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ROUNDUP: Nach bis zu 40 Grad nun etwas Abkühlung bei Regen und Gewitter

OFFENBACH (dpa-AFX) - Nach dem bisher heißesten Tag des Jahres mit vielerorts um die 40 Grad hat es in einigen Regionen merklich abgekühlt. Vor allem im Süden und Westen Deutschlands gab es in der Nacht auf Donnerstag auch Gewitter. In Baden-Württemberg verunglückte ein Mann bei regennasser Fahrbahn tödlich. Im Tagesverlauf rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit einzelnen Gewittern. Zum Wochenende sollen die Temperaturen wieder steigen.

Zunächst erwarten die Meteorologen am Donnerstag im Nordwesten Höchstwerte zwischen 19 und 24 Grad, sonst 25 bis 31 Grad, an Oder und Neiße bis zu 33 Grad. Im Tagesverlauf rechnen sie mit einzelnen Gewittern mit Regen (bis zu 20 Liter pro Quadratmeter), stürmischen Böen und Hagel im Hamburger Raum, Ostniedersachsen und im Osten Deutschlands, später am Tag auch in Südostbayern. In der Nacht zum Freitag sei in Mecklenburg-Vorpommern noch längere Zeit gewittriger Starkregen möglich.

Folgen hatte der Wetterumschwung zunächst vor allem im Süden und Westen. Im Kraichgau kam es auf der Autobahn 6 in Richtung Nürnberg wegen regennasser Fahrbahn zu einem tödlichen Unfall, bei dem ein 58-jähriger Mann starb. Im Allgäu setzte ein Blitz ein Haus in Brand und verursachte einen Schaden von etwa 1,5 Millionen Euro. Und in Bayern krachte ein Baum nach einem Blitzeinschlag in ein Haus - ohne dass dabei jemand verletzt wurde.

Der einsetzende Regen half in NRW, zahlreiche lodernde Feuer zu löschen. Nach schwierigen Löscharbeiten ist dort nun auch das Feuer zwischen Altena und Iserlohn im Sauerland unter Kontrolle. Von dem Waldbrand waren etwa zehn Hektar Land in schwer zugänglichem Gelände betroffen. Auch im Norden hatte es mehrere Brände gegeben, so war etwa bei Massow (Mecklenburgische Seenplatte) aus unbekannter Ursache ein Roggenfeld in Brand geraten. Die Flammen breiteten sich auf zwei Hektar Fläche aus und erfassten ein Ferienhaus, das unbewohnt war. Das Haus brannte nieder, der Schaden wurde auf rund 160 000 Euro geschätzt. Die Feuerwehr musste zudem zu Einsätzen wegen brennender Erntemaschinen ausrücken.

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Das Risiko von Waldbränden ist besonders im Osten Deutschlands weiter hoch, für den kommenden Montag zeigt der Waldbrandgefahrenindex des DWD auch deutschlandweit flächendeckend die vierte von fünf Gefahrenstufen an.

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir rief die Menschen zu Wachsamkeit auf. "Wir alle müssen jetzt mithelfen, dass Waldbrände vermieden werden, hier in Deutschland und im Urlaub. Also: Dringend Augen und Ohren offen halten, nichts Brennbares zurücklassen, keine Zigaretten achtlos wegwerfen! Die kleinste Unaufmerksamkeit kann Katastrophen auslösen", sagte der Grünen-Politiker "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ/Donnerstagsausgabe). Er plädierte zudem für eine dauerhafte Veränderung der Wälder, von Fichtenmonokulturen hin zu Mischwäldern.

Am Mittwoch hatte noch ganz Deutschland geschwitzt: An vier DWD-Stationen wurden gar mehr als 40 Grad gemessen. Der höchste Wert wurde mit 40,3 Grad in Bad Mergentheim im Nordosten Baden-Württembergs erreicht. Damit übertraf der Mittwoch noch den Vortag und wurde so zum bislang heißesten Tag des Jahres.

In sechs Bundesländern wurden laut DWD außerdem Landesrekorde in Sachen Temperatur gemessen. Neben Baden-Württemberg waren dies Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Sachsen-Anhalt. Der Deutschland-Rekord liegt bei 41,2 Grad, gemessen am 25. Juli 2019 an gleich zwei Stationen in NRW.

Nach Tagen der Hitze und der Trockenheit wird auch die politische Diskussion lauter. Derzeit im Fokus stehen die Fragen: Braucht es einen Hitzeschutzplan? Und wer trägt dafür die Verantwortung?

Das Umweltbundesamt dringt angesichts der Hitzewelle darauf, die Städte besser gegen hohe Temperaturen und auch gegen Starkregen zu wappnen. "Wir müssen unsere Städte umbauen, um mit dem Klimawandel leben zu können", sagte Präsident Dirk Messner der Deutschen Presse-Agentur. "Dazu gehört vor allem viel mehr Grün in den Städten. Das kühlt deutlich." Wenn es regne, müsse die Stadt das Wasser aufsaugen und speichern können, damit es bei Hitze verdunste und einen weiteren Kühlungseffekt bringe. Der Umbau der Städte als wichtige Veränderung zum Gesundheitsschutz müsse jetzt beginnen.

"Wir werden Flächen wie Parkplätze, Straßen und gepflasterte Plätze entsiegeln müssen und Platz schaffen für kühlendes Grün", erläuterte Messner. Dies helfe im Kampf gegen Hitze und Starkregen, verbessere allgemein die Lebensqualität und schaffe Platz für klimaschonende Mobilität wie den Radverkehr. Städte sollten flächendeckend Hitzeaktionspläne erstellen, die Bund und Länder finanziell unterstützen, empfahl Messner. Öffentliche Einrichtungen sollten Vorbilder für Hitzevorsorge mit naturbasierten Maßnahmen sein: "Beispielsweise sollten neue Kitas, Turnhallen oder Feuerwehrhäuser konsequent mit Gründächern ausgestattet werden."