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Robert Koch-Institut gibt keine Entwarnung: „Zweite Welle ist möglich“

Das Robert Koch-Institut verdeutlicht, dass die Pandemie noch nicht am Ende ist. Nichtsdestotrotz stellt das Institut sein regelmäßiges vorerst Briefing ein.

Die „neue Normalität“, die die Kanzlerin und die Länderchefs mit dem Lockerungsbeschluss vom Mittwoch eingeleitet haben, erfasst auch die einflussreichste Behörde der Coronazeit: Das Robert Koch-Institut stellt seine regelmäßigen Pressebriefings, die über viele Wochen sogar täglich stattfanden und denen auch viele interessierte Bürger online folgten, ein.

Das sei angesichts der gesunkenen Infektionszahlen eine Entscheidung der RKI-Leitung selbst, stellte Vizepräsident Lars Schaade auf Nachfrage klar – und nicht vom Gesundheitsministerium angeordnet.

Damit geht eine Ära zu Ende. RKI-Chef Lothar Wieler war seit März zum Gesicht der Krise geworden – und zog vor allem im Zuge der Lockerungsdiskussionen auch Kritik auf sich. Noch am Dienstag hatte er vor einem festen Grenzwert für die Lockerungsroutine gewarnt, weil dieser eventuell zu einer „falschen Sicherheit“ führen könne.

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Es müsse auf Basis einer Vielzahl von Faktoren entschieden werden, etwa ob die Infektionen konzentriert oder verstreut aufträten. Die Regierungschefs hatten dennoch den Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche festgelegt, ab dem wieder neue Beschränkungen verhängt werden sollen.

Bisher wurden dem RKI 166.000 Infizierte gemeldet, 140.000 sind genesen, 7 119 gestorben. Der Ansteckungsfaktor liegt aktuell bei 0,65. 100 Infizierte stecken also rund 65 weitere an. Seit Montag war die Zahl der Neuinfektionen wieder von 600 auf knapp 1 300 gestiegen.

Das sei jedoch noch nicht bedenklich, so Schaade, sondern die übliche, durch den Meldeverzug am Wochenende begründete Steigerung. Ob es tatsächlich einen Trend nach oben gebe, könne man erst nächste Woche sagen.

Pandemie noch nicht am Ende

Schaade machte noch einmal klar, dass die Pandemie nicht beendet sei, sondern noch „am Anfang stehe“ und sich noch viele Monate hinziehen könne, auch ins nächste Jahr. Auch eine „zweite Welle“, also ein erneutes starkes Ansteigen der Fallzahlen, sei möglich – eventuell auch schon im August/September.

Das erwarte die Mehrheit der Virologen, hatte Wieler gesagt. Deshalb seien Abstand, Mundschutz und die Hygieneregeln weiterhin essenziell. Auch Großveranstaltungen würden zwar irgendwann sicher wieder erlaubt – „aber nicht in vollen Stadien mit 50.000 Menschen, sondern vielleicht nur die Hälfte“, sagte Schaade.

Erfreut zeigte er sich darüber, dass es bei den Tests inzwischen nennenswerte Überkapazitäten gibt. Nach den Daten des RKI lag die Kapazität gemessen an den Geräten in der 18. Kalenderwoche bei 964.000 Tests.

Tatsächlich getestet wurden jedoch nur 317.000 Personen, 12. 000 davon positiv. Allerdings hatten ein Viertel der 175 Labore einen Mangel an Material gemeldet, was die Gesamtkapazität mindert.