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Renten am Morgen: Emissionswelle rollt am zweiten Handelstag

(Bloomberg) -- Obwohl es am Montagnachmittag einmal danach ausgesehen hat, als ob die Staatsanleihen aus den Kernländern des Euroraums ihre Kursgewinne nicht bis zum Handelsschluss werden retten können, haben sie es doch geschafft. Die Renditen der Staatspapiere aus den Kernländen gingen am langen Ende der Zinskurven um etwas mehr als drei Basispunkte zurück. Am ersten Handelstag des Jahres schloss die 10-jährigen Bundesanleihe wieder unterhalb der Marke von -0,6%.

Neben Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe für den Dezember aus der Peripherie, die die Erwartungen der Investoren nicht gänzlich erfüllten, waren es vor allem erneut die Sorgen vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie, die die Anleger vorsichtig agieren ließen.

Trotz des weltweiten Impfstarts zeichnet sich keine grundlegende Verbesserung der Lage ab. In Großbritannien wurde ein landesweiter harter Lockdown verhängt. In Italien beschloss das Kabinett, bestehende Maßnahmen zu verlängern. Und auch für Deutschland dürften heute Beschlüsse gefasst werden, die die Einschränkungen im öffentlichen Leben über den 11. Januar hinaus ausdehnen werden.

Die Bewegung der Bonds aus der Peripherie verlief uneinheitlich. Die Staatspapiere von der iberischen Halbinsel verbuchten am langen Ende der Kurve Kursgewinne. Sie blieben jedoch hinter der Performance der Kernländer zurück. Bei Renditen um die Nulllinien für 10-jährige Papiere taten sich die Investoren bereits in der Vergangenheit schwer, zuzugreifen. Zudem wird Spanien am Donnerstag am Primärmarkt auftreten. Portugal ist ein Kandidat für die Platzierung einer Anleihe via Syndikat.

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Die italienischen Papiere schlossen weitestgehend unverändert. Neben den wohl immer noch nicht gelösten Querelen innerhalb der römischen Regierung wegen der Entscheidungsstrukturen, wie die Mittel aus dem Aufbaufonds verwendet werden sollen, drückte die Benennung eins Syndikats für eine BTP-Platzierung am späten Nachmittag auf die Kurse.

All die Investoren, die auf den Reflation Trade setzen, werden dem Ausgang der Stichwahlen zum Senat in Georgia entgegen fiebern. Am Montag überstieg die 10-Jahres-Beakeven-Rendite erstmals seit Ende November 2018 wieder die Marke von 2%. Sollten beide Senatssitze an die Demokraten gehen, dürfte das die Treasury-Kurse tendenziell belasten, da die Investoren von einer demokratischen Regierung zusammen mit einem demokratisch dominierten Kongress höhere Ausgaben erwarten.

Die Kernlandbonds dürften zu Handelsbeginn einerseits durch die wirtschaftlichen Risiken aus den diversen neuen Einschränkungen des öffentlichen Lebens unterstützt sein. Andererseits dürfte die Emissionstätigkeit auf dem Bondmarkt lasten.

Der Tag mit Bloomberg: Corona-Sorgen, NYSE-Wende, Lafarge-Zukauf

Die Vorgaben aus dem asiatischen Handel sind ebenfalls nicht eindeutig. Der Renditeanstieg der Treasuries fiel jedenfalls gering aus. Alles in allem dürften die Kernlandbonds mit geringfügigen Kursverlusten in den Tags starten. Die Peripherie dürfte aufgrund der Emissionstätigkeiten eher schlechter abschneiden als die Kernländer.

Konjunkturdaten

Die Schnellschätzung für die Konsumentenpreisdaten aus Frankreich sowie die Daten zum deutschen Arbeitsmarkt jeweils für den Dezember sind die wichtigsten Informationen aus dem Euroraum, die heute veröffentlicht werden. Allerdings werden die Daten keine Bewegungen an den Bondmärkten auslösen.

Nach dem überraschend gut ausgefallenen Wert für den Chicagoer Einkaufsmanagerindex könnte auch der ISM für das verarbeitende Gewerbe besser als erwartet ausfallen.

Wie beim Chicagoer PMI, der gemäß Prognosen der Volkswirte leicht sinken sollte, wird für den ISM ein leichter Rückgang von 57,5 auf 56,6 Punkte erwartet. Selbst das Eintreffen der Prognose würde immer noch bedeuten, dass das verarbeitende Gewerbe in den USA vor anhaltendem Wachstum steht - trotz Einschränkungen durch die Pandemie. Diese Nachricht dürfte ausreichen, damit die Kurse der Treasuries am Nachmittag nachgeben. Sollte der ISM entgegen der Prognosen sogar zulegen, wird der Druck auf die Treasury-Kurse entsprechend höher ausfallen.

Am Abend haben die US-Notenbankvertreter John Williams und Charles Evans (stimmberechtigt) Auftritte. Ihre Aussagen dürften sich nur wenig von denjenigen anderer Fed-Vertreter unterscheiden. Eine Änderung der Geldpolitik zeichnet sich nicht ab. Das kurze Ende der US-Zinskurve bleibt auf dem aktuellen Niveau fest verankert. Sie setzen auf eine nachhaltige Erholung der US-Wirtschaft nach ausreichenden Impfungen im zweiten Halbjahr.

Der Atlanta Fed-Präsident, Raphael Bostic, sagte gegenüber Reuters, dass er den Start des Taperings im laufenden Jahr für möglich hält. Die Diskussion an den Kapitalmärkten ging in den vergangenen Wochen eher in eine andere Richtung: Es wurde eine Anhebung der monatlichen Ankaufvolumina durch die Fed erwartet. Die Äußerungen der Notenbanker werden künftig dahingehend untersucht werden, ob sich weitere Fed-Vertreter, insbesondere der Präsident der Fed, dieser Sichtweise anschließen. Sollte das der Fall sein, dürften die Renditen am langen Ende der US-Zinskurve zulegen.

Primärmarkt

Die Bundesfinanzagentur eröffnet den Emissionsreigen der großen Euroländer in der laufenden Woche mit der ersten Aufstockung des bis Dezember 2022 laufenden Schatzes um 6 Milliarden Euro. In den letzten Monaten verliefen die Platzierungen des Bundes problemlos. Entsprechend wird das der erste Test sein, ob das auch im laufenden Jahr der Fall sein wird. Durch die deutsche Fälligkeit vom Montag sowie umfangreiche Kuponzahlungen wird die Platzierung gut gestützt sein, so dass sich Renditezugeständnisse im Vorfeld der Transaktion in engen Grenzen halten werden.

Außerdem kündigte Irland die Emission einer neuen 10-jährigen Benchmark via Syndikat an. Mit der Platzierung, die gemäß Kreisen ein Emissionsvolumen von 3 bis 4 Milliarden Euro haben soll, dürfte heute zeitnah gestartet werden. Je nach Umfang der Emission würde Irland dadurch zwischen 15 und 25% des für 2021 geplanten Emissionsvolumens am Kapitalmarkt einwerben.

Der Bond wird in Anbetracht der negativen Rendite für die aktuellen Laufzeitbenchmark einen Kupon von 0% aufweisen, was eine Premiere für die Emission einer 10-jährigen irischen Staatsanleihe ist. Bislang wurde lediglich ein 2-jähriges Papiere mit einem Nullkupon platziert. Die Nachfrage nach der neuen Benchmark dürfte hoch ausfallen, so dass sich Renditezugeständnisse in engen Grenzen halten dürften.

Zugleich wird Slowenien mit einem neuen 10-jährigen Papier und einer Aufstockung der aktuellen 2050-er Laufzeit via Syndikat auf die Anleger zugehen. Auch für Slowenien wird es voraussichtlich mit dem ersten Nullkupon eine Premiere geben.

Komplettiert wird der geschäftige Tag durch die Mandatierung für die Platzierung einer neuen 15-jährigen italienischen Staatsanleihe mit Laufzeit 1. März 2037. Das Orderbuch für die Emission dürfte unter Einräumung einiger Platzierungszugeständnisse sehr groß werden. Entsprechend ist erst einmal mit einer Ausdehnung des Spreads zu Bunds zu rechnen.

Am Geldmarkt werden Belgien und Griechenland aktiv. Die beiden Papiere aus Belgien mit Restlaufzeiten von rund vier und sechs Monaten sollen zusammen bis zu 2,2 Milliarden Euro in die Staatskasse spülen. Die Platzierung muss ohne unmittelbaren Rückzahlungen auskommen. Erst am 14. Januar werden rund 9 Milliarden Euro an Kurzläufern fällig.

Griechenland wird mit drei Monate laufenden Papieren mindestens 625 Millionen Euro einnehmen. Dem stehen Fälligkeiten von 1 Milliarde Euro gegenüber, so dass die Platzierung einfach sein wird.

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