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Washington bittet verbündete Regierungen, auf Huawei-Technologie zu verzichten

In einer ungewöhnlichen Kampagne soll die US-Regierung verbündete Regierungen dazu aufgerufen haben, Geräte des chinesischen Technologie-Riesen Huawei zu meiden. Das berichtete das „Wall Street Journal“ am Donnerstag. Huawei ist der weltweit führende Hersteller von Smartphones hinter Samsung Electronics.

US-Regierungsbeamte sollen laut dem Bericht ihre Regierungskollegen und Telekommunikations-Führungskräfte in Ländern, in denen Huawei-Geräte weit verbreitet sind, auf ein Cybersicherheitsrisiko hingewiesen haben. Es werde laut dem „WSJ“ darum gebeten, Huawei-Komponenten in staatlichen wie in kommerziell betriebenen Netzwerken nicht mehr zu verwenden.

Unter den Ländern sind auch Deutschland, Italien und Japan. Huawei hat in Deutschland unter anderem Standorte in Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf, sowie Innovations -und Forschungszentren in Nürnberg und Darmstadt.

Zudem heißt es, dass die USA Ländern, die jene chinesischen Geräte meiden, eine Erhöhung von Finanzspritzen für die Telekommunikationsentwicklung angekündigt hätten.

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Länder mit US-Stützpunkten im Blick

Das US-Anliegen soll sich dabei auf Länder beschränken, die amerikanische Militärstützpunkte beherbergen. Das US-Verteidigungsministerium verfügt zwar über ein eigenes Satelliten- und Telekommunikationsnetzwerk für besonders sensible Kommunikation - der Großteil des Austausches wird aber in vielen Militäranlagen über kommerzielle Netzwerke geführt.

US-Geheimdienste sowie Regierungsvertreter seien vor allem besorgt, dass Huawei und andere chinesische Unternehmen der Regierung in Peking zur Übermittlung von Informationen verpflichtet sind, was die Gefahr der Spionage erhöhe.

Laut dem „WSJ“ sehen Experten die US-Initiative als Teil eines umfassenderen technologischen Kalten Krieges zwischen den von den USA angeführten alliierten Staaten mit China. In dem Cyber-Kampf geht es vor allem darum, die immer stärker digital vernetzte Welt zu kontrollieren - die mit zunehmender Technologisierung auch anfällig wird für Überwachung und Missbrauch.

Die USA befürchten vor allem, dass autoritäre Regierungen und direkte Regierungsgegner von der zunehmenden Digitalisierung profitieren könnten.

Eine solche Initiative würde mit hoher Wahrscheinlichkeit das ohnehin bereits angespannte Verhältnis zwischen Washington und Peking verschärfen. Die USA haben bereits großflächig Importe aus China mit Zöllen belegt, die chinesische Regierung hat mit Vergeltungszöllen reagiert. Zudem haben die USA auch die Regeln für Auslandsinvestitionen für chinesische Geschäfte verschärft.

USA warnen vor Risiken bei 5G-Infrastruktur

Der Zeitpunkt fällt mit der Verbreitung des neuen 5G-Netzwerkes zusammen, auf das sich Mobilfunk- und Internetanbieter mit dem Kauf neuer Hardware vorbereiten. 5G verspricht superschnelle Verbindungen und eine ganze Palette neuer Verknüpfungsmöglichkeiten für den Aufstieg einer neuen Telekommunikations-Generation. Die Angst vor Lücken und einfacherem Hacking steigt aber im gleichen Tempo wie die Entwicklungen.

„Wir treten mit Ländern auf der ganzen Welt in Kontakt, um unsere Bedenken hinsichtlich Cyber-Angriffen in der Telekommunikation zu besprechen“, sagte ein US-Beamter dem „WSJ“. „Wer auf 5G umsteigen möchte, sollte dabei nicht vergessen, dass die 5G-Netzwerke Unübersichtlichkeiten aufweisen, die Cyberangriffe vereinfachen.“

Auch ohne das US-Geschäft dominiert Huawei den Weltmarkt für Telekommunikationsgeräte. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen laut dem Forschungsunternehmen IHS Markit Ltd. weltweit einen Anteil von 22 Prozent. Nokia hält unterdessen 13 Prozent, gefolgt von Ericsson (11 Prozent) und ZTE (10 Prozent).