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ROUNDUP: Rheinmetall blickt nach Corona-Delle zuversichtlich nach vorne

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall <DE0007030009> will nach den Corona-Belastungen im vergangenen Jahr 2021 wieder wachsen. Umsatz und Rendite sollen klar zulegen, wie der MDax <DE0008467416>-Konzern am Donnerstag in Düsseldorf bei der Vorlage ausführlicher Jahreszahlen mitteilte. Unternehmenschef Armin Papperger erhofft sich auch von der kürzlich eingeführten neuen Organisationsstruktur für die kommenden Jahre Wachstumsimpulset. Für die Aktie ging es bergauf.

Papperger betonte auf der Bilanz-Pressekonferenz, dass das operative Ergebnis 2020 trotz der Einbußen das drittbeste in der jüngeren Unternehmensgeschichte gewesen sei. Zudem habe auch die Liquidität des Konzerns nicht gelitten und der Auftragsbestand sei auf ein Rekordniveau von über 13 Milliarden Euro geklettert.

Bei den Erlösen erwartet Rheinmetall 2021 eine Steigerung um 7 bis 9 Prozent, nachdem der Konzernumsatz 2020 wegen der Pandemie-Folgen um 6 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro gefallen war. Vom Umsatz sollen 8 bis 9 Prozent als operativer Gewinn hängen bleiben. Im Vorjahr war die Marge wegen des von der Krise massiv betroffenen Automotive-Geschäfts um 0,8 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent gesunken. Unter dem Strich brach das Ergebnis nach Steuern vor allem aufgrund hoher Abschreibungen in der Autozulieferung auf 1 Million Euro ein. Im Jahr zuvor hatte Rheinmetall noch ein Plus von 354 Millionen Euro erzielt.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an, die Rheinmetall-Aktie legte um die Mittagszeit rund 3,3 Prozent zu. Im laufenden Jahr steht damit nun ein kleines Plus von mehr als ein Prozent für die Titel zu Buche.

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Trotz einer Erholung im zweiten Halbjahr hatte Rheinmetall in der Autozulieferung aufs Jahr gesehen erhebliche Probleme, die auch das brummende Rüstungsgeschäft nicht auffangen konnte. Während das operative Ergebnis einbrach und auch der Umsatz in der Automotive-Sparte absackte, konnten die Düsseldorfer sich auf ihr Militärgeschäft verlassen und verzeichneten hier kräftige Zuwächse.

Für Papperger bleibt der Verteidigungsmarkt ein zentraler Wachstumstreiber. Das Geschäft mit Schützen- und Kampfpanzern, Radfahrzeugen, Lkw und Munition erwies sich auch im Corona-Jahr als Stabilitätsanker. Weitere mögliche Deals seien in der Pipeline oder stünden kurz vor dem Verkündung, sagte Papperger.

Wie bereits bekannt, will Rheinmetall im Zuge einer strategischen Neuausrichtung weg vom Verbrennungsmotor und sein Geschäft mit Rüstungs- und Sicherheitstechnik ausbauen. Der Konzern baut seine bisher zweigliedrige Struktur um und teilt sich in fünf Divisionen unter direkter Führung durch den Konzernvorstand auf. Die bisherige organisatorische Trennung der Autozuliefer- und der Rüstungssparte entfällt damit, der technologische Austausch zwischen den einzelnen Divisionen soll forciert werden. Laut Papperger sind die Kosten für den Umbau der Organisationsstruktur minimal, auch sei in diesem Zusammenhang kein großer Stellenabbau vorgesehen.

Künftig will sich Rheinmetall auf Geschäftsfelder mit einem nachhaltigen und wertsteigernden Wachstums- und Ergebnispotenzial konzentrieren. Aus Sicht von Papperger werden dabei Sicherheitstechnologie und Elektromobilität "von zentraler Bedeutung" sein. So erwartet der Manager etwa enormes Potenzial für den Bereich der Brennstoffzelle und rechnet im Bereich Wasserstoff in den nächsten Jahren "mit einem ähnlichen Hype wie im Bereich der Elektromobilität".

Trennen wollen sich die Düsseldorfer dagegen vom Kolbengeschäft, das zum Verkauf steht. Die Nachfrage nach Kolben für Verbrennungsmotoren sinkt perspektivisch, weil diese Teile in Elektroautos nicht mehr gebraucht werden. Papperger zufolge gibt es bereits etliche Interessenten für das Kolbengeschäft, er rechnet damit, Ende des zweiten oder Anfang des dritten Quartals einen Käufer gefunden zu haben.

Papperger unterstrich überdies die erst kürzlich vorgestellten Mittelfristziele. Demnach soll der Konzernumsatz im Kerngeschäft bis 2025 auf rund 8,5 Milliarden Euro steigen, die mittelfristige Ergebnisrendite wird bei mindestens 10 Prozent erwartet.

Die Aktionäre sollen für 2020 eine Dividende von 2,00 Euro je Aktie erhalten, das sind zwar 40 Cent weniger als ein Jahr zuvor, aber mehr als Analysten erwartet hatten. Rheinmetall begründete den Dividendenvorschlag mit der "robusten Finanz- und Ertragslage des Konzerns".