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Bei Siemens Energy läuft’s langsam wieder: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Wilfried Eckl-Dorna über ausgleichende Profitabilität. — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie sonntags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox.

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Insgesamt optimistischer

Tausende defekte Turbinen, Milliardenkosten für Reparaturen: Monatelang sorgten Verluste und Probleme bei der Windkraftsparte Gamesa für angespannte Stimmung bei Siemens Energy.

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Doch die Gamesa-bedingte Krise entspannt sich langsam, auch dank besserer Geschäfte in den anderen Siemens-Energy-Bereichen: Diese Botschaft verkündete Vorstandschef Christian Bruch heute bei der Vorlage der Quartalszahlen.

Weil das Geschäft mit Stromnetzen sehr gut läuft, hat der Münchner Industriekonzern seine Jahresprognose in Teilen angehoben. So erwartet Siemens Energy für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr ein stärkeres Umsatzwachstum als bisher und einen deutlich positiven Cashflow.

Bei Gamesa werde es Kapazitätsanpassungen geben, führte Bruch wolkig aus, dabei sei auch ein Stellenabbau möglich. Details wollte er noch nicht nennen, dafür sei es noch zu früh.

Gamesa werde sich künftig auf die EU-Märkte und die USA konzentrieren — und am Onshore-Geschäft wolle er festhalten, wenn Gamesa seine mittelfristigen Renditeziele erreiche, so Bruch.

Sein bisheriger Aufräumer in der Windturbinen-Sparte geht nach gut zwei Jahren von Bord: Gamesa-Chef Jochen Eickholt, 62, übergibt seinen Posten im August an Vinod Philip, derzeit im Siemens-Energy-Vorstand für IT, Einkauf und Innovation zuständig. Mit der Berufung des 50-jährigen Philip an die Gamesa-Spitze wolle man frühzeitig einen Generationswechsel schaffen, sagte Bruch vor Journalisten. Eickholt war bei diesem Termin leider nicht anwesend.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Alexander Kell und Stephan Kahl: Kauf-Nachrichten, von wegen Totalverlust, Firmen-Umbauten, freier Fall, und von New York nach Miami.

Kauf-Nachrichten

Geht es nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung beim Aktienkurs meist kräftig nach unten, war bei Alstom heute das Gegenteil der Fall. Die Titel des französischen Bahntechnik-Konzerns legten nach einem 7%-Anfangsverlust um bis zu 11% zu, nachdem das Management zum Schuldenabbau eine Bezugsrechteemission im Volumen von 1 Milliarde Euro angekündigt hat. Die Möglichkeit eines Kapitalschritts hatte der Konzern, der mit Projektverzögerungen in Großbritannien und seiner Übernahme von Bombardier kämpft, allerdings bereits im letzten Jahr signalisiert. Für die Gebrauchtwagenplattform Auto1 ging es an der Börse heute um zeitweise 25% aufwärts. Die Berliner meldeten Rekord-Profitabilität und die Rückkehr zu deutlichem Absatzwachstum (auch dank Merchant Financing). Der Gewinnausblick wurde angehoben. Gleiches tat auch Borussia Dortmund, nachdem der Verein gestern das Finale der UEFA-Champions League erreicht hat. Die BVB-Aktie kletterte 7%.

Von wegen Totalverlust

Die Kunden der Pleite-Kryptobörse FTX können vollständig entschädigt werden. Dank der Erholung der Preise auf dem Markt für digitale Währungen sind die Vermögenswerte so stark gestiegen, dass nun Milliarden Dollar mehr zur Verfügung stehen, als die Kunden beim Zusammenbruch der Handelsplattform im November 2022 insgesamt verloren haben. Das zusätzliche Geld wird für die Zahlung von Zinsen an die mehr als 2 Millionen Kunden verwendet. Meist erhalten Gläubiger bei Konkursen in den USA für ihre Forderungen nur wenige Cent pro Dollar. “Dies ist ein unglaubliches Ergebnis”, sagte CEO John Ray, der die FTX-Leitung übernahm, als die Börse insolvent ging. Einige Gläubiger könnten — je nach Art der Forderung, die sie in dem Fall haben — bis zu 142% der ihnen geschuldeten Summe zurückerhalten. Die überwiegende Mehrheit dürfte indessen 118% dessen erhalten, was sie auf der FTX-Plattform an dem Tag hielten, an dem das Unternehmen Konkurs nach Chapter 11 angemeldet hatte. Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma indessen prüft, ob Investmentfonds erlaubt sein sollte, in Kredite, Katastrophenanleihen und Kryptowährungen zu investieren.

Firmen-Umbauten

Bei OQ Chemicals in Monheim am Rhein, einem Hersteller von Grundstoffen für Beschichtungen, Weichmacher und Farben, werden im Laufe des Jahres Kredite im Volumen von umgerechnet fast einer Milliarde Dollar fällig. Da die in omanischem Staatsbesitz befindliche Muttergesellschaft OQ SAOC eine Kapitalspritze ausgeschlossen hat und eine Lösung zur Refinanzierung der Schulden gefunden werden muss, soll es Kreisen zufolge nun Hans-Joachim Ziems als Restrukturierungschef richten. Dieser war zuvor in gleicher Funktion beim Automobilzulieferer Leoni tätig. Umgebaut wird auch bei Fresenius, wo die Sparte Vamed durch Verkauf oder Liquidation von Unternehmensteilen geschlossen und andere Teile in bestehende Geschäftsbereiche integriert werden sollen. Das Projektgeschäft von Vamed, das sich mit der Entwicklung, Planung und Errichtung von Krankenhäusern befasst, soll entweder verkauft oder abgewickelt werden. Das Krankenhausmanagement-Geschäft wird voraussichtlich in die Fresenius-Sparte Helios integriert. Fresenius-Chef Michael Sen reagiert damit auf Investorenklagen über die Komplexität des Konzerns.

Freier Fall

Sie fallen und fallen und fallen. Bei den Preisen für Gewerbeimmobilien in Deutschland ist nach wie vor der Boden offenbar nicht erreicht. Auf mittlerweile 17% beläuft sich der Preisrückgang gegenüber dem Hoch vor rund zwei Jahren, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) am heutigen Mittwoch berichtete. Die Gründe liegen auf der Hand. Auf der einen Seite drücken die hohen Zinsen auf die Bewertungen, zum anderen setzt der Trend zum Homeoffice dem Teilsegment Büro kräftig zu. Doch ab dem kommenden Jahr kann laut VDP mit einer Erholung gerechnet werden. Auch aus den USA, wo die Preise in einigen Bereichen noch stärker unter Druck geraten waren als in Europa, gibt es verhalten optimistische Stimmen. So erklärte der Investor Blackstone jetzt, dass der Markt für Gewerbeimmobilien dabei sei, einen Boden zu finden. Anzeichen dafür seien das Hoch im Zinszyklus und die Verlangsamung des Angebots an Neubauten, hieß es von der Fondsgesellschaft, deren Immobilien-Anlagevolumen sich auf rund 600 Milliarden Dollar beläuft.

Von New York nach Miami

Mit mehr als 3 Billionen Dollar verfügen die New Yorker über ein größeres Vermögen als die Bewohner jeder anderen Metropole der Welt. Das verdankt die Stadt ihren fast 350.000 Millionären, die sich innerhalb von 10 Jahren um fast die Hälfte vermehrt haben. Beim Millionärswachstum liegt Big Apple innerhalb der USA allerdings hinter der Bay Area in Kalifornien und global gesehen hinter Peking und Singapur. Allerdings lockt Florida und macht als eine Art Wall Street unter Palmen dem Original Konkurrenz. Dort haben erfolgreiche Unternehmer und Manager jüngst die Partnerschaft für Miami gegründet, die alteingesessene und neue Geschäftsleute — wie den Milliardär Ken Griffin — in der Florida-Metropole zusammenbringt, aber auch das Gesundheitswesen und den Sport umfasst. Damit soll die Zukunft einer Stadt gestaltet werden, die sich durch den Zustrom von außerordentlichem Reichtum dramatisch verändert. Der Reichtum an der Wall Street könnte im laufenden Jahr übrigens vor allem im Aktien- und Anleihe-Underwriting kräftig wachsen. Dort dürften die Boni um 20% bzw. 25% zulegen.

Was sonst noch passiert ist

  • Kaputte Märkte

  • Riksbank-Wende

  • Trump-Erfolg

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