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Studie: Wird Facebook bald von den Toten übernommen?

Facebook ist tot. Und das nicht nur, weil aufgrund der sich häufenden Daten-Skandale immer mehr Nutzer das soziale Netzwerk verlassen, sondern weil ihm seine Nutzer wegsterben. Forscher der Universität von Oxford haben berechnet: In 50 Jahren ist die Zahl der Nutzerprofile von bereits Verstorbenen größer als die der Lebenden.

Eine Studie sagt voraus, dass Facebook schon bald mehr tote Nutzer zählt als lebende. (Bild: Getty Images)
Eine Studie sagt voraus, dass Facebook schon bald mehr tote Nutzer zählt als lebende. (Bild: Getty Images)

Für ihre Studie haben Carl Öhman und David Watson vom Oxford Internet Institute die Daten der 1,5 Milliarden aktiven Facebook-Nutzer weltweit ausgewertet. In Anbetracht der (öffentlich zugängigen) Altersangaben der Nutzer, der durchschnittlichen Lebenserwartung und der momentanen Wachstumsrate von Facebook haben die Forscher zwei mögliche Zukunftsszenarien errechnet und im Journal “Big Data and Society” veröffentlicht:

Szenario 1: Nicht ein einziger neuer Nutzer kommt hinzu, das heißt, es würden sukzessive immer mehr User wegsterben, bis Facebook mehr tote Nutzer zählt als lebende.

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Szenario 2: Behält Facebook seine derzeitige Wachstumsrate von 13 Prozent, wäre der Markt irgendwann gesättigt: jeder, der ein Facebook-Profil möchte, hat dann also irgendwann eins. Auch dann greift Szenario 1, allerdings erst etwas später.

Was passiert mit unseren Daten?

Ob es Facebook in 50 Jahren noch geben wird, lässt sich natürlich nicht sagen. Aber eines führt uns die Studie eindrücklich vor Augen: Wir sollten uns darüber Gedanken machen, was nach unserem Ableben mit unseren Daten geschehen soll. Das gilt zum einen für das Verbleiben unserer sozialen Accounts – die Profile verstorbener Facebook-Nutzer können auf Anfrage von Angehörigen in eine „In Memoriam“-Seite umgewandelt werden. Immer mehr digitale Plattformen wie Xing bitten den Nutzer deshalb schon bei der Anmeldung Vorkehrungen für den Fall des Ablebens zu treffen: Sollen die Daten an Angehörige weitervererbt oder das Profil gelöscht werden?

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Zum anderen stellt sich aber die Frage, was mit den nicht-öffentlichen Daten geschehen soll, die Facebook & Co. Im Lauf unseres Lebens von uns gesammelt (und gegebenenfalls an Cambridge Analytica weiterverkauft) haben.

Sollen diese Daten wirklich in der Hand eines Privatunternehmens bleiben? Oder sollten wir sie archivieren? Es bestünde ja auch die Möglichkeit, sie der Forschung zur Verfügung zu stellen, ähnlich wie beim Zensus, Zeitungsartikeln oder bei all denjenigen Daten, auf die das Statistische Bundesamt Zugriff hat.

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Schließlich könnten diese Profile ja auch als zeithistorische Dokumente betrachtet werden, aus denen zukünftige Generationen profunde Erkenntnisse über unsere Lebensgewohnheiten gewinnen könnten. Wofür machen wir denn all die vielen Fotos von Avocado-Toast und Thigh-Gaps, wenn nicht, um es in die Geschichtsbücher zu schaffen?

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