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Trotz Corona: Optimismus auf dem Arbeitsmarkt hält an

Das Ifo-Beschäftigungsbarometer steigt weiter – wenn auch weniger stark als zuletzt. Die Industrie baut immer noch Jobs ab.

Volkswagen fährt in einigen Werken bereits wieder Sonderschichten. Foto: dpa
Volkswagen fährt in einigen Werken bereits wieder Sonderschichten. Foto: dpa

Volkswagen fährt wieder Sonderschichten und stellt Leiharbeiter ein. Die Deutsche Bahn hat allein im ersten Halbjahr 19.000 Bewerbern eine Stelle zugesagt. Bei den größeren Bauunternehmen im Land arbeiteten Ende Juni rund 20.000 Beschäftigte mehr als vor Jahresfrist.

Hat das deutsche Jobwunder nur eine Corona-Pause eingelegt, um jetzt wieder durchzustarten? Wohl nicht. Die Autobauer versuchen mit aller Macht, die Produktionsausfälle aufzuholen, die ihnen der Lockdown im Frühjahr bescherte. Die Einstellungsoffensive der Bahn war schon lange geplant. Und das Baugewerbe ist nicht so tief ins Corona-Tal gefallen wie andere Branchen.

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Gesamtwirtschaftlich stellt sich die Lage anders da. Im September zählte die Bundesagentur für Arbeit (BA) gut 600.000 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. In der Gastronomie, in der Veranstaltungsbranche oder im Tourismus stehen Tausende Jobs auf dem Spiel. Sollte das Infektionsgeschehen ein erneutes Herunterfahren der Wirtschaft erzwingen, würden auch andere Branchen leiden.

Bei den Arbeitsagenturen waren im September knapp 591.000 offene Stellen gemeldet. Das sind zwar wieder etwa 7000 mehr als im Mai, aber rund ein Viertel weniger als im Durchschnitt des vergangenen Jahres.

Und doch gibt es weiter vorsichtigen Optimismus, dass es auf dem Arbeitsmarkt langsam wieder aufwärtsgeht. So ist das Beschäftigungsbarometer, welches das Ifo-Institut monatlich exklusiv für das Handelsblatt berechnet, im Oktober auf 96,5 Punkte gestiegen – nach 96,3 Zählern im September.

„Das deutet auf eine steigende Zahl von Beschäftigten im vierten Quartal hin, es bleiben aber Risiken wegen der Coronakrise“, sagt Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Der Indikator, der auf den Beschäftigungsabsichten von rund 9000 Unternehmen basiert, ist seit Mai wieder kontinuierlich gestiegen, wenn auch mit nachlassender Dynamik.

Dienstleister, Handel und Bauwirtschaft stellen ein

In der Industrie, die seit Herbst 2018 in der Rezession steckt, ist das Ifo-Barometer zwar zum fünften Mal in Folge gestiegen. Dennoch ist die Zahl der Unternehmen, die Personal abbauen wollen, höher als die Zahl der Firmen, die Neueinstellungen planen. Ende Juli lag die Zahl der Industriebeschäftigten um 164.000 oder 2,9 Prozent unter dem Wert des gleichen Vorjahresmonats – laut Statistischem Bundesamt der höchste prozentuale Rückgang auf Jahressicht seit Mai 2010.

Dagegen wollen die Dienstleister Personal aufbauen, auch wenn das Barometer hier wieder leicht gefallen ist. Der Handel, der laut Wohlrabe weiter von einer guten Konsumstimmung profitiert, plant ebenso Neueinstellungen wie das Bauhauptgewerbe.

Gestützt wird der Optimismus auch vom Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das auf einer Umfrage unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Wie das Ifo-Barometer ist auch der IAB-Indikator im Oktober leicht um 0,1 Punkte auf 100,2 Zähler gestiegen.

„Die kurzfristig stark erhöhte Arbeitslosigkeit könnte langsam wieder abgebaut werden“, sagt IAB-Experte Enzo Weber. Zu beachten sei allerdings, dass der Befragungszeitraum vor den starken Infektionszunahmen der vergangenen zwei Wochen endete.