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VW will Audi-Chef Stadler beurlauben, Vertriebsvorstand Schot wird Interimschef

Der Aufsichtsrat von Volkswagen will Audi-Vertriebschef Bram Schot zum vorläufigen Audi-Chef berufen. Er soll Rupert Stadler ersetzen, erfuhr das Handelsblatt aus hochrangigen Konzernkreisen. Rupert Stadler werde voraussichtlich nur beurlaubt, nachdem ihn die Staatsanwaltschaft München wegen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft genommen hat.

Jedoch sind weder die neue Personalie noch die Konsequenzen für Stadler am Montag durch die Aufsichtsräte von VW und der Konzerntochter Audi offiziell bestätigt worden. In der Nacht zu Dienstag hieß es zunächst noch: „Die Aufsichtsräte von VW und Audi habe noch keine Entscheidung gefällt. Beide prüfen weiter den Sachverhalt.“

Die Ermittler werfen Stadler laut Konzernkreisen vor, dass er versucht habe, Zeugen zu beeinflussen. Die Staatsanwälte ermitteln wegen des Abgasbetrugs gegen eine Reihe von Top-Managern von Audi. Zu den Beschuldigten zählt seit vergangener Woche auch Stadler.

Stadler war am Montagvormittag an seinem Wohnort festgenommen und dann der Ermittlungsrichterin vorgeführt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in München. Stadler habe noch keine Angaben zur Sache gemacht.

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Er wolle sich aber äußern, nachdem er mit seinem Verteidiger gesprochen habe, sagte der Staatsanwalt. Der Verteidiger nehme jetzt Akteneinsicht und wolle am Dienstag mit Stadler darüber sprechen, so dass die Vernehmungen frühestens ab Mittwoch beginnen sollten. Wo der Manager einsitzt, sagte der Staatsanwalt nicht.

Mit den neuen Vorwürfen gegen ihn sehe sich der Aufsichtsrat gezwungen, einen Nachfolger für Stadler zu berufen. Schot sei der ideale Kandidat dafür, hieß es in Konzernkreisen weiter. Der Niederländer ist seit September vergangenen Jahres Vertriebsvorstand von Audi.

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Mit Schot, der mit vollem Vornamen Abraham heißt, übernimmt in Ingolstadt nun ein Manager mit vergleichsweise wenig Audi-Stallgeruch. Der heute 56-Jährige war 2011 von Daimler in den VW-Konzern gewechselt und dort rund fünf Jahre Vertriebschef bei den VW-Nutzfahrzeugen.

Der 1961 in Rotterdam geborene Manager studierte an der Universität Bradford in England Betriebswirtschaft. 1986 begann er seine Karriere als Management-Trainee in der ABN-Amro-Bank, wechselte ein Jahr später zu Mercedes-Benz in den Niederlanden und war dort für den Vertrieb von Nutzfahrzeugen zuständig. Er wurde Landeschef von Daimler-Chrysler in den Niederlanden, dann in Italien. Bram Schot ist verheiratet und hat zwei Kinder.

In den kommenden Wochen soll die Nachfolge dann endgültig geregelt werden, hieß es im Umfeld des Aufsichtsrates. Das Unternehmen äußerte sich nicht dazu.