Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 8 Stunden 42 Minuten
  • Nikkei 225

    38.236,07
    -38,03 (-0,10%)
     
  • Dow Jones 30

    38.675,68
    +449,98 (+1,18%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.251,44
    +5,42 (+0,01%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.328,40
    +51,42 (+4,03%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.156,33
    +315,33 (+1,99%)
     
  • S&P 500

    5.127,79
    +63,59 (+1,26%)
     

Wann sind Lebensmittel wirklich verdorben?

Wann sind Lebensmittel wirklich verdorben? (Bild: thinkstock)
Wann sind Lebensmittel wirklich verdorben? (Bild: thinkstock)

Frisch und lecker oder eine Gefahr für die Gesundheit? Beim Blick in den Kühlschrank stellt sich oft die Frage, ob Lebensmittel noch genießbar sind. Aufgedruckte Daten sollen dem Verbraucher helfen. Aber was ist der Unterschied zwischen einem Mindesthaltbarkeitsdatum und einem Verbrauchsdatum? Und wann ist Schimmel gefährlich - kann man ihn abschneiden oder müssen befallene Lebensmittel immer gleich komplett in den Müll? Der Yahoo! Verbrauchercheck gibt die Antworten.

Jeder hat sich schon einmal die Frage gestellt, ob ein Nahrungsmittel noch verzehrbar ist oder nicht. Als Orientierungshilfe finden wir auf den meisten Lebensmittelverpackungen ein aufgedrucktes Datum. Doch ist das überschritten, heißt das nicht zwangsläufig, dass die Ware auch verdorben ist.

Mindesthaltbarkeit und Verbrauchsdatum
Von Verbrauchern gerne verwechselt werden das Mindesthaltbarkeitsdatum und das Verbrauchsdatum. Das Mindesthaltbarkeitsdatum besagt, dass ein Lebensmittel bei ungeöffneter Verpackung bis zum angegebenen Datum in jedem Fall genießbar ist. Doch das ist nur eine grobe Richtlinie. Bei richtiger Lagerung und ordnungsgemäßer Kühlung sind die meisten Speisen noch weit über dieses Datum hinaus essbar. Ist das Datum abgelaufen, sollten Sie einfach prüfen, ob sich das Produkt in seiner Konsistenz oder Farbe verändert hat. Ist das nicht der Fall, können Sie per Geruchs- und Geschmackstest leicht feststellen, ob das Lebensmittel noch genießbar ist.

WERBUNG

Ist ein Verbrauchsdatum („Zu verbrauchen bis …") auf Lebensmitteln aufgedruckt, sollten Sie das Produkt auch in jedem Fall bis zum angegebenen Datum verzehren. Denn es handelt sich dann um leicht verderbliche Ware, wie etwa Geflügel- oder Hackfleisch. Ist das Datum überschritten, kann der Verzehr eine Gefahr für die Gesundheit bedeuten, also ab damit in den Müll.

Das gilt für Schimmel:
Erst mal vorweg: Nicht alle Schimmelpilze sind gesundheitsschädlich für den Menschen. Bestimmte Arten können sogar von Nutzen sein. Etwa bei der Herstellung von bestimmten Käsesorten wie Camembert oder Roquefort wird Schimmel absichtlich gezüchtet. Ebenso bei bestimmten Wurstwaren. Es handelt sich dann um Edelschimmel, der sowohl das Aroma als auch die Haltbarkeit der Waren verbessert.

Andere Schimmelarten können uns krank machen. Das Einatmen bestimmter Schimmelsporen kann zum Beispiel Pilzerkrankungen der Atemwege zur Folge haben. Eingeatmete Sporen können auch Allergien auslösen oder verstärken. Im schlimmsten Fall kann Schimmel krebserregend sein, werden sogenannte Mykotoxine über einen längeren Zeitraum konsumiert, können sie Leber und Nieren schädigen.

Feuchtigkeit ist ein perfekter Nährboden für Schimmel. Mykotoxine können sich in feuchten Lebensmitteln sehr gut ausbreiten. Besonders tückisch: Sie gelangen dann auch in für uns unsichtbare tiefere Schichten der Lebensmittel. Deshalb sollten Sie im Umgang einige Regeln beachten.

So gehen Sie richtig mit Nahrungsmitteln um

Grundsätzlich gilt: Je wasserhaltiger ein Nahrungsmittel ist, desto schneller ist es verdorben.

Brot: Verschimmeltes Schnittbrot gehört komplett in die Tonne. Bei einem Laib, der nur einen kleinen Schimmelfleck hat, kann dieser großzügig entfernt werden.

Wurst: Befallenes Fleisch und verschimmelte Wurst müssen in den Abfall. Anders sieht es bei luftgetrockneten oder geräucherten Wurst- und Schinkenwaren aus. Kleine Schimmelstellen können großzügig entfernt werden.

Käse: Verschimmelten Weich-, Schnitt- oder Frischkäse unbedingt entsorgen. Bei Hartkäse in Stücken reicht es völlig aus, den Schimmel großzügig abzuschneiden.

Milch, Joghurt und Quark: Bei Befall sofort weg damit!

Marmelade: Hier kommt es auf den Zuckergehalt an. Liegt der bei über 50 Prozent, können Sie das Produkt nach großzügigem Entfernen des Schimmelflecks bedenkenlos genießen. Alle anderen Konfitüren, auch solche mit Süßstoffen oder für Diabetiker, gehören bei Befall in den Müll.

Nüsse: Hier sollten Sie immer Vorsicht walten lassen! Kontrollieren Sie Kerne und Schalen auf Schimmel, bittere und ranzige Exemplare unbedingt wegwerfen. Besondere Vorsicht ist bei Pistazien geboten. Sie enthalten oft Aflatoxin, ein sehr starkes Pilzgift. Deshalb gilt: Lieber gar nicht oder nur selten konsumieren. Gemahlene Nüsse können schnell verschimmeln, da der Fettanteil hoch ist. Sie sollten in jedem Fall kühl und dunkel gelagert und vorm Verzehr genau kontrolliert werden. Sobald sie ranzig riechen, ab in die Tonne!

Obst, Gemüse und Saft: Diese Lebensmittel sind anfällig für Schimmel, da sie sehr wasserhaltig sind. Bei festen oder harten Obst- und Gemüsesorten können braune Stellen entfernt werden. Weichere Sorten wie Pfirsiche oder Tomaten müssen komplett in den Müll. Das gilt ebenfalls für Kompott oder Eingekochtes. Angebrochener Saft ist je nach Sorte und Produkt etwa zwischen zwei und neun Tagen haltbar, goldene Regel: Immer schnell verbrauchen!

Gewürze: Sie sollten trocken und bei konstanter Temperatur gelagert werden, am besten luftdicht verschlossen sein und dunkel stehen. Ein offenes Gewürzregal ist deshalb für die Lagerung ungeeignet, ebenso ein Standort über dem Herd. Denn dort könnten die Gewürze Fettrückstände oder Wasserdampf aufnehmen und so verderben. Einmal geöffnet, sollten Sie für ein optimales Aroma innerhalb von einem halben Jahr verbraucht werden. Tipp: Gewürze in luftdicht verschlossene Gläschen umfüllen, das hält die Aromen und macht sie länger haltbar.

So können Sie Schimmel vermeiden
Kaufen Sie nicht übermäßig viele Lebensmittel ein. Achten Sie schon beim Einkauf auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Oft lohnt es sich, im Kühlregal die hinterste Verpackung herauszuziehen, da die frische Ware immer nach hinten ins Regal geräumt wird.

Achten Sie bei Obst und Gemüse darauf, dass die Ware unversehrt ist, keine Kratzer oder Druckstellen aufweist. Lagern Sie alle Lebensmittel sauber, kühl und vor allem trocken. Brotkästen sollten einmal wöchentlich gründlich gereinigt werden. Auswischen mit Essigwasser beseitigt Rückstände und beugt Schimmelbildung vor. Bereits befallene Lebensmittel sollten immer sofort entsorgt werden, da Schimmel auf andere Nahrungsmittel überspringen kann.