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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Zins-Rede von Powell bremst Dax-Anstieg aus

FRANKFURT (dpa-AFX) -Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag seinen jüngsten Aufwärtstrend abgebrochen. Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell zu weiteren Zinsanhebungen drückten die Kurse ab dem Nachmittag ins Minus. Zum Schlussgong ging der Dax DE0008469008 mit einem Abschlag von 0,60 Prozent auf 15 559,53 Zähler nur wenige Punkte über seinem Tagestief aus dem Handel. Zuvor hatte der deutsche Leitindex im Verlauf noch die wichtige Marke von 15 700 Punkten überschritten und war unterstützt von Daten aus der deutschen Industrie zeitweise auf den höchsten Stand seit 13 Monaten gestiegen.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte beendete den Tag mit minus 1,08 Prozent bei 28 857,11 Zählern.

Powell hatte vor dem Bankenausschuss des US-Senats gesagt, die US-Notenbank Fed sei falls nötig bereit, das Tempo weiterer Anhebungen zu erhöhen und die Zinsen noch stärker steigen zu lassen als angenommen. Dabei verwies er auf den hohen Inflationsdruck. Völlig überraschend kommen solche Aussagen indes nicht, denn Experten sehen die Fed ohnehin weiter im Zinserhöhungsmodus.

Börsenkenner Konstantin Oldenburger von CMC Markets schrieb dazu: Mit Powells Rede stehe die Zinsprojektion der Fed von 5,125 Prozent nun auch ganz offiziell zur Disposition, nachdem der Markt vorher schon höhere Zinsen antizipierte habe. Konkret habe sich Powell über den unerwartet guten Arbeitsmarktbericht für den Monat Januar besorgt geäußert, der darauf hindeute, dass die Inflation in den kommenden Monaten höher bleiben könnte als ursprünglich erwartet. Damit steigt laut Oldenburger die Spannung unter den Investoren vor dem nächsten Arbeitsmarktbericht, der an diesem Freitag veröffentlicht wird.

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Die deutsche Industrie startete derweil solide in das neue Jahr und erhielt mehr Aufträge als im Vormonat Dezember, wie die Daten des Statistischen Bundesamts vom Dienstag zeigten. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet.

Auf Unternehmensseite rutschten die Vonovia DE000A1ML7J1-Anteile DE000A1ML7J1 mit minus 5,6 Prozent an das Dax-Ende. Wegen Korruptionsverdachts haben die Staatsanwaltschaft Bochum und das Landeskriminalamt NRW Büros des Bochumer Wohnimmobilienkonzerns durchsucht. Laut dem Konzern richten sich die Ermittlungen zwar lediglich gegen einzelne Mitarbeiter, JPMorgan-Analyst Neil Green bezeichnete die Nachrichten aber als wenig hilfreich.

Das übrige Kursgeschehen am Markt wurde weitgehend von der Bilanzsaison dominiert. Bei Zalando DE000ZAL1111 hatten sich die Anleger zunächst noch erfreut über den mittelfristigen Margenausblick des Online-Modehändlers gezeigt und das Papier auf ein Vierwochenhoch gestemmt. Dann jedoch rückten die verhalteneren Aussichten für das laufende Jahr in den Vordergrund: Die Aktien verloren als einer der schlechtesten Dax-Werte 3,4 Prozent.

Beim Konsumgüter- und Klebstoffhersteller Henkel DE0006048432 enttäuschte erneut vor allem das Geschäft mit Kosmetik sowie Wasch- und Reinigungsmitteln. Und auch hier überzeugte der Ergebnisausblick die Investoren nicht, die Aktie gab um 2,7 Prozent nach.

Mit Hellofresh DE000A161408 ging es für einen weiteren Internetwert abwärts, die Aktien des Kochboxenversenders verloren wegen eines schwammigen Ausblicks am MDax-Ende mehr als zehn Prozent. Dagegen griffen die Anleger bei Gea DE0006602006 zu, die Anteile am Maschinen- und Anlagenbauer gewannen nach einem Gewinnplus im vergangenen Jahr 3,7 Prozent. Auch lockte eine Dividendenanhebung die Anleger.

Auch in Europa und an der Wall Street lastete die Powell-Rede auf den Kursen: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 0,81 Prozent auf 4278,96 Punkte. Verluste, wenn auch geringere, verbuchten die Handelsplätze in Paris und London. Der New Yorker Dow Jones Industrial US2605661048 gab zuletzt um knapp 1,1 Prozent nach.

Der Euro EU0009652759 geriet nach den Hinweisen auf ein entschiedeneres Vorgehen der Fed deutlich unter Druck. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0572 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,0665 (Montag: 1,0646) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9377 (0,9393) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,71 Prozent am Vortag auf 2,73 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 fiel um 0,04 Prozent auf 123,42 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 stieg zuletzt um 0,33 Prozent auf 132,09 Punkte./tav/he

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---