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Auch Volksbanken verteuern das Geldabheben

Nach den Sparkassen suchen auch die Genossenschaftsbanken nach neuen Einnahmequellen. Grund ist die Niedrigzinsphase, die die Ertragskraft vieler Banken umso stärker belastet, je länger sie anhält. Nun sind die Geldautomaten ins Visier der Institute geraten. Von den rund 1000 Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland verlangen immer mehr Gebühren fürs Geldabheben.

Nach Untersuchungen des Internet-Finanzportals biallo.de, das bereits die deutschen Sparkassen durchleuchtet hat, verlangen unter anderem die folgenden Genossenschaftsbanken – je nach Kontomodell – ein Entgelt am Automaten, sobald das monatliche Limit an Freiabhebungen überschritten ist:

  • Volks- und Raiffeisenbank Muldental

  • VR-Bank Schopfheim-Maulburg

  • VR Bank Neuburg-Rain

  • Raiffeisenbank Rheinbach Voreifel

  • Volksbank Spree-Neiße

  • Raiffeisenbank Gotha

  • Raiffeisenbank Ratzeburg

  • VR-Bank Erding

Auch die Volksbank Lahr erhebt bei bestimmten Konten bereits Gebühren für die Nutzung der Geldautomaten, berichtet die Badische Zeitung. Die Lahrer Genossenschaftsbanker ermöglichen bei ihrem „VR-Giro Privat“-Konto lediglich eine kostenlose Abhebung am Schalter und zwei kostenfreie Verfügungen am Automaten pro Monat. Danach kostet jede weitere Automaten-Verfügung 40 Cent, am Schalter sogar 95 Cent.

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Das „Giro Privat“-Konto ist mit monatlichen Kontoführungsgebühren von 3,50 Euro relativ günstig. Wie die rund 40 Sparkassen und die anderen betroffenen Genossenschaftsbanken hat auch die Volksbank Lahr ein teureres Konto im Angebot, bei dem keine Gebühren für's Abheben anfallen. Das „VR-Giro Comfort Privat“ kostet dafür aber auch monatlich stolze 7,90 Euro.


„Intransparent und kundenunfreundlich“

Die Volksbank Lahr verteidigt ihre Gebühren und verweist auf Nachfrage der Lahrer Zeitung darauf, dass sie das Konto schon seit längerer Zeit anbiete. „Wer nur wenig Buchungen hat, für den kann sich der günstigere Tarif lohnen“, so eine Bank-Sprecherin. Die Kunden würden die Konditionen kennen, und noch in diesem Jahr wolle die Bank neue Kontomodelle vorstellen.

Bei allen bisher genannten Instituten erhalten Kunden einige Freiabhebungen pro Monat, bevor es am Automaten teuer wird. Andere Volksbanken gehen noch weiter. Die VR-Bank Neuwied-Linz etwa erlaubt bei ihrem Kontomodell „VR-Giro Individual“ gar keine kostenlosen Verfügungen mehr – und berechnet schon ab der ersten Abhebung ein Entgelt von 30 Cent.

Wie hoch genau die Gebühren je nach Genossenschaftsbank ausfallen, ist für Außenstehende oft nicht zu durchschauen. Einige Genossenschaftsbanken machen ihre Geldautomatengebühren transparent, bei der VR-Bank Neuwied-Linz und der Volksbank Lahr findet sich der Preisaushang im Internet. Andere geben sich zugeknöpft. Wer sich zum Beispiel bei der VR-Bank Schopfheim-Maulburg über die Preise fürs Geldabheben informieren will, muss bereits Kunde sein, scheitert sonst an einer Passwortschranke.

Als ähnliches Geschäftsgeheimnis betrachten auch viele andere Volks- und Raiffeisenbanken ihren Preisaushang, verbergen ihn hinter Login-Schranken oder verweisen gleich auf die Schautafeln einzelner Filialen. Ähnlich verhalten sich viele Sparkassen. Auf den Internetseiten der Institute finden sich Hinweise wie: „Die Preise für weitere Dienstleistungen und die Wertstellungsregelungen im normalen Geschäftsverkehr mit Privatkunden entnehmen Sie bitte dem Preis- und Leistungsverzeichnis am Schalter“, oder auch: „das Preis- und Leistungsverzeichnis liegt für Sie in unseren Filialen aus“.

Verbraucherschützer kritisieren diese Praxis als intransparent und kundenunfreundlich. „Die Banken scheinen immer kreativer zu werden, um Preiserhöhungen mit Verweis auf die angeblich politisch gewollte Niedrigzinsphase durchsetzen zu können“, urteilt etwa Niels Nauhauser, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, gegenüber dem Südkurier. Kunden sollten sich im Zweifel zur Wehr setzen, so der Rat der Experten, und bei einer Gebührenerhöhung einen Bankwechsel in Erwägung ziehen.