Yahoo Finanzen Dieses Unternehmen ist auf Luxus-"Glamping" spezialisiert – so sehen die Zelte für 325 die Nacht von innen aus
Outdoorsy ist eine der beliebtesten Wohnmobil-Vermietungsplattformen in den USA. Doch neun Jahre und fast drei Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 2,7 Milliarden Euro) Umsatz später ist das Unternehmen bereit zu expandieren.
Das Unternehmen will nun die erste Adresse für Luxus-Zeltcamping für 350 US-Dollar (bzw. 324 Euro) pro Nacht werden.
Outdoorsy setzt voll auf "Glamping" — ein Kofferwort aus "Glamour" und "Camping" — mit eigenen Markenimmobilien. Das Unternehmen hat im letzten Jahr bereits drei "Glamp Sites" eröffnet und plant, über 700 Millionen US-Dollar (circa 648,2 Millionen Euro) in das aufblühende Glamping-Geschäft zu investieren, so CEO Jeff Cavins gegenüber Business Insider (BI).
Ein sehr beliebter Wohnmobilvermieter stellt auf Luxus-Glamping um — seht euch die neuen 350-Dollar-Zelte im Texas Hill Country an
Four Seasons
Die Popularität des Glamping ist seit seiner Explosion während der Pandemie ungebrochen.
Im Jahr 2023 bezeichnete der Campingplatzgigant Kampgrounds of America (KOA) die Branche als „aggressives Wachstumssegment“, da vier von zehn Campern in diesem Jahr Interesse an Glamping bekundeten.
Luxus-Nischenanbieter wie Getaway House und Autocamp haben von diesem Boom profitiert, indem sie schnell in den USA expandierten.
Traditionelle Gastgewerbe-Riesen haben dasselbe getan: 2022 eröffnete Four Seasons sein erstes Luxus-Camping-Resort nur für Erwachsene.
Outdoorsy
Die Entscheidung von Outdoorsy, seinen Hut in das Geschäft mit nicht-beweglichen Unterkünften zu werfen, mag als Widerspruch zu einer Marke erscheinen, die für Wohnmobile steht.
Aber der CEO glaubt, dass dies eine vernünftige Entwicklung ist.
Die Leute gehen zu Outdoorsy, um Wohnmobile zu mieten. Und diese Wohnmobile brauchen ein Ziel und einen Platz, an dem sie nachts parken können (vorzugsweise nicht auf einem Walmart-Parkplatz).
Warum also nicht genau das für seine Gäste schaffen?
Outdoorsy
In den letzten 1 ½ Jahren hat das Unternehmen 35 Millionen US-Dollar (oder 32,4 Millionen Euro) in die Neugestaltung und Eröffnung von drei Luxus-Campingplätzen investiert.
Ende 2022 und Anfang 2023 erwarb und modernisierte Outdoorsy zwei bestehende Wohnmobilparks — einen in der Nähe des Yosemite-Nationalparks und einen weiteren in Bayfield, Colorado. Das Unternehmen stattete sie mit Annehmlichkeiten wie Glamping-Unterkünften aus, die an die Wohnmobilparks von Camp Margaritaville erinnern.
Beide Campingplätze, die nun mit einer Mischung aus Wohnmobilanschlüssen, Hütten und Luxuszelten ausgestattet sind, werden ab Mai 2023 Gäste empfangen. Bislang zahlt sich die Investition aus: In diesem Jahr rechnet Cavins damit, dass beide Plätze von Frühjahr bis Herbst ausgebucht sein werden.
Outdoorsy
Nach diesem Erfolg eröffnete Outdoorsy sein drittes Haus im texanischen Hill Country, das inmitten von Weingütern etwa 1 ½ Stunden von Austin entfernt liegt.
Die neue Anlage ist der erste Vorstoß von Outdoorsy in den Markt für Ultra-Luxus-Glamping
Der CEO sagte, das Unternehmen habe den 32 Hektar großen Rückzugsort im Hill Country „von Grund auf“ neu gebaut und mit 22 hochwertigen, ganzjährig nutzbaren Zelten ausgestattet.
Ironischerweise sind Wohnmobile (oder andere Fahrzeuge als Golfwagen) nicht willkommen: „Sie wollen nicht, dass die Scheinwerfer in Ihr Glamping-Zelt leuchten“, sagte Cavins.
Outdoorsy
Eine Nacht in einem der hochwertigen Zelte kostet ab 350 US-Dollar (324 Euro). Während der Sonnenfinsternis am achten April steigen die Übernachtungspreise auf 600 US-Dollar (etwa 555 Euro).
Zum Vergleich: Die günstigsten Unterkünfte an den ersten Outdoorsy-Standorten in Yosemite und Bayfield, ohne die Bring-your-own-RV-Optionen, beginnen bei 42 US-Dollar bzw. 110 US-Dollar (zwischen 39 und 101 Euro) pro Nacht. (Die 42 US-Dollar (39 Euro) sind für ein traditionelles Zelt auf dem Boden.)
Outdoorsy
Für Camper, die sich nach Komfort sehnen, könnten diese Zelte ihren Preis wert sein: Sie verfügen alle über umlaufende Decks, Minibars und Regenduschen.
Kein Schlafen mehr auf schmutzigen Böden: Die klimatisierten Zelte haben genug Betten für zwei bis vier Personen.
Statt „nach draußen“ zu gehen, können die Gäste die eigenen Badezimmer benutzen. Und anstatt Hotdogs über einem mickrigen Feuer zu braten, können sie in der Küchenzeile und am Grill Mahlzeiten zubereiten. (Das Café und die Bar des Luxus-Campingplatzes bieten auch Speisen an.)
Outdoorsy
Das naturverbundene Hill Country könnte durch seine Nähe zu Austin der perfekte Rückzugsort für die Tech-Community sein.
Welcher Tech-Bro wäre nicht begeistert von der Idee eines Luxusurlaubs, Yoga bei Sonnenaufgang und Weinproben am Nachmittag?
„Das ist eine Art Tesla-Publikum“, sagte Cavins gegenüber BI.
Outdoorsy
Etwa 80 Prozent des Outdoorsy-Teams sind nach wie vor für die Wohnmobilvermietung und die Versicherungssparte Roamly tätig.
Aber mit Hill Country als Prototyp ist der CEO des Unternehmens bereit, sein Luxus-Campinggeschäft mit Volldampf voranzutreiben.
Outdoorsy plant, im Jahr 2025 drei weitere Campingplätze an Orten wie Zion und Yellowstone zu eröffnen. Ziel ist es, in den nächsten drei Jahren 15 bis 20 Campingplätze in seinem Portfolio zu haben.
Outdoorsy
Der Wettbewerb könnte hart sein: Es ist eine von mehreren Marken an der Kreuzung von Glamping und Wohnmobilen.
Autocamp wurde 2013 gegründet und verwendet Airstream-Anhänger und kleine Häuser als „Hotelzimmer“.
Die beliebte Marke hat sieben Standorte in den USA, darunter einen in Yosemite und einen weiteren, der nächstes Jahr in Hill Country, Texas, eröffnet wird. (Kommt Ihnen das bekannt vor?)
Die Sommerpreise für das Autocamp Yosemite liegen bei etwa 270 US-Dollar (etwa 250 Euro) pro Nacht. Das sind etwa 20 US-Dollar (oder 18,50 Euro) mehr als das eine Stunde entfernte Outdoorsy-Gelände.
Outdoorsy
Doch Cavins ist bereit, mit Hilfe von Investoren viel Geld auszugeben, um Reisende für sich zu gewinnen.
Er erklärte gegenüber BI, dass Outdoorsy plant, innerhalb von fünf Jahren mehr als 700 Millionen US-Dollar (bzw. 648,2 Millionen Euro) für den Bau von mehr als 50 Standorten auszugeben. „Ertragsstarke Immobilien an strategisch günstigen Standorten gelten als sicherer Hafen für Investoren.“
Die Arbeit, die mit der Eröffnung einer dieser Immobilien verbunden ist, ist laut Cavins „nicht einfach“. Outdoorsy musste die gesamte Infrastruktur in Hill Country errichten, einschließlich der Straßen sowie der Klär- und Wassertanks.
Aber wenn diese Objekte erst einmal in Betrieb sind, „kommen die Gäste immer wieder zurück … und das zu einem sehr hohen Preis“.
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