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WOCHENAUSBLICK: Virus-Schock dürfte Dax weiter heftig schwanken lassen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz der rasanten und massiven Kursverluste am deutschen Aktienmarkt bleibt eine rasche Erholung ungewiss. Solange die Corona-Krise wütet und die Zahl der Infizierten europaweit und in den USA weiter steigt, solange das Wirtschafts- und gesellschaftliche Leben in immer mehr Ländern zum Erliegen kommt, will keiner eine Prognose wagen.

Vielmehr dürften die Schwankungen für das deutsche Börsenbarometer Dax <DE0008469008>, den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> und die US-Börsen auch in der neuen Woche weiter stark bleiben. Zu groß ist die Unsicherheit.

Von anstehenden Konjunkturdaten aus den USA, Europa und im Speziellen auch aus Deutschland werden erste Hinweise über die Auswirkungen der Viruskrise auf die Wirtschaftsaktivitäten erwartet. Sie dürften daher besonders im Fokus stehen. Inwiefern Quartalszahlen oder Nachrichten zu einzelnen Unternehmen in den Blick der Anleger rücken werden, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob der Aufstieg einzelner Werte in den MDax <DE0008467416> und SDax <DE0009653386> Beachtung finden wird.

"Die Börsen hassen Unsicherheit", sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers. Daher komme es immens auf erste echte Anhaltspunkte darüber an, wann das neuartige Coronavirus soweit unter Kontrolle gebracht ist, dass ein wieder normales Wirtschaftsleben absehbar sei. Bis dahin erwartet Greil anhaltend hohe Schwankungen an den Finanzmärkten.

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Im Zuge der sich ausbreitenden Panik über die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie vor vier Wochen hat der Dax in einer bislang so nie dagewesenen Talfahrt in der Spitze gut 40 Prozent eingebüßt. Inzwischen etwas erholt, steht er aktuell knapp unter 9000 Punkten. Sein erst Mitte Februar erreichtes Rekordhoch bei etwas unter 13 800 Punkten ist weit entfernt.

"In den massiven Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten dürfte zwar bereits Vieles verarbeitet sein, jedoch wohl noch nicht die extremen ökonomischen Auswirkungen", konstatiert LBBW-Stratege Frank Klumpp. Dabei verwies er auf den zeitgleichen Angebots- und Nachfrageschock, in dem immer mehr Volkswirtschaften große Teile des Wirtschafts- und sozialen Lebens stilllegen und nur noch die wirklich lebensnotwendigen Funktionen aufrecht erhalten.

"Deshalb gehen wir davon aus, dass der Boden noch nicht gefunden wurde, zumal sich mit dem Vereinigten Königreich und den USA zwei sehr bedeutende Wirtschaftsnationen erst in einer frühen Phase der Ansteckung befinden", schreibt Klmupp. Und solange unklar sei, wie sich die Corona-Pandemie weiter entwickele und wie lange die Schließungen und Stilllegungen in der Produktion andauerten, seien kurzfristig keine seriösen Schätzungen möglich.

Analyst Daniel Schär von der Weberbank spricht sogar von einem dreifachen Schock und zählt auch den Finanzmarktschock hinzu. Das beherzte Eingreifen der Notenbanken durch Zinssenkungen, Wertpapierkäufe und die Bereitstellung von Notfall-Finanzmitteln weckt in ihm "Erinnerungen an die Finanzkrise im Jahr 2008".

Doch trotz all dieser Aktionen und samt den Fiskalprogrammen von Einzelstaaten rechnet Schär mit einer Rezessionsphase. "Die USA beenden damit ihre historisch längste Expansionsphase der Wirtschaft von über zehn Jahren. Europa wird aufgrund der im Vorfeld schon schwachen Konstitution am stärksten negativ betroffen sein." Zumindest mittelfristig sollten die enormen Maßnahmen der Notenbanken und Staaten aber den Boden für eine nachhaltige Erholung bereiten, erwartet er. "Die Tiefe und Dauer der Rezession hängt von der Dauer der Einschränkungen des öffentlichen Lebens ab, die wir hinnehmen müssen, um die Pandemie zu überstehen."

Wie sich die Corona-Krise bereits ausgewirkt hat, darüber dürften die Wirtschaftsdaten Anhaltspunkte liefern. Hierzulande, in Europa und auch den USA stehen im Wochenverlauf Stimmungsindikatoren auf dem Programm, die allerorten eingebrochen sein dürften. Am Dienstag werden für Anleger am deutschen Markt außerdem die ZEW-Konjunkturerwartungen für März eine zentrale Rolle spielen. Experten erwarten auch hier einen deutlichen Rückgang. In den USA stehen darüber hinaus am Donnerstag noch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an.

Jahreszahlen werden am Montag vom Energieunternehmen Innogy <DE000A2AADD2> und der VW-Tochter Traton <DE000TRAT0N7> erwartet, am Mittwoch vom Versorger Eon <DE000ENAG999> sowie vom Immobilienkonzern Deutsche Wohnen <DE000A0HN5C6>, von Dermapharm und dem Online-Händler für Haustierbedarf Zooplus <DE0005111702>. Die Telekomunternehmen Drillisch sowie United Internet <DE0005089031> stehen am Donnerstag mit Zahlen auf der Agenda. Und nicht zuletzt dürften auch Index-Veränderungen beachtet werden.

So findet sich ab Montag der Kochboxen-Lieferant Hellofresh <DE000A161408> im MDax, wo er den Chiphersteller Dialog Semiconductor <GB0059822006> ersetzt. Im SDax sind dann wieder Steinhoff <NL0011375019> und Adler Real Estate <DE0005008007> vertreten. SNP <DE0007203705> und Godewind Immobilien <DE000A2G8XX3> sind dort dann ebenfalls zu finden. Ihre Plätze räumen müssen dafür der UV-Technologie-Spezialist Dr. Hönle <DE0005157101>, die SGL Group <DE0007235301> sowie Heidelberger Druckmaschinen <DE0007314007>./ck/jsl/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---