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Die Zukunft der Banken liegt im Osten: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Marton Eder über das Leben nach der nächsten Zinswende. — Fünf Themen des Tages ist auch als Gratis-Newsletter erhältlich. Zum Abo bitte hier entlang.

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Schaut ostwärts!

Die stetigen Zinserhöhungen der EZB haben den Gewinnen der Banken im letzten Jahr ordentlich Auftrieb gegeben. Ein Blick gen Osten verrät, dass damit auch schnell wieder Schluss sein kann. Die österreichische Erste Group Bank, verwurzelt im Sparkassensektor der Alpenrepublik und auch die größte Bank im ehemals kommunistischen Osten der EU, verzeichnete im zweiten Quartal den ersten Rückgang der Nettozinsmarge seit fast zwei Jahren. Auch Lokalrivale Raiffeisen Bank International, die hauptsächlich wegen ihrer Russlandsparte im Gerede ist, sieht die Zinsdifferenz zwischen Krediten und Einlagen dahinschwinden.

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Ein Grund dafür ist der wieder angeheizte Wettbewerb um Einlagen, ein anderer die Aussicht auf Zinssenkungen im Nicht-Euro-Osten der Union: Ungarn hat den Leitzins schon um 3 Prozentpunkte gesenkt, die tschechischen Währungshüter diskutieren darüber, wann die Lockerung beginnen soll. Allerdings erwartet die Erste Bank keinen plötzlichen Absturz der Zinsmarge, sondern eher ein Plateau.

Die EZB hat zwar deutlich gemacht, dass es noch eine Weile dauern könnte, bis Zinssenkungen auf der Agenda stehen. Aber auch im Westen stimmt etwa die Deutsche Bank die Märkte auf sinkende Margen ein. Die Ära der leichten Gewinne im Zinsbereich könnte bald schon wieder vorbei sein.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Verena Sepp und Stephan Kahl: Drama im Maschinenbau, vom Regen in die Rekordhitze, Sparfüchse in der Treasury, Uniper vergrünt, und vorsichtige LBBW.

Drama im Maschinenbau

Wenn die Auftragseingänge im deutschen Maschinen- und Anlagenbau in acht von neun Monaten zweistellig fallen, sollten im Wirtschaftsministerium in Berlin eigentlich alle Warnlampen angehen, zumal Industriepräsident Russwurm Deutschland “wirtschaftlich auf der Verliererstraße” sieht — mangels Fortschritten beim Bürokratieabbau, Genehmigungsbeschleunigungen und der Energieversorgung. Habeck spielt den Schwarzen Peter an den Finanzminister weiter: Der Umfang der Fördermaßnahmen in Lindners Wachstumschancengesetz sei zu dürftig, so der Minister. Unterdessen dampfen hiesige Konzerne ihre Prognosen ein. Covestro sieht seinen Jahresgewinn nur noch in der unteren Hälfte der Prognosespanne. Der Leverkusener Kunststoffkonzern erwartet wegen zurückgehender Nachfrage Schwierigkeiten in der zweiten Jahreshälfte.

Vom Regen in die Rekordhitze

Nach einer kurzen Verschnaufpause droht dem Mittelmeerraum erneut extreme Hitze. Während die ersten Augustwochen noch von Nässe, Wind und kühlerem Wetter geprägt sein dürften, wird es in der zweiten Monatshälfte in Spanien, Süditalien und Griechenland wieder überdurchschnittlich heiß. Der europäische Hitzerekord, der im Juli auf Sardinien mit 48 Grad aufgestellt wurde, könnte laut von Bloomberg befragten Meteorologen fallen. Die Landwirte atmen auf, da zunächst Regen in Sicht ist: Mais und Ölsaaten in ganz Europa brauchen dringend Feuchtigkeit. Doch das Intermezzo dürfte nicht ausreichen, um die bereits durch Hitze und Trockenheit entstandenen Schäden vollständig auszugleichen. Die EU-Erntebeobachtungsstelle erwartet, dass die Erträge von Sonnenblumen und Sommergerste unter dem Fünfjahresschnitt liegen werden.

Sparfüchse in der Treasury

Europäische Unternehmen haben das Beste aus dem abrupten Wechsel von einem Umfeld mit negativen Renditen zu einem Hochzinsumfeld gemacht. Sie kauften ihre eigenen Schulden mit einem Abschlag zurück und konnten so die Rückzahlungen reduzieren. Laut von Bloomberg zusammengestellten Daten boten Unternehmen weltweit in den ersten fünf Monaten des Jahres den Rückkauf von Anleihen im Wert von fast 139 Milliarden Dollar an. Ein Großteil dieser Papiere wurde von Unternehmen mit Sitz in Europa emittiert.

Uniper vergrünt

Keine Investitionen in die nukleare Grundlastsicherung der deutschen Wirtschaft, dafür ein Wandel hin zu einem grünen Energieversorger. So stellt sich die staatlich kontrollierte Uniper ihre Zukunft vor. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen dafür mehr als 8 Milliarden Euro investiert werden. Im ersten Halbjahr fuhr Uniper einen bereinigten Nettogewinn von 2,5 Milliarden Euro ein, während im Vorjahreszeitraum auf bereinigter Basis noch ein Verlust von fast einer halben Milliarde zu Buche schlug — eine schneller als erwartete Erholung des 2022 geretteten Versorgers. Bei der installierten Stromerzeugungskapazität — die für sich genommen keinen Motor und keine Maschine antreibt — will Uniper bis 2030 zu über 80% emissionsfrei werden. Die Kohleverstromung soll spätestens 2029 beendet werden.

Vorsichtige LBBW

Als erste große Landesbank hat die LBBW am Dienstag ihre Halbjahreszahlen vorgelegt. Und die können sich sehen lassen. Der Gewinn vor Steuern stieg um fast die Hälfte auf 691 Millionen Euro — auch dank der Übernahme der Berlin Hyp, die sich nun erstmals im Ergebnis niederschlägt. Die LBBW hatte den Immobilienfinanzierer auf dem Höhepunkt des Immobilienbooms gekauft und die Transaktion im Juli 2022 abgeschlossen. Inzwischen sind jedoch dunkle Wolken am Immobilienmarkt aufgezogen. Steigende Zinsen drücken ebenso auf die Nachfrage wie der Trend zum Home Office. Letzteres macht vor allem den Büroimmobilien zu schaffen, die teilweise stark an Wert verlieren. Und so verwundert es nicht, dass die LBBW für diesen Bereich im ersten Halbjahr schon einmal pauschal 83 Millionen Euro für mögliche Ausfälle zurückgestellt hat. Konkrete Fälle gebe es aber noch kaum, versicherte die LBBW am Dienstag.

Was sonst noch so passiert ist

  • BMW erhöht Prognose

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