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Verbraucherschutz fordert Kontrollen: Wie seriös sind Vergleichsportale?

Die Suche nach günstigen Urlauben, Stromanbietern und Handytarifen hat auch Schattenseiten. (Bild: Getty Images)
Die Suche nach günstigen Urlauben, Stromanbietern und Handytarifen hat auch Schattenseiten. (Bild: Getty Images)

In kürzester Zeit sind mehrere Billigstromanbieter in die Insolvenz geschlittert. Verbraucherschützer fragen sich nun, welche Rolle Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox dabei spielen. Erste Politiker fordern bereits Maßnahmen im digitalen Vergleichswirrwarr.

Mehr als eine halbe Million Kunden könnten laut Branchenkennern von der Pleite des Billigstromanbieters BEV Energie betroffen sein, der Ende Januar Insolvenz anmeldete. Zuvor waren andere Günstig-Anbieter wie Teldafax, Flexstrom, Care Energy und Eveen gescheitert. Da in diesen Fällen der örtliche Grundversorger einspringt, müssen sich viele Stromkunden nun mit wesentlich teureren Tarifen herumplagen.

Pleitefirmen führten Ranglisten von Vergleichsportalen an

Weil in kürzester Zeit gleich mehrere Firmen pleitegegangen sind, fordern Verbraucherschützer nun einen strengeren Umgang mit Vergleichsportalen im Internet. Denn diese hatten beispielsweise Billigstromanbieter wie BEV Energie lange Zeit ganz oben in ihren Ranglisten geführt. Die Folge: Kunden wurden auf die billigen Angebote aufmerksam und schlugen zu.

Viele Kunden dachten, ein Schnäppchen gemacht zu haben, und müssen nun draufzahlen. (Bild: Getty Images)
Viele Kunden dachten, ein Schnäppchen gemacht zu haben, und müssen nun draufzahlen. (Bild: Getty Images)

Laut der “Süddeutschen Zeitung” prüft das Verbraucherschutzministerium nun, ob Praktiken der Vergleichsportale besser zu observieren seien. Laut Staatssekretär Gerd Billen will man untersuchen, “ob die Bundesnetzagentur in ihrer Aufsichtsfunktion gestärkt werden kann”. Und Klaus Müller, Vorstand beim Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), fordert “eine spezielle Haftung für Internet-Vergleichsportale”.

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Auch die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag kritisiert den Status quo und sieht Handlungsbedarf. Gegenüber “Welt.de” sagte die rechtspolitische Sprecherin Elisabeth Winkelmeier-Becker: “Wenn Vergleichsportale nur auf den Preis setzen, hilft das den Verbrauchern nicht. Wir brauchen klare Regeln für Vergleichsportale. Es muss transparent werden, wie die Portale zu ihren Ergebnissen kommen.”

Vergleichsportale sind sich keiner Schuld bewusst

In der Tat agieren viele Vergleichsportale nicht sehr transparent. Internetnutzer haben keinen Einblick, wie Rankings und Bewertungen zustande kommen. Das betrifft vor allem die beliebtesten Vergleiche im Netz zu Hotels, Reisen, Versicherungen, Stromanbietern, Telekommunikation und Finanzen. Was fest steht: Die Portale bekommen für die Vermittlung von Kunden Provisionen ausbezahlt. Bei den Vergleichsportalen bestreitet man aber, dass diese einen Einfluss auf die Rankings hätten.

Verivox-Managerin Dagmar Ginzel sagte gegenüber der “Deutschen Presse-Agentur”: “Wir sind als Vergleichsportal nicht die Wächter des Marktes, sondern können den Markt nur transparent widerspiegeln.” Bei Check24 argumentiert man ähnlich. “Wir haben keine umfassende Einsicht in die finanzielle Situation von Energieanbietern”, hieß es von Seiten eines Sprechers.