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Skandal um 83 Tonnen Falschgold in China

Der chinesische Goldhändler Kingold hat Kredite in Milliardenhöhe eingesammelt und als Sicherheit Goldbarren hinterlegt. Die allerdings bestanden aus Kupfer.

Ein Goldhändler aus der Gegend um Wuhan steht chinesischen Medienberichten zufolge im Zentrum eines gewaltigen Betrugs mit Falschgold.

Das Unternehmen Kingold Jewelry soll nach Recherchen der Wirtschaftszeitung „Caixin“ über fünf Jahre umgerechnet mehr als 2,8 Milliarden Dollar an Krediten bei lokalen Banken und Versicherungen eingesammelt haben. Kingold hatte Goldbarren als Sicherheiten für die Kredite hinterlegt.

Doch nun stellte sich dem „Caixin“-Bericht zufolge heraus: Die Barren bestanden überwiegend aus Kupfer und waren lediglich mit Gold überzogen. Mindestens 83 Tonnen falsches Gold hatte Kingold bei einem Dutzend chinesischer Finanzinstitute hinterlegt.

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Sie bleiben nun auf Krediten in Höhe von 16 Milliarden Yuan, umgerechnet rund zwei Milliarden Euro sitzen, denen lediglich Falschgold mit hohem Kupferanteil als Sicherheiten gegenüberstehen.

Die Aktien von Kingold Jewelry sind auch an der New Yorker Börse gelistet. Sie brachen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge nach der Veröffentlichung des „Caixin“-Berichts um bis zu 40 Prozent ein.

83 Tonnen Gold, sofern sie echt sind, haben aktuell einen Wert von rund 4,5 Milliarden Dollar. Die Menge ist auch für China, einen der wichtigsten Absatzmärkte für Gold, riesig: Sie entspricht etwa vier Prozent der staatlichen Goldreserve.

Aufgeflogen war der Schwindel demnach, weil einer der Kreditgeber die als Sicherheiten hinterlegten Barren verkaufen wollte, nachdem Kingold einen Kredit nicht bedient hatte.

Fälschung wäre leicht zu erkennen gewesen

Dass der Betrug nicht schon viel früher aufgeflogen ist, spricht dafür, dass sich fünf Jahre lang niemand mit Fachkenntnis die Barren genauer angesehen hat. Für Experten wäre die Fälschung leicht zu erkennen gewesen. Gold hat etwa eine viel größere Dichte als Kupfer. Bei Gold beträgt die Dichte rund 19 Gramm pro Kubikzentimeter, bei Kupfer sind es lediglich neun Gramm pro Kubikzentimeter.

Ein Würfel mit einem Zentimeter Kantenlänge, der zu hundert Prozent aus Gold besteht, wiegt daher mehr als doppelt so viel wie ein Würfel aus Kupfer mit den gleichen Abmessungen. Ob sich die chinesischen Finanzinstitute von auffällig großen Goldbarren blenden ließen oder ausgefeilte Fälschungsmethoden zum Einsatz kamen, geht aus dem Bericht der Wirtschaftszeitung nicht hervor.

Dass so lange niemand genau hingesehen hat, könnte auch mit Jia Zhihong zu tun haben, dem Chef von Kingold, wie „Caixin“ mutmaßt. Die Wirtschaftszeitung beschreibt den 59-Jährigen als „einschüchternden Ex-Militär“, der früher Goldminen im Besitz der chinesischen Armee gemanagt habe.

Anonyme Hinweisgeber berichteten „Caixin“, dass es schon länger Gerüchte gab, dass Jia viel weniger Gold besitzt, als er vorgab. Jia bestritt gegenüber „Caixin“, dass es sich bei den von Kingold hinterlegten Barren um Falschgold handelt.

Eine Sonderkommission, eingesetzt von der Regierung der Provinz Hubei, soll den Betrug nun aufklären. Nach dem Coronavirus kämpft Wuhan nun gegen Goldfälscher.