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WDH/ROUNDUP: Uniper rutscht wegen verschobener Gasverkäufe in die Verlustzone

(Redigierrest entfernt)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Uniper <DE000UNSE018> ist wegen hoher Abschreibungen und turbulenter Energiemärkte mit einem Milliardenverlust ins Jahr gestartet. Die Ergebnisse des ersten Quartals dürften deutlich hinter den Zahlen des Vorjahres zurückbleiben, teilte das Unternehmen überraschend am Dienstagabend nach Börsenschluss in Düsseldorf mit. Die Uniper-Aktie fiel am Mittwoch zeitweise um 5,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mitte März und war damit das Schlusslicht im MDax <DE0008467416>. Bis zur Mittagszeit konnte sie die Kursabschläge etwas eindämmen.

Der vorläufige Jahresverlust für die ersten drei Monate beläuft sich laut Uniper auf rund drei Milliarden Euro. Das lag vor allem an Wertberichtigungen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro infolge der internationalen Sanktionen gegen Russland. Die Abschreibungen betrafen vor allem Unipers russische Tochtergesellschaft Unipro und das Darlehen des Konzerns an die Nord Stream 2 AG. Uniper hatte bereits Anfang März mitgeteilt, den Kredit für die vom russischen Energiekonzern Gazprom <US3682872078> mitfinanzierte Ostsee-Pipeline vollständig abgeschrieben zu haben. Dabei ging es einschließlich Zinsen um knapp eine Milliarde Euro.

Außerdem wirkt sich Unipers Speichermanagement negativ auf das Ergebnis aus. Laut den vorläufigen Zahlen fiel vor Sondereffekten, Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) im ersten Quartal ein Verlust von 830 Millionen Euro an. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Plus von 731 Millionen Euro gestanden. Der bereinigte Quartalsverlust beläuft sich den Angaben zufolge voraussichtlich auf 615 Millionen Euro nach einem Gewinn von 594 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

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Denn der Konzern hat sich dafür entschieden, im Voraus verkauftes Gas zunächst weiter in den Speichern zu belassen. Grund dafür ist der Rückgang der Gaspreise im März - auch wegen des warmen Wetters. Stattdessen hat Uniper Gas am Markt zugekauft und dieses geliefert. Der Konzern kalkuliert damit, dass der Gaspreis im zweiten und dritten Quartal wieder steigt und er so mit dem noch eingespeicherten Gas mehr Gewinn erzielen kann.

Im ersten Quartal entgehen Uniper so 250 Millionen Euro Gewinn. Der Konzern erwartet aber rund das Dreifache auf Basis einer hohen zweistelligen Marge im restlichen Jahr zu erzielen. Insgesamt habe man die Speicherentnahme im März um 13 Terawatt-Stunden reduziert.

Dass Energiekonzerne die Abflüsse aus Gasspeichern zeitlich verschieben, ist nicht ungewöhnlich. Nicht immer hat dies aber Folgen fürs Ergebnis. Im Gesamtjahr dürften sich die Auswirkungen aus heutiger Sicht auch bei Uniper ausgleichen. Das Management bestätigte seine Jahresprognose. Der Krieg in der Ukraine wirke sich nur begrenzt auf das operative Ergebnis aus. Das Aus für Nord Stream 2 habe allerdings Folgen für den bereinigten Nettogewinn. Die Bundesregierung hatte die Zertifizierung der Gaspipeline schon kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine auf Eis gelegt.

Für 2022 rechnet Uniper mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 1 bis 1,3 Milliarden Euro sowie mit einem bereinigten Jahresüberschuss von 0,8 bis 1,1 Milliarden Euro. Seine endgültigen Zahlen für die vergangenen drei Monate will Uniper am 3. Mai vorlegen.