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US-Börsen in Wartestellung: Öl-Aktien profitieren von steigendem Rohölpreis

Anleger an der Wall Street beobachten am Dienstag die Stichwahl zum US-Senat in Georgia. Sie entscheidet über die Machtfülle des neuen US-Präsidenten.

Wahlen werden in den USA traditionell auf einen Dienstag gelegt. Das gilt auch für die Abstimmung über zwei Sitze des Bundestaats Georgia im Senat, der zweiten Kammer des US-Kongresses. Das Ergebnis wird auch an der Börse mit Spannung erwartet. Denn es entscheidet darüber, ob die demokratische Partei des designierten US-Präsidenten Joe Biden neben dem Repräsentantenhaus auch im Senat die Oberhand gewinnt.

„Wenn ein doppelter Sieg den Demokraten mehr Macht verleiht, wird die Wahrscheinlichkeit steigen, dass die Biden-Administration wachstumsfördernde Maßnahmen ergreift, seien es zusätzliche Mittel für Impfprogramme, fiskalische Unterstützung für Haushalte und staatliche Investitionen“, beschrieben die Strategen der niederländischen ING um Padhraic Garvey das Szenario. In diesem Fall sei mit einer Ausweitung der Staatsverschuldung zu rechnen, folgert Commerzbank-Analystin Esther Reichelt.

Können indes die Republikaner ihre Mehrheit im Senat verteidigen, würden sie zusätzliche Ausgaben sicher blockieren und dadurch die Notenbank Fed zwingen, zur Abfederung der Coronavirus-Folgen in die Bresche zu springen.

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Investoren warten daher erst einmal ab. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,6 Prozent höher auf 30.391 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte um rund ein Prozent auf 12.818 Punkte vor. Der breit gefasste S & P 500 legte 0,7 Prozent auf 3726 Punkte zu. Am Montag hatten alle drei Indizes schon zum Auftakt Rekorde markiert, dann aber mit klaren Verlusten geschlossen.

Allerdings hatten Dow und S & P 500 am vergangenen Donnerstag auf erneuten Höchstwerten geschlossen. Auf Jahressicht liegt der Dow etwa sieben Prozent im Plus, der S & P 500 sogar 16 Prozent, trotz der massiven Rückgänge im Frühjahr und der anhaltend hohen Infektionszahlen in der Corona-Pandemie. Technologiewerte an der Nasdaq legten im Coronajahr sogar fast 44 Prozent zu.

Kehrtwende der New York Stock Exchange

Für Überraschung sorgte am heutigen Dienstag zudem eine Nachricht der New York Stock Exchange (Nyse): Der US-Börsenbetreiber teilte mit, die drei großen chinesischen Telekom-Konzerne China Mobile, China Telecom und China Unicom doch nicht vom Handel ausschließen.

Damit vollzog der Börsenbetreiber eine sehr überraschende Kehrtwende. Denn noch in der vergangenen Woche hatte die Nyse angekündigt, die drei Firmen vor dem 11. Januar vom Handel auszuschließen und dies mit Verbindungen zum chinesischen Militär begründet. Dabei verwies die Nyse auf einen Erlass der US-Regierung vom November.

Präsident Donald Trump hatte darin Investitionen in rund 30 Unternehmen untersagt, die nach seiner Darstellung vom chinesischen Militär kontrolliert werden. Daraufhin hatten Index-Anbieter wie FTSE Russell sowie MSCI ein Dutzend chinesische Firmen aus ihren Benchmarks geworfen, aber nicht die genannten drei Mobilfunker, die jeweils große US-Fonds zu ihren Anteilseignern zählen.

Einzelwerte im Fokus:

Chinesische Telekomaktien: Mit Erleichterung reagieren Anleger auf den Verbleib großer chinesischer Telekomfirmen an der US-Börse. Die dort notierten Aktien von China Telekom und China Mobile stiegen um jeweils elf Prozent, Papiere von China Unicom konnten sogar um 16 Prozent zulegen.
Moderna: Die Zulassung des Coronavirus-Impfstoffs der Biotech-Firma in Israel hatten die Aktie vorbörslich um ein Prozent ins Plus gehievt. Diese Gewinne konnte der am der Nasaq notierte Wert nicht halten, im frühen New Yorker Handel rutschte die Aktie 0,5 Prozent ins Minus.

Qualcom: Der Chipkonzern hat mit Cristiano Amon einen Experten für den neuen Mobilfunkstandard 5G zum neuen Firmenchef ernannt. Der bisherige Spartenchef für das Chip-Geschäft, das unter anderem Prozessoren für die meisten Android-Handys herstellt, werde per Ende Juni Nachfolger von Steven Mollenkopf, teilte das US-Unternehmen aus San Diego mit. An der Börse wurde die Nachricht positiv aufgenommen. Die Aktie lete an der Nasdaq um über zweieinhalb Prozent zu.

General Motors: Der größte US-Autobauer hat seine Verkäufe im Heimatmarkt im vierten Quartal deutlich gesteigert. Insgesamt seien 771.323 Fahrzeuge und damit rund fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum abgesetzt worden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Detroit mit. Die Aktie reagierte mit Kursgewinnen von 1,8 Prozent auf das überraschend starke Quartalsergebnis.

US-Ölwerte: Die Aktien des Ölriesen Chevron eroberten mit einem Plus von 2,7 Prozent einen der vorderen Dow-Plätze, und für die Titel von Konkurrent Exxon Mobil ging es sogar um knapp fünf Prozent hoch. Ihnen half der deutliche Preisanstieg bei dem wichtigen Rohstoff, nachdem die Öl-Allianz Opec plus auf die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten in der Coronakrise mit der Ankündigung einer überraschend starken Kürzung der Ölproduktion im Februar und März reagiert hatte.

First Solar: Ein negativer Analystenkommentar lässt den Aktienkurs des Anbieters von Photovoltaik-Systemlösungen um neun Prozent einbrechen. Goldman Sachs hatte die Aktie von „Kaufen“ auf „Verkaufen“ herabgestuft und dies damit begründet, dass Umsätze und Gewinne kaum noch steigen dürften.