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Siemens Gamesa rutscht in die roten Zahlen

Die Windkraft-Tochter von Siemens hat mit Problemen beim Windanlagenbau in Norwegen zu kämpfen. Das beeinflusst auch die geplante Umsatzrendite.

Kaum hat das neue Jahr begonnen, rutscht der Windkonzern Siemens Gamesa in die roten Zahlen. Für das deutsch-spanische Gespann ging im Januar bereits das erste Quartal zu Ende – und das mit einem ordentlichen Dämpfer.

Gleich 174 Millionen Euro Minus machte der Turbinenhersteller in den vergangenen drei Monaten. Als Begründung nannte Siemens Gamesa Verzögerungen bei fünf großen Windpark-Projekten, vor allem in Norwegen. Infolge des frühen Wintereinbruchs seien so Belastungen von rund 150 Millionen Euro entstanden.

Diesen Betrag herausgerechnet, bleibt aber unter dem Strich ebenfalls ein Minus von knapp 24 Millionen Euro stehen. In den ersten drei Monaten 2018/19 hatte Siemens Gamesa noch einen Nettogewinn von 18 Millionen Euro erwirtschaftet.

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Der Marktführer für Windanlagen auf See hatte das Jahr 2019 noch mit einem Plus von rund 140 Millionen Euro abgeschlossen, landete aber mit 7,1 Prozent Rendite (Ebit-Marge) am unteren Ende der eigenen Erwartungen. Für 2020 dämpfte Siemens Gamesa-CEO Markus Tacke die Erwartungen der Anleger deswegen schon im November.

Bei gleich bleibenden Umsätzen hätte das Unternehmen im schlimmsten Fall mit einer Ebit-Marge von 5,5 Prozent gerechnet. Aber selbst diese Prognose kassierte der Konzern am Donnerstag. Mit den neuen Hindernissen lasse sich auch diese für 2019/20 geplante Umsatzrendite von 5,5 bis 7,0 Prozent vor Zinsen und Steuern nicht erreichen, räumte Siemens Gamesa ein. Stattdessen plant Vorstandschef Tacke jetzt mit 4,5 bis 6,0 Prozent.

An der Börse kommt der zweite Dämpfer innerhalb von drei Monaten naturgemäß schlecht an. In Madrid brach die Gamesa-Aktie um mehr als zehn Prozent ein. 2020 sei ein „Übergangsjahr“, hatte Tacke schon im November gewarnt. „Der Windmarkt ist ein herausfordernder Markt, auf dem in den nächsten Jahren nur die stärksten und innovativsten Unternehmen überleben werden“, sagte der Siemens-Manager da.

Der Wettkampf auf dem globalen Windmarkt nimmt seit drei Jahren kontinuierlich zu. Wo es früher feste staatliche Vergütungen gab, bekommt in vielen Ländern mittlerweile nur noch derjenige mit dem günstigsten Preis den Zuschlag. In der Folge herrscht ein harter Wettbewerb. Bei den Turbinenbauern brechen die Aufträge auf dem wichtigen europäischen, insbesondere auf dem deutschen Markt weg.

Schwierige Weltmarktsituation

Heimische Weltmarktführer wie Siemens Gamesa, Nordex und Enercon mussten bereits Tausende Stellen streichen und verbuchen sinkende Renditen. Im April 2019 musste mit Senvion schließlich einer der ältesten deutschen Windkonzerne Insolvenz anmelden.

Die Weltmarktführer Vestas und Siemens Gamesa haben sich zwar bislang besser geschlagen als kleinere Konkurrenz-Unternehmen, kündigten aber im vergangenen Jahr ebenfalls massive Stellenstreichungen an. Allein bei Siemens Gamesa fallen insgesamt 1200 Jobs weg.

Absichern kann sich das deutsch-spanische Gespann nur durch sein volles Auftragsbuch: Von Oktober bis Dezember gingen allein Aufträge über 4,6 Milliarden Euro ein, 82 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ende 2019 saß Siemens Gamesa auf Aufträgen im Wert von 28,1 Milliarden Euro.

Siemens Gamesa soll in diesem Jahr Teil von Siemens Energy werden, der Energietechnik-Sparte, die der Münchner Konzern im September an die Börse bringen will. Siemens hält 59 Prozent an Gamesa, acht Prozent der Anteile liegen bei der spanischen Iberdrola, mit der es immer wieder Spannungen gegeben hatte.