz von 30,1 Milliarden Dollar die Prognosen der Analysten, die im Durchschnitt von 29,3 Milliarden US-Dollar vorhersagt hatten. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen oder Abschreibungen steigerte sich um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 1,33 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie beläuft sich auf 19 Cents, zwei Cents höher als Analysten erwarteten.

Die Anleger konzentrierten sich aber vor allem auf die schwachen Zahlen in GE Power. Der Geschäftsbereich ist schon länger das Sorgenkind, auch von Konkurrent Siemens. Der Umsatz fiel um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 7,6 Milliarden Dollar, das Auftragsvolumen um mehr als ein Viertel auf 7,4 Milliarden Dollar und der Gewinn um 58 Prozent auf 421 Millionen Dollar.

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Die Nachfrage nach Gasturbinen ist weiter schwach. Windkraft und Solar können immer preiswerteren Strom produzieren, dazu verbessert sich die Batterietechnik – der grüne Strom kann effizienter gespeichert werden. Im Mittleren Osten bevorzugen die Versorger immer noch Erdöl an Brennstoff.

China plant eine große Umrüstung auf Erdgas, baut aber trotzdem immer noch Kohlekraftwerke. „Der Markt ist eine Herausforderung“, sagt GE-Chef John Flannery. Es werde einige Jahre dauern, „die Sache zu beheben“.

In diesem Jahr verkaufte GE nur 19 Gasturbinen, im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 41 Stück. Das Unternehmen steuert mit Kostensenkungen gegen, will insgesamt 12.000 Stellen streichen. Mit den angekündigten Kostensenkungen 2018 von insgesamt zwei Milliarden Dollar für den Gesamtkonzern liegt GE Flannery zufolge mit bereits umgesetzten 1,1 Milliarden Dollar gut im Plan.

Die Probleme bei Power überdecken eine sonst gute Performance. Der Umsatz in Gesundheitswesen stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um sieben Prozent auf 5,3 Milliarden, der von Flugzeugmotoren um 29 Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar.

GE ist schon lange in der Krise. Der Aktienkurs fiel nach zahlreichen Ergebnisverfehlungen im vergangenen Jahr um die Hälfte, die Gesellschaft wurde – nach weit mehr als hundert Jahren – aus dem Aktienindex Dow Jones genommen.

Flannery ist seit einem Jahr im Amt, steuert mit zahlreichen Verkäufen wie von dem Lokomotiv- oder Gesundheitsgeschäft gegen. „Die strategische Überprüfung ist jetzt abgeschlossen, GE wird die im Juni angekündigte Strategie und Struktur jetzt umsetzen“, sagt er.