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Nahost-Krieg: USA und Großbritannien verhängen Sanktionen gegen Huthi-Miliz

Israel weist Vorwürfe zurück, wonach zwei israelische Panzergranaten ein Flüchtlingslager im Gazastreifen getroffen haben sollen. Unterdessen verhängen die USA und Großbritannien nach einem Angriff Sanktionen gegen Huthi-Miliz.

Ein israelischer Soldat in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen. (Foto: Gil Cohen Magen/XinHua/dpa)
Ein israelischer Soldat in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen. (Foto: Gil Cohen Magen/XinHua/dpa) (Gil Cohen Magen/XinHua/dpa)

Die USA und Großbritannien verhängen Sanktionen gegen vier hochrangige Mitglieder der Huthi-Miliz im Jemen. Die anhaltenden Terroranschläge der Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden drohten internationale Lieferketten und die Freiheit der Schifffahrt zu stören, teilte das US-Finanzministerium am Donnerstag in Washington mit. "Die Vereinigten Staaten verpflichten sich, den internationalen Handel zu schützen."

Einer der von den Sanktionen Betroffenen sei der sogenannte Verteidigungsminister der Huthi, ein anderer sei für die Ausführung der Angriffe auf Handelsschiffe verantwortlich, so die US-Regierung.

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Die schiitische Huthi-Miliz hat im Jemen weite Teile im Norden des Landes eingenommen und kontrolliert auch die Hauptstadt Sanaa. Die Rebellen werden vom mehrheitlich schiitischen Iran unterstützt.

Als Folge der neuen Sanktionen werden mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA gesperrt. US-Bürgern oder Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, sind Geschäfte mit den sanktionierten Firmen und Personen untersagt. Auch internationale Geschäfte werden durch die Sanktionen für Betroffene meist deutlich schwieriger. In Großbritannien sollen ebenfalls etwaige Vermögenswerte eingefroren werden, zudem werden ihnen dort Waffengeschäfte verboten und Einreiseverbote verhängt.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas greift die Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route über das Rote Meer, über die normalerweise etwa zehn Prozent des Welthandels laufen.

Die US-Regierung hatte vergangene Woche angekündigt, die Huthi wieder auf die Liste weltweit agierender Terroristen zu setzen. Außerdem haben die USA mit Unterstützung weiterer Verbündeter Stellungen der Miliz im Jemen angegriffen. Der britische Außenminister David Cameron warnte die Huthi am Donnerstag erneut vor weiteren Angriffen: "Wir sind entschlossen, die Freiheit der Schifffahrt zu schützen. Wir werden unseren Worten Taten folgen lassen."

Tote in UN-Einrichtung im Gazastreifen

Während die Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen nur langsam vorangehen, fallen den andauernden Kämpfe immer weitere Menschen zum Opfer. Bei einem Brand in einer Einrichtung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA kamen nach Angaben der Vereinten Nationen neun Menschen ums Leben. Das Trainingszentrum im Gazastreifen in der Stadt Chan Junis sei bei Kämpfen von zwei Panzergeschossen getroffen worden, teilte der Gaza-Direktor des Hilfswerks, Thomas White, am Mittwoch auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Demnach hatten in der Einrichtung rund 800 Vertriebene Schutz gesucht. Neben den Toten gebe es 75 Verletzte. Nun stünden Gebäude in Flammen, erklärte White.

Die US-Regierung äußerte sich in einer Mitteilung «sehr besorgt» über den Beschuss. «Wir kennen zwar noch nicht alle Einzelheiten des Geschehens und werden weiterhin nach weiteren Informationen über die heutigen Vorfälle suchen, aber der Verlust jedes unschuldigen Lebens ist eine Tragödie», sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Adrienne Watson.

White schrieb nicht, wer die Einrichtung seiner Einschätzung nach angegriffen hatte. Augenzeugen sagten der Deutschen Presse-Agentur, der Brand sei durch israelische Bombardierungen verursacht worden. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie schließe derzeit aus, dass der Vorfall auf einen israelischen Luft- oder Artillerieangriff zurückzuführen sei. Eine Untersuchung laufe. Die Armee prüft demnach auch, ob es sich um einen Beschuss der Hamas handeln könnte.

Angehörige und Unterstützer der israelischen Geiseln, die im Gazastreifen von der Hamas festgehalten werden, blockieren eine Straße vor der Residenz des israelischen Premierministers Netanjahu mit Zelten. (Bild: Ohad Zwigenberg/AP)
Angehörige und Unterstützer der israelischen Geiseln, die im Gazastreifen von der Hamas festgehalten werden, blockieren eine Straße vor der Residenz des israelischen Premierministers Netanjahu mit Zelten. (Bild: Ohad Zwigenberg/AP) (Ohad Zwigenberg/AP)

Verhandlungen: Weiterhin Kluft zwischen Israel und Hamas

Mehrere Medien berichteten zuletzt über Hoffnungen auf einen weiteren Deal zur Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge und eine längere Feuerpause. Ein israelischer Repräsentant sagte laut der Nachrichtenseite «ynet» jedoch, die Kluft zwischen den Verhandlungspositionen Israels und der islamistischen Hamas sei noch sehr groß. «Man darf niemandem Illusionen machen, es wird noch sehr lange dauern», sagte er. Die Hamas habe am Mittwoch ein Angebot Israels für einen neuen Geiseldeal abgelehnt, berichtete der israelische Sender Kan.

Während einer einwöchigen Waffenruhe Ende November hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen.

Israelische Frauen fordern Freilassung der Geiseln

Tausende Frauen forderten am Mittwoch bei Demonstrationen in Israel eine rasche Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln. Die Veranstalterinnen hatten einen landesweiten «Tag des Zorns» ausgerufen. Die Demonstrantinnen blockierten in Tel Aviv, Haifa, Jerusalem und anderen Städten Straßen und Kreuzungen. «Genug mit dem Blutvergießen, wir wollen einen Deal auf dem Tisch», stand auf einem Schild der Demonstrantinnen.

Video: Viertel von Gaza-Stadt in Trümmern