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Betongold macht das Rennen

Immobilienaktien gehören zu den Überfliegern. (Bild: thinkstock)
Immobilienaktien gehören zu den Überfliegern. (Bild: thinkstock)

An den Aktienmärkten ist die Lage unübersichtlich. Nach einem durchwachsenen September spekulieren so manche auf einen goldenen Oktober. Doch die Unsicherheiten sind groß. Eine Anlageklasse ragt heraus. Immobilienaktien gehören zu den Überfliegern dieses Jahres.

Der RX Real Estate Index spiegelt 30 an der deutschen Börse gehandelte Unternehmen wieder. Dabei handelt es sich zum einen um klassische Immobilienverwalter, als auch um so genannte Real Estate Investment Trusts (Reits). Seit Jahresbeginn weist der RX Real Estate Index ein Plus von über 25 Prozent aus. Steigende Mieten und höhere Häuserpreise vor allem in den deutschen Ballungsräumen haben das Interesse an der Immobilie geweckt. Allerdings sind die meisten Aktien von ihren Höchstständen, die sie vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 erreicht hatten, weil entfernt. Im Schnitt liegen sie fast um die Hälfte darunter.

Lange Zeit hatten Gewerbeimmobilien den Markt bei Immobilienaktien dominiert. Inzwischen liegt ihr Anteil unter 20 Prozent. Es dominieren jene Unternehmen mit Wohnungen im Portfolio. Das Geschäft ist natürlich nicht ganz risikolos. So belastete natürlich die politische Diskussion um eine Mietpreisbremse auch die Kurse der Immobilienunternehmen. Außerdem wird - das werden auch Mieter wissen - bezahlbarer Wohnraum in den erstklassigen Lagen knapp. Unternehmen, die sich in so genannten “B”- oder “C”-Lagen engagieren, benötigen einen guten Riecher.

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Generell standen Anleger der Geldanlage in Immobilien eher skeptisch gegenüber (zumindest, wenn es nicht um die eigenen vier Wände ging). Schlechte erfahrungen machten vor allem jene Sparer, die ihr Geld offenen Immobilienfonds anvertraut hatten. Nach massiven Mittelabflüssen wurden viele Produkte geschlossen. Inzwischen sind Großanleger zu längeren Haltefristen verpflichtet.

Geschlossene Immobilienfonds finanzieren meist nur in eine Geschäftsimmobilie. Das Risiko wird bei einer relativ hohen Anlagesumme nicht eben breit gestreut. Bleiben die Mieter aus oder kündigen sie überraschend, bleibt von den Renditeversprechen nicht viel übrig.

Natürlich gibt es bei Aktien das Risiko von Kursschwankungen, doch weisen Immobilienaktien einen erheblichen Risikopuffer in Form ihres Wohnungsbestands auf. Der genaue Blick auf das einzelne Unternehmen ist aber unerlässlich. Neben der Quote der leerstehenden Wohnungen ist der Schuldenstand ein wichtiges Kriterium. Hat ein Unternehmen viele Schulden und die Zinsen steigen, schmälert das natürlich die langfristigen Gewinnaussichten.

Reits bieten gegenüber herkömmlichen Immobilienaktien aber auch gegenüber Immobilienfonds Vorteile. Die Gewinne des Unternehmens sind steuerfrei, weil fast die komplette Summe ausgeschüttet wird. Der Anleger muss die Dividende allerdings versteuern. Da die Papiere wie Aktien von Unternehmen gehandelt werden, sind sie täglich handelbar.

Bislang hat sich diese relativ junge Anlageform in Deutschland nicht durchgesetzt. An der Frankfurter Börse werden erst vier Reits gehandelt. Als sie von der Bundesregierung als Unternehmensform erlaubt wurden, hatten Beobachter mit einem wahren Boom gerechnet.