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ROUNDUP: Naspers will Prosus-Wert durch einfachere Kapitalstruktur steigern

AMSTERDAM (dpa-AFX) -Eine neue Vereinbarung mit dem Mutterkonzern Naspers ZAE000015889 über die Art der Beteiligung soll der lange unterbewerteten Aktie der niederländischen Internet-Beteiligungsholding Prosus NL0013654783 wieder Aufwind verschaffen. Zugleich will Naspers weiterhin einen Großteil des Prosus-Kapitals und die Mehrheit der Stimmrechte behalten. Investoren zeigten sich vom angekündigten Deal begeistert; die Aktienkurse beider Unternehmen zogen deutlich an.

Die Naspers-Aktien legten in Johannesburg um mehr als 9 Prozent zu, die Prosus-Anteile stiegen in Amsterdam ähnlich stark. Gegen Mittag notierten die Anteile der Mutter noch 7,6 Prozent höher und die der Niederländer noch mit 5,5 Prozent im Plus.

Bei dem Vorhaben sollen neue Prosus-Aktien der an der Börse gehandelten Gattung mit Bezugsrecht für die bisherigen Eigentümer ausgegeben werden. Naspers will davon keine kaufen. Dadurch würde der Streubesitz der im EuroStoxx 50 EU0009658145 gelisteten Prosus-N-Aktie deutlich steigen. Weil die Mutter aber nicht an der Börse gehandelte Anteile mit Mehrfachstimmrecht bekommt, behält sie damit 43 Prozent des Prosus-Kapitals und behält weiterhin das Sagen.

Das Vorhaben gilt als Kehrtwende zu dem, was das Naspers-Management 2021 eingeführt hatte. Mit der komplizierten Überkreuzstruktur sollte Naspers' Gewicht an der Johannesburger Börse reduziert werden, weil diese wegen der Beteiligung am chinesischen Internetunternehmen Tencent KYG875721220 dominiert hatte. Naspers hatte seine Internetbeteiligungen in das niederländische Unternehmen ausgelagert und im September 2019 in Europa an die Börse gebracht. Damit wollte das Unternehmen den Zugang zum Kapitalmarkt verbessern. Zu diesem Zeitpunkt hielt Naspers fast die Hälfte der Prosus-Anteile, zuletzt war es etwas weniger.

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Weil seither zudem der Tencent-Anteil gesunken ist, bedarf es der komplexen Verflechtung nicht mehr. Wegen der bei Investoren unbeliebten Überkreuzbeteiligung, die jetzt aufgelöst werden soll, liegt der Aktienkurs deutlich unter dem Nettovermögenswert (NAV) der Beteiligungen. Letzteren bezifferte Prosus auf etwas mehr als 100 Euro je Aktie. Nach der Ankündigung, die Überkreuzbeteiligung aufzulösen, lag der Kurs der Prosus-Aktie am Dienstag trotz eines Anstiegs auf zeitweise mehr als 69 Euro jedoch weiterhin deutlich darunter.

Wichtigste Beteiligung von Prosus bleibt das knapp 26-prozentige Aktienpaket des chinesischen Internetunternehmens Tencent. Alleine dieses ist an der Börse derzeit knapp 100 Milliarden Euro wert oder umgerechnet rund 80 Euro je Prosus-Aktie. In Deutschland hält Prosus etwas mehr als ein Viertel am MDax-Unternehmen DE0008467416 Delivery Hero DE000A2E4K43, das auch zum Segment E-Commerce zählt. Prosus bekräftigte das Ziel, diese Sparte profitabel zu machen. Auf Konzernebene dürfte dies in der ersten Jahreshälfte 2025 der Fall sein.

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr (per Ende März) steigerte Prosus seinen Umsatz im fortgeführten Geschäft um ein Zehntel auf knapp 5,8 Milliarden US-Dollar (5,3 Mrd Euro). Im operativen Geschäft vergrößerte sich dagegen der Verlust deutlich um 41 Prozent auf knapp 1,34 Milliarden Dollar. Das Unternehmen hatte bereits Mitte Juli mitgeteilt, dass der bereinigte Gewinn je Aktie unter anderem wegen höherer Abschreibungen deutlich zurückgegangen ist.