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Siemens Gamesa schafft es knapp wieder in die Gewinnzone

Seit Monaten predigt Siemens-Gamesa-Chef Markus Tacke, dass der Konzern die schwierige Integrationsphase bald überstanden hat. Der Manager verweist auf die vollen Auftragsbücher des weltweit zweitgrößten Windkraftkonzerns. Doch die Anleger wollten ihm heute nicht recht glauben: Bis zu vier Prozent verlor die Aktie am Freitag nach Bekanntgabe der Zahlen und führte die Verliererliste im spanischen Aktienindex Ibex 35 an.

Bereits im vergangenen Herbst war der Aktienkurs des deutsch-spanischen Gemeinschaftskonzerns eingebrochen, nachdem der die Märkte mit zwei Gewinnwarnungen geschockt hatte. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres, das bei Siemens Gamesa im Oktober beginnt, sackte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vergleich zum Vorjahr um 82 Prozent in den Keller und landete bei 54 Millionen Euro. Selbst bereinigt um die Kosten des Zusammenschlusses und für Restrukturierung und Konsolidierung hätte das Minus immer noch 40 Prozent betragen.

Auch der Umsatz gab um 29 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro nach. Dagegen erzielte der Konzern immerhin einen Nettogewinn von 35 Millionen Euro, nachdem im Vorquartal noch ein Verlust in gleicher Höhe angefallen war.

„Der Windmarkt konsolidiert sich schon länger, Siemens Gamesa ist nur ein Beispiel von vielen Anbietern, die unter dem verschärften Wettbewerb und den sinken Preisen leiden“, sagt Dirk Briese, Geschäftsführer des Marktforschers Windresearch. Das Ebit des Weltmarktführers Vestas ist im abgelaufenen Quartal ebenfalls ein um 40 Prozent gesunken.

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Grund für den erhöhten Druck ist der Wandel des Marktes: Gab es früher staatlich garantierte Einspeisepreise für Windenergie, werden Aufträge inzwischen per Auktion vergeben, bei der der billigste Anbieter zum Zug kommt. Das ist zwar gut für den Markt und auch für die Verbraucher, bereitet der Branche aber große Probleme. Die Hersteller versuchen deshalb, von Größenvorteilen zu profitieren und schließen sich zusammen. 2016 hatte sich bereits die deutsche Nordex mit dem spanischen Windanlagenbauer Acciona zusammengetan.

Siemens-Gamesa-Chef Tacke betonte aber, die aktuellen Zahlen lägen im Rahmen der Ziele, die er für das laufende Jahr gesetzt habe. „Die Lage wird sich im zweiten Halbjahr umkehren“, versprach er. Der Konzern werde dann einige bereits gebuchte Aufträge ausführen und von Synergien aus dem Zusammenschluss profitieren.

Positiv waren wie schon im vergangenen Quartal die Auftragseingänge: Sie stiegen um drei Milliarden Euro und liegen nun insgesamt auf dem Vorjahresniveau, das laut Tacke einen Rekord darstellte. Vor allem der Onshore-Bereich, also Windanlagen auf dem Land, war erfolgreich, hier stieg der Ordereingang um 54 Prozent.

Angel Pérez, Analyst bei der spanischen Investmentbank Renta 4, hält die Ergebnisse auch insgesamt für positiv. „Ein Umsatz- oder Gewinnanstieg war aufgrund des schwierigen Marktes nicht zu erwarten“, erklärt er. Siemens Gamesa habe den durchschnittlichen Preis für erhaltene Aufträge aber erneut steigern können. „Es scheint als sei die Abwärtsspirale beendet, vor allem bei den Preisen“, so Pérez.