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VIRUS/ROUNDUP: Hubig empfiehlt Absage von Schulfahrten in Risikogebiete

BERLIN (dpa-AFX) - Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Stefanie Hubig, hat die Absage von Schulfahrten in Corona-Risikogebiete empfohlen. Dabei gehe es um Regionen, die das Robert Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft hat, sagte die rheinland-pfälzische SPD-Bildungsministerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

In Rheinland-Pfalz habe die Schulaufsicht alle Schulen darüber informiert, "dass Klassenfahrten in Gebiete, die das Robert Koch-Institut als Risikogebiete einstuft, ab sofort zu unterlassen sind", sagte Hubig. "Die dafür anfallenden Stornierungskosten übernimmt das Land Rheinland-Pfalz."

Ab diesem Donnerstag wollen sich die Länderminister mit den Auswirkungen der Corona-Epidemie auf die Schulen befassen. Bei der zweitägigen Sitzung der Kultusministerkonferenz geht es unter anderem darum, ob die Ausbreitung des Virus Abiturprüfungen gefährdet. In den meisten Bundesländern stehen in den nächsten Wochen die schriftlichen Abiturprüfungen an.

In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits einen Notfallplan, der vorsieht, dass Schüler, die wegen der Quarantäne-Regelungen die Abiturprüfung nicht schreiben können, die Klausuren an einem zentralen Nachschreibetermin nachholen.

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Nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbandes soll das Abitur wie geplant stattfinden. "An den Abiturprüfungen sollten wir festhalten. Die könnten unter Beachtung eines strengen Gesundheitsschutzes auch stattfinden, wenn es gleichzeitig Corona-Ferien geben sollte", sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). Allerdings müsse bei einer solchen Prüfungssituation dafür gesorgt werden, dass ein entsprechender Abstand zwischen den Prüflingen in den Prüfungsräumen bestehe.

Zu möglichen Schulschließungen sagte Meidinger: "Wir tun gut daran, in den Bundesländern den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums zu folgen. Bisher gibt es von dort keine Empfehlung für generelle Schulschließungen."

Generelle Schulschließungen sollen mit der KMK-Sitzung nicht näher rücken, hieß es in KMK-Kreisen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich erst am Mittwoch abermals gegen generelle Schulschließungen ausgesprochen. Es sei leichter, auf Fußballspiele oder Clubkonzerte zu verzichten als auf eine Betreuung der Kinder, sagte Spahn. Geschlossene Schulen und Kitas hätten auch Folgen für Polizisten oder Angehörige des Gesundheitswesens.

Es könne auch fatale Folgen haben, Kinder nun etwa von der Oma betreuen zu lassen, sagte Spahn mit Blick auf das erhöhte Krankheitsrisiko für Ältere. Regionale Schulschließungen wie im besonders betroffenen Kreis Heinsberg seien sinnvoll. "Flächendeckend bin ich sehr zurückhaltend."

Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hält flächendeckende Schulschließungen wegen des Coronavirus aktuell nicht für nötig. "Derzeit sind Schulschließungen nicht angezeigt, wie auch Wissenschaftler und der Bundesgesundheitsminister betonen", sagte die CDU-Politikerin der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). Die Lage müsse aber immer wieder neu bewertet werden.

Die ehemaligen AfD-Politiker Frauke Petry, Uwe Kamann und Mario Mieruch haben unterdessen vorgeschlagen, wegen der Verbreitung des Coronavirus alle Schulkinder schon jetzt bundesweit für zwei Wochen in die Ferien zu schicken. Bis zu den Osterferien Ende März abzuwarten oder auf die ersten positiv getesteten Kinder zu warten, um dann nur punktuell Schulen zu schließen, sei "mindestens leichtfertig" und werde der aktuellen Situation in keiner Weise gerecht, erklärten die drei fraktionslosen Bundestagsabgeordneten.

Eine Unterrichtung der Öffentlichkeit über die KMK-Sitzung ist erst zum Abschluss am Freitag vorgesehen. Auf der Tagesordnung stehen zudem unter anderem Empfehlungen zur Europabildung in der Schule und die Finanzierung der Universitätskliniken.